Whiting reagiert auf Kritik: "Simpleres Reglement unrealistisch"

(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Kritiker bemängeln an der Königsklasse des Motorsports, dass sie in den vergangenen Jahren immer komplizierter geworden ist. Für Laien ist es auf Anhieb nur schwer begreifbar, wann ein Fahrer den Flügel flachstellen darf, welche Manöver in einem Zweikampf erlaubt sind und wie der Spritverbrauch kontrolliert wird. Keine gute Ausgangsbasis für einen Sport, der Schwierigkeiten hat, neue junge Fans in seinen Bann zu ziehen.

© xpbimages.com

Charlie Whiting sieht sich mit widersprüchlichen Forderungen konfrontiert Zoom Download

Vor allem aus den Reihen von Red Bull wird immer wieder Kritik laut, dass die Formel 1 anno 2014 viel zu restriktiv ist. "Ein Rennen sollte kein Bastelwerk sein, das sich aus verschiedenen Bedingungen, Bestrafungen, Disziplinen und Reglements zusammensetzt", formulierte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz gegenüber der 'APA' seine Kritik.

"Wenn der Sport nicht mehr Sport sein und von Rennfahrern und ihren Autos entschieden werden kann, sondern von unsinnigen und zu vielen Reglements und Funktionärsentscheidungen, dann werden die Rennen langweilig und verlieren an Publikumsinteresse", ortet der Österreicher, dessen Konzern zwei Formel-1-Teams besitzt, massive Mängel.

Doch wie geht die FIA, also der Urheber des Reglements, mit der Kritik um? FIA-Rennleiter Charlie Whiting sieht gegenüber 'Autosport' kaum Möglichkeiten, aktiv darauf zu reagieren. "Es ist sehr schwierig, es weniger kompliziert zu machen, denn die Autos, die Teams, die Abläufe, alles was sie machen, ist komplizierter", sagt der Brite.

Er sieht die Rennställe mitverantwortlich für die aktuelle Lage: "Sie hätten gerne immer mehr Klarheit, was natürlich immer mehr Worte im Reglement zur Folge hat. Und es kommt selten vor, dass Regelbücher dünner werden, nicht wahr? Es wäre mir recht, wenn es einfacher werden würde, aber wenn man sich die Komplexität des gesamten Sports ansieht, dann ist es sehr schwierig, die Regeln zu vereinfachen."

Whiting sieht sich mit gegensätzlichen Forderungen konfrontiert: "Wir werden ständig gebeten, die Dinge klarer zu machen, aber das ist leider in weniger Worten nicht möglich."