Hockenheim vs. Nürburgring: Keine Entscheidung im Streit
Rabatt auf Hockenheim-Tickets: Deutsche Tore machen Formel-1-Fans glücklich - Nach wie vor keine Entscheidung im Streit mit dem Nürburgring
(Motorsport-Total.com) - Die deutschen Fußball-Weltmeister haben auch die Formel-1-Fans glücklich gemacht. Nach dem historischen 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien "liefen bei uns die Telefone heiß", sagt Georg Seiler. "Schuld" war eine Aktion, die für den Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring für jedes WM-Tor des DFB-Teams elf Euro Nachlass auf die Eintrittskarten versprach.
© Red Bull
Sebastian Vettel ist einer von vier Fahrern, die in Hockenheim Heimspiel haben Zoom Download
"Das konnte ja niemand ahnen", so der Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH schmunzelnd, "aber ich habe mich über jedes Tor gefreut. Es ist doch schön, wenn wir den Formel-1-Fans etwas Gutes tun können." Nach dem triumphalen Empfang der Löw-Truppe in Berlin sei es nun auch an der Zeit, den Blick auf die Königsklasse zu richten.
Rund 55.000 Zuschauer werden beim Heimspiel von WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Mercedes), Sebastian Vettel (Red Bull), Nico Hülkenberg (Force India) und Adrian Sutil (Sauber) erwartet. Auch wenn Seiler persönlich der Sound der vergangenen Jahre fehlt, erwartet er ein Spektakel: "Wenn es einen spannenden Zweikampf an der Spitze gibt, ist das Hinschauen wichtiger als das Zuhören."
Keine Entscheidung im Streit der Ringe
Getrübt wird die Vorfreude allerdings durch die immer noch undurchsichtige Zukunft des Deutschland-Grand-Prix, der zuletzt im Wechsel auf den beiden Traditionsstrecken ausgetragen wurde. Zwar gibt es laut Seiler "nichts Neues", aber verärgert ist er immer noch. Am Wochenende stehen deshalb "vertrauliche Gespräche" mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone an.
Der Streit mit dem Nürburgring war am 17. Juni mit einer 16-zeiligen Pressemitteilung losgetreten worden, in der die Capricorn Nürburgring GmbH (CNG) verkündet hatte, ein grundsätzliches Übereinkommen mit Ecclestone dahingehend erzielt zu haben, den Deutschland-Grand-Prix ab 2015 für mindestens fünf Jahre in der Eifel stattfinden zu lassen. Angesichts des bestehenden Vertrages des Hockenheimrings für die Rennen 2016 und 2018 eine vertrackte Situation, zumal Seiler Meldungen über eine mögliche Ausstiegsklausel dementierte: "Wir haben einen Vertrag und darin gibt es keine Ausstiegsklausel."
Wenig später hatte Ecclestone persönlich für weitere Unklarheiten gesorgt. "Wir respektieren den Vertrag mit Hockenheim", sagte der 83-Jährige, "und halten die getroffenen Absprachen ein." Gleichzeitig bekräftigte der Brite jedoch seinen Plan, mit der CNG einig zu werden, die einen Fünfjahresvertrag für die exklusive Ausrichtung des Rennens ab 2015 anstrebt. "Ich hoffe, dass wir handelseinig werden", sagte Ecclestone.
Der Formel-1-Zampano will wieder mehr Geld aus dem Großen Preis von Deutschland erlösen. Die Antrittsgebühren in der Königsklasse sind gewaltig, zuletzt war Ecclestone beiden Rennstrecken jedoch entgegengekommen. "Wir brauchen eine europäische Fahrerfeldgebühr", bekräftigte der Brite. Wenn zwei sich streiten, wäre "Mister E" nicht zum ersten Mal der lachende Dritte.