Haas: Danica Patrick ist "eine gute Kandidatin"

Kommt das Team von Gene Haas 2016 mit einer Frau in die Formel 1? Superstar Danica Patrick würde dem neuen Team reichlich Aufmerksamkeit bescheren

von Roman Wittemeier · 08.06.2014 12:43

(Motorsport-Total.com) - In North Carolina treibt Gene Haas die Vorbereitungen für den Einstieg seiner neuen Formel-1-Mannschaft voran. Auf dem Firmengelände in Concord, wenige Kilometer nordöstlich der NASCAR-Hochburg Charlotte, entsteht derzeit eine riesige Halle, in der das Projekt ab Herbst dieses Jahres Schwung aufnehmen soll. Die Grundlagen sind gelegt: die FIA hat dem Team einen Startplatz garantiert, man hat umfangreiche technische Möglichkeiten und in Günther Steiner sogar bereits den designierten Teamchef an der Angel.

Danica Patrick macht auch abseits der Rennautos eine gute Figur

Nicht nur in den USA wird bereits jetzt gerätselt, welche Piloten Gene Haas in der Königsklasse ab 2016 aufbieten könnte. Die Amerikaner träumen womöglich von einer Formel-1-Karriere von Superstar Danica Patrick. Die 32-Jährige agiert für das Stewart/Haas-Team in der NASCAR. Patrick hat einen Formelsport-Hintergrund, 2008 feierte sie im japanischen Motegi den ersten Sieg einer Frau in der IndyCar-Serie. "Ich denke schon, dass sie eine gute Kandidatin sein könnte", sagt Haas gegenüber 'NBC'.

"Sie würde uns bestimmt viel Aufmerksamkeit bescheren, was toll für ganz Amerika wäre. Ob das aber wirklich passieren wird, das können wir jetzt überhaupt noch nicht sagen", nimmt der amerikanische Geschäftsmann etwas Dampf aus den hitzigen Spekulationen über mögliche Formel-1-Auftritte der äußerst prominenten Amerikanerin. Ob Patrick selbst sich einen solchen Schritt vorstellen könnte, darf jedoch bezweifelt werden. Bislang hat sie alle Testangebote abgelehnt - Interesse gleich null.

Hat das "Supergirl" überhaupt Lust?

Abseits von der Personalie "Supergirl" Patrick freut man sich in der Formel 1 über den Einstieg des amerikanischen Teams. "Das sind gute Nachrichten", meint Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Es ist schön, dass sich neue Teams für den Einstieg in die Formel 1 interessieren. Man muss sich nur mal, anschauen, was Gene Haas' Team in der NASCAR macht. Die sind dort die Benchmark und äußerst erfolgreich. Gene Haas wird schon verstehen, dass die Formel 1 ein schwieriges Geschäft ist. Er wird wissen, dass es eine Zeit lang dauern wird, bis man konkurrenzfähig ist."

Gene Haas treitb den Aufbau seiner Formel-1-Mannschaft konsequent voran

Gibt es eine Abkürzung auf dem Weg zur Konkurrenzfähigkeit? Vielleicht. Gerüchten zufolge wollte sich Haas die Kenntnisse von Lotus oder Caterham zunutze machen, um nicht alles selbst neu aufbauen zu müssen. "Ich weiß nicht, wo diese Geschichten herkommen. Wir hatten überhaupt keinen Kontakt zu Lotus oder Caterham", verweist der Amerikaner diese Spekulationen aber ins Reich der Fabel. Haas will den eigenständigen Aufbau seiner Mannschaft - auch wenn es den Einstieg um ein Jahr verzögert.

"2016 ist die bessere Wahl für uns. Es ist weniger riskant", erklärt der US-Geschäftsmann. Ursprünglich hatte man für 2015 geplant, aber Verzögerungen in den vergangenen Monaten ließen diesen Fahrplan unrealistisch erscheinen. "Es liegt an den Gesprächen mit den potenziellen technischen Partnern. Wir haben Kontakt zu Mercedes und Ferrari gesucht, doch die hatten für solche Gespräche nicht allzu viel Zeit, weil sie mit ihren brandneuen Antrieben genug zu tun hatten. Es hat sich dadurch alles etwas hinausgezögert."