• 26. Mai 2014 · 15:23 Uhr

Frijns hofft auf Caterham-Cockpit: "Das Team glaubt an mich"

Durch fehlende Sponsoren kam die Karriere von Robin Frijns zuletzt ins Stocken, doch der Niederländer glaubt an sein Talent und seine Chance: "Alles kann passieren"

(Motorsport-Total.com) - Robin Frijns hat es sich derzeit auf der Ersatzbank bequem gemacht - auch wenn die undankbare Rolle in der Formel 1 wohl alles andere als kommod ist. Der Niederländer versucht mit aller Macht, seinen Fuß in die Tür zur Königsklasse zu bekommen. Seine Reserverolle bei Sauber im vergangenen Jahr hat nicht gefruchtet, in ähnlicher Position versucht er jetzt bei Caterham, sich für ein Stammcockpit für 2015 zu bewerben.

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Robin Frijns hofft, dass er den grünen Rennanzug noch öfter tragen darf Zoom Download

Eigentlich hat der Niederländer einen Lebenslauf, vor dem nicht jedes Formel-1-Team die Augen verschließen kann. Der 22-Jährige holte in der Europäischen Formel BMW, der Formel Renault 2.0 und der Formel Renault 3.5 drei Meistertitel in drei Jahren und hat dabei auch heutige Formel-1-Piloten locker geschlagen. Doch Frijns' Problem zieht sich schon durch seine gesamte Karriere: Er hat keine großen Sponsoren an der Angel.

Schon in der GP2 musste er trotz einem Rennsieg an seinem erst zweiten Wochenende von Rennen zu Rennen um sein Cockpit bei Hilmer bangen, das er letzten Endes doch verlor. Und ein Einstieg in die Formel 1 gestaltet sich ohne Mitgift heutzutage sowieso als sehr schwierig. Das klamme Sauber-Team setzte lieber auf die Dienste von Esteban Gutierrez als Stammpilot oder Sergei Sirotkin als Entwicklungsfahrer.

Ohne Geld zum Stammcockpit?

Doch bei Caterham könnte sich nun eine Tür für Frijns öffnen. Nach seinem Jahr als Reservefahrer schielt er für 2015 auf einen Stammplatz bei den Grünen aus Leafield. "Der Plan ist, dass ich ein Renncockpit bei Caterham bekomme", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Kurios: Auch Caterham kann nicht auf viel Schotter vom Niederländer hoffen: "Ich bringe kein Geld mit, und ich bringe keinen großen Sponsor mit - nach dem ich aber an jedem einzelnen Tag Ausschau halte", sagt er weiter.

Eigentlich ist Caterham seit den Abgängen von Jarno Trulli und Heikki Kovalainen nicht als Team bekannt, bei dem man ohne größeren Geldbetrag Rennen fahren kann. Egal ob Witali Petrow, Charles Pic, Giedo van der Garde, Kamui Kobayashi oder Marcus Ericsson: Sie alle brachten mehr oder weniger einen Teil des Team-Budgets auf. Das soll bei Frijns anders werden? "Ich bin hier nur aus einem Grund: Weil das Team an mich glaubt", versichert der 22-Jährige.

Ob es im kommenden Jahr zum Stammcockpit bei Caterham wirklich reicht, kann Frijns noch nicht mit Gewissheit sagen. Einerseits kann in der Formel 1 viel passieren, und andererseits schweben derzeit die Verkaufsgerüchte über dem Team, das seit seinem Einstieg noch keine Punkte einfahren konnte. "Ich weiß nicht, ob ich wirklich sagen kann, wie realistisch das ist", sagt Frijns auf die Wahrscheinlichkeit seines Aufstiegs angesprochen. "Alles ist realistisch, alles kann passieren - aber ich kann keine Prozentzahl geben."

Sponsoren in Holland? "Schwierig"

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Zumindest durfte Frijns in dieser Saison schon einige Testrunden drehen Zoom Download

Natürlich könnte Frijns die Prozentzahl wohl massiv in die Höhe schrauben, wenn er einen potenten Sponsor finden würde, doch in Holland, meint er, sei das gar nicht so einfach: "Die Niederlande sind kein Land, das den Automobilsport groß unterstützt. Wir sind eher eine Fußball-Nation", seufzt er und glaubt, dass er wohl größere Chancen haben würde, wenn er Deutscher wäre. "Es ist schwierig, Sponsoren in Holland zu finden, aber wir werden es weiter versuchen."

An seinen sportlichen Fähigkeiten könne es jedenfalls nicht liegen, dass Frijns noch kein Formel-1-Rennen bestreiten durfte. "Ich bin glücklich mit der Vergangenheit. Ich habe zwei Meisterschaften in Folge gewonnen, aber im Moment stockt es", erzählt er. Während seiner Zeit in der Renault-World-Serie habe er bereits einige Konkurrenten geschlagen, die jetzt eine gute Rolle in der Königsklasse spielen - zum Beispiel Kevin Magnussen.

Der Däne wurde in seiner Debütsaison in der Formel Renault 3.5 nur Siebter, während Frijns im gleichen Jahr auf Anhieb den Titel holte. Trotzdem darf Magnussen derzeit bei McLaren Formel 1 fahren, während Frijns weiter auf seine erste Chance wartet. Für den Niederländer ist das nicht immer leicht zu verdauen: "Es macht keinen Spaß zu sehen, dass Kevin Magnussen in Australien auf das Podium kommt", gibt er zerknirscht zu und glaubt, dass er ebenfalls zu solch einer Leistung imstande wäre: "Definitiv. Aber ich habe kein Cockpit, daher kann ich es nicht zeigen - noch nicht."

"Es macht keinen Spaß zu sehen, dass Kevin Magnussen in Australien auf das Podium kommt."Robin Frijns
Um nicht missverstanden zu werden: Die Klasse möchte Frijns Magnussen dabei keineswegs absprechen. "Er ist ein guter Fahrer, das weiß ich, weil ich gegen ihn gefahren bin", betont er, hadert gleichzeitig aber immer noch damit, dass er bislang keine Chance bekommen hat. Seine Hoffnung liegt immer noch darauf, dass er noch einen Sponsor auftreiben kann, der seinen Sprung in die Formel 1 ermöglicht - wie es zuletzt seinen Landsmännern Giedo van der Garde oder Christijan Albers gelang. "Hoffentlich glaubt eines Tages eine große Firma oder ein Mann an mich. Denn wenn ich einen Sponsor bekomme, dann werde ich in einem Auto sein." Da ist er sich sicher.
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