Buttons seltsame Simulatorkrankheit - Magnussen hilft aus
Kevin Magnussen wird erstmals im Formel-1-Auto durch die engen Häuserschluchten Monacos rasen - zumindest bekommt er genügend Übungszeit im Simulator...
(Motorsport-Total.com) - Vor dem Großen Preis von Monaco hat McLaren-Rookie Kevin Magnussen alle Hände voll zu tun. Für den Dänen ist es die Premiere mit einem Formel-1-Auto im Fürstentum, dementsprechend sammelt er fleißig Erfahrung im Simulator. Allerdings hat er in diesen Tagen mehr zu tun als gewöhnlich, denn Teamkollege Jenson Button fällt in Sachen Simulatorarbeit aufgrund einer merkwürdigen Erkrankung aus - auf die Strecke kann er allerdings.
"Ich kann Monaco nicht im Simulator fahren, weil mir dabei schlichtweg schlecht wird. Keine Ahnung, warum", erklärt der Brite im Vorfeld des Rennwochenendes. So liegt es nun an Magnussen, dem Team bei wichtigen Simulationen zu helfen: "Ich arbeite sehr viel", bestätigt er, "Ich bin diese Strecke noch nie in einem Formel-1-Auto gefahren, da hilft der Simulator schon etwas. Ich denke, er ist ein sehr gutes Werkzeug, um das Rennwochenende vorzubereiten und verschiedene Setup-Möglichkeiten durchzuspielen."
"Du kannst Strategien für das Rennen, das Reifenmanagement und so weiter simulieren", erklärt Magnussen, der offenbar kein Problem mit der Doppelbelastung hat. Alles könne man aber ohnehin nicht simulieren, räumt Button ein und führt ein Beispiel an: "Der ganze Weg von Massenet durch den Tunnel ist neu asphaltiert worden. Wir rechnen mit ähnlichen Eigenschaften wie in Austin im ersten Jahr. Da wird sehr, sehr wenig Grip sein, das wird ein Problem für jeden." Besondere Bedenken hat er, die härteren Soft-Reifen auf Temperatur zu bringen. Supersoft sollte hingegen keine Probleme bereiten.
Australien ins richtige Licht rücken
Generell habe McLaren in Barcelona einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, glaubt Magnussen. "Wir werden die Welt nicht mit einem Rennen verändern, das wird seine Zeit brauchen." Der 21-Jährige war mit einem zweiten Platz in Melbourne in seine Formel-1-Karriere gestartet, dann ging es steil bergab für McLaren. Allerdings müsse man den Saisonauftakt auch in das richtige Licht rücken, meint Magnussen: "Es war ein sehr gutes Rennen, aber ich wusste schon in Australien, dass wir auch eine Menge Glück hatten - einige Autos kamen schließlich nicht ins Ziel."
"Natürlich haben wir trotzdem einen guten Job dort gemacht, aber es sah nach mehr aus, als es wirklich war, zumindest in den drei Rennen danach", erklärt Magnussen. Völlig kalt haben ihn die zurückliegenden Grands Prix nicht gelassen: "Ich war dann schon ziemlich frustriert nach diesen Rennen, aber manchmal musst du die Situation einfach akzeptieren und mit ihr arbeiten. Jetzt weiß ich, wo wir stehen, deshalb will ich Gas geben."
Button erwartet Mercedes vorn
Was für McLaren im Fürstentum möglich sein wird, sei noch "schwer zu sagen. Die Strecke ist völlig anders als Barcelona." Teamkollege Button freut sich dennoch wie ein kleines Kind auf den Straßenkurs: "Ich habe diese Strecke schon immer geliebt, dein Herz schlägt hier einfach 10 bis 15 Mal häufiger in der Minute als auf anderen Rennstrecken. Wir bräuchten mehr solche Rennen."
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Monaco
In diesem Jahr findet zum 61. Mal ein Großer Preis der Formel 1 in Monaco statt. Das erste Rennen wurde allerdings schon im Jahr 1929 gefahren und von William Grover-Williams gewonnen. Fotostrecke
Ein wenig Mitleid hat er mit Nico Rosberg, der sich Lewis Hamilton zuletzt viermal in Folge geschlagen geben musste: "Wenn dein Teamkollege so oft hintereinander gewonnen hat, dann tut das mental weh. Aber wenn Nico hier gewinnen sollte, wäre das Gift sofort wieder aus dem Körper. Und für Lewis wird es auf einer Strecke wie Monaco auch nicht leicht. Es ist höchst anspruchsvoll, und die ganze Welt schaut zu. Das ist eine Menge Druck, und es wird interessant, wie sie sich schlagen werden. Beide sich großartige Fahrer, und es macht einfach Spaß, ihnen beim Kämpfen zuzusehen."