Wolff will Formel-1-Fans eine gute Show bieten

Toto Wolff ist sich der Verantwortung, die die aktuelle Dominanz mit sich bringt, bewusst und verspricht, Lewis Hamilton und Nico Rosberg frei fahren zu lassen

von Ruben Zimmermann · 14.05.2014 17:28

(Motorsport-Total.com) - Vier Doppelsiege in fünf Rennen: Die aktuelle Mercedes-Dominanz hat in Spanien wieder einmal einen neuen Höhepunkt erreicht. Daniel Ricciardo kam dort als Dritter fast 50 Sekunden nach Lewis Hamilton und Nico Rosberg ins Ziel. Viele Fans der Königsklasse empfinden diese Zweiklassengesellschaft als langweilig, weshalb Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nun verspricht, alles zu tun, um die Spannung trotzdem so hoch wie möglich zu halten.

Toto Wolff hat angesichts der Dominanz seines Mercedes-Teams gut lachen

"Natürlich denken wir an das große Ganze. Die Formel 1 ist immer weniger spannend, wenn ein Team dominiert", erklärt Wolff gegenüber 'Autosport' und ergänzt: "Ich denke, dass wir sicherstellen müssen, dass wir die Jungs bei so einer Performance, wie wir sie momentan haben, frei fahren lassen." Wenn Mercedes der Konkurrenz also schon um die Ohren fährt, dann sollen immerhin Hamilton und Rosberg gegeneinander kämpfen dürfen.

"Das sind wir den Fans schuldig, wir schulden es dem Sport und der Marke Mercedes. Das war, mit allen Risiken, die es mit sich bringt, die beiden fahren zu lassen, von Anfang an unsere Philosophie", so Wolff, der allerdings auch erklärt: "Meine persönliche Agenda ist es, eine solche Dominanz zu unterstützen."

"Wir hatten das in der Vergangenheit mit Red Bull. Da war es langweilig, als sie vergangenes Jahr neun Rennen gewannen." Hier gilt nun also offenbar das Motto "gleiches Recht für alle". Nachdem Sebastian Vettel in der vergangenen Saison die letzten neun Rennen allesamt gewinnen konnte, stand zu Beginn dieses Jahres fünfmal in Folge ein Mercedes-Pilot ganz oben auf dem Siegertreppchen.

Fotostrecke: Pressestimmen zum GP Spanien

Wolff ergänzt: "Aber wenn man sich das Rennen in Spanien ansieht, dann gab es da einige gute Kämpfe. Zwischen den beiden Ferraris und mit Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.), der durch das Feld stürmte." Das ist auch den Fernsehkameras nicht entgangen, denn beim Rennen in Barcelona waren die beiden Mercedes während des Rennens verhältnismäßig selten auf den Bildschirmen zu sehen.

"Die Formel 1 ist immer weniger spannend, wenn ein Team dominiert."Toto Wolff
Laut Wolff passierte das nicht zum ersten Mal in dieser Saison: "In Bahrain wurde weniger über uns berichtet, als in den Rennen davor. Die Frage lautet, was wir deswegen tun sollen? Die Lücke absichtlich kleiner werden lassen? Nein, das würde nicht funktionieren. Wir müssen das ertragen und ein bisschen weniger Präsenz bekommen." Für die Silberpfeile ist das wohl ein geringer Preis für den aktuellen Erfolg.