Hülkenberg: Perfekte Welle statt Klagelied

Der Force-India-Pilot glaubt, mit dem Team das erste Podium seiner Formel-1-Karriere einfahren zu können und denkt weder an Ferrari noch an Lotus

von Dominik Sharaf · 09.05.2014 09:31

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg und das Formel-1-Podium führen seit Jahren eine Fernbeziehung. Bei Williams, bei Sauber und bei Force India war der Emmericher immer wieder nahe dran an einem Pokal, wurde aber meistens von Pech, manchmal von eigenen Schnitzern zurückgeworfen. Nach seiner Rückkehr ins Vijay-Mallya-Team scheint sich der Fluch fortzusetzen, schließlich ist Hülkenberg in der WM-Gesamtwertung zwar vor Sergio Perez, der Mexikaner allerdings fuhr in Bahrain unter die Top 3.

Force India zaubert Nico Hülkenberg ein Lachen auf das Gesicht

Ob Hülkenberg lieber tauschen würde? "Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht", grübelt er im Gespräch mit 'Formel1.de'. "Ich war wohl der etwas Konstantere und habe das Podest verpasst, weil ich Arbeit abgeliefert habe, die nicht gut genug war." Er spricht konkret von Bahrain, wo er im Qualifying das Potenzial für die zweite Startreihe hatte, eine gute Ausgangsposition jedoch mit einem Patzer im zweiten Qualifyingabschnitt wegwarf. "Den Preis habe ich im Rennen gezahlt", erinnert Hülkenberg.

Grund zur Enttäuschung hat er wegen seiner geplatzten Wechsel zu Ferrari und Lotus, die im Herbst 2013 das Dauerthema auf dem Fahrermarkt waren, nicht. Einerseits, weil die Scuderia seiner Meinung nach stärker ist, als es den Anschein hat. "Wenn man es im Einzelnen betrachtet, hat Fernando (Alonso, Anm. d. Red.) mich in drei Rennen geschlagen und ich war nur in Bahrain vor ihm", so Hülkenberg, der Ferrari weiter"mit einem starken Auto eine gut Saison" zutraut.

Demonstrativ aufatmen, weil er dem Debakel bei Lotus entgangen ist, will er nicht. "Es wäre natürlich einfach, da 'ja' zu sagen. Lotus hat bis jetzt ein paar Probleme und sie sind weit weg von dem, wo sie sein wollen", räumt Hülkenberg ein, der sich lieber auf seine eigenen Befindlichkeiten konzentriert und sehnsüchtig auf das Podest schielt: "Ich bin glücklich mit dem, wo ich jetzt stehe. Natürlich ist der Weg noch lang, aber sollte sich die Gelegenheit ergeben, dort oben zu stehen. Wir schwimmen bei Force India auf einer Welle."