Das blieb von Schumi hängen: Rosberg will den Biss behalten

Runde fünf im spannenden Teamduell bei Mercedes - In Barcelona will Nico Rosberg seine WM-Führung verteidigen - Sein Vorbild dabei: Michael Schumacher

von Rebecca Friese · 06.05.2014 09:17

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Australien fuhr Nico Rosberg ohne Konkurrenz zum Sieg. Doch Teamkollege Lewis Hamilton schlug zurück und startete schon in Malaysia eine Siegesserie, die Rosbergs Führung in der Gesamtwertung auf einen minimalen Vorsprung von vier Punkten hat schmelzen lassen. Beim kommenden Europaauftakt der Formel-1-Saison könnte es daher eine Wachablösung geben. Die übrige Konkurrenz lauert indes auf ein Ende der Mercedes-Dominanz.

Lässt sich nicht unter kriegen: Nico Rosberg ist bereit für die nächste Herausforderung

"Ich möchte noch nicht über Titel sprechen", betont Rosberg daher bei 'RTL'. "Das ist jetzt nichts, woran ich denke. Wir haben jetzt vier Rennen hinter uns, ich führe die WM an, da bin ich echt happy drüber. Ich reise jetzt nach Barcelona und ich weiß, ich habe das schnellste Auto. Wenn ich einen guten Tag habe, bin ich im Qualifying Erster und im Rennen Erster."

Obwohl man Red Bull, Ferrari und Co. in den vergangenen Rennen regelrecht vorführen konnte, ist Mercedes laut Rosberg noch lang nicht am Ende seiner Möglichkeiten angekommen: "Wir holen noch nicht das Beste raus. Wir können uns noch steigern, und das müssen wir auch. Und das ist halt das Schwierige. Wenn man anfängt zu gewinnen und zu dominieren, dann ist es so einfach für uns Menschen, zu sagen: 'Aber wir sind doch die Schnellsten, die zwei Zehntel brauchen wir jetzt auch nicht, die können wir jetzt auch verschenken, gehen wir mal ein bisschen früher nach Hause'."

In Barcelona reisen die Teams traditionell mit jeder Menge Updates an. Auch Mercedes wird in Spanien mit einem weiterentwickelten W05 antreten. Ob sie damit den Vorsprung vor der Konkurrenz halten können, oder die Karten komplett neu gemischt werden, wird sich erst im Laufe des Rennwochenendes zeigen. Rosberg gibt sich bescheiden: "Fahrzeugbau war jetzt nicht unsere Stärke, die ganzen Jahre. Wir haben große Fortschritte gemacht, auch in der Aerodynamik. Ich glaube, wir sind nah dran, die Besten zu sein."

Die drei aufeinander folgenden Niederlagen, die er in Malaysia, Bahrain und China gegen Hamilton einstecken musste, entmutigen den 28-Jährigen jedoch nicht. Er erinnert sich dabei an seinen ehemaligen Teamkollegen Michael Schumacher, dessen Einstellung zum Rennsport er sich zum Vorbild nimmt: "Das ist seine große, große Stärke gewesen in der Vergangenheit, dass er einfach mit Biss gefahren ist, egal ob er Erster, Zweiter oder Dritter war, der Biss war immer gleich, immer Vollgas voraus. Das hat zu seinen sieben Titeln geführt."