Wegen McLaren: Honda profitiert wohl von Mercedes-Erfahrung
Auch wenn McLaren es verneint, ist sich Mercedes-Sportchef Toto Wolff sicher, dass Honda vor seinem Formel-1-Comeback etliche Motorendaten aus Woking erhält
(Motorsport-Total.com) - Selten standen die Motorenhersteller in der Formel 1 so sehr im Fokus wie in diesem Jahr. Auch nach vier Rennen sind längst nicht alle Schwierigkeiten mit den neuen V6-Turbo-Aggregaten beseitigt. Mit Mercedes hat aber vor allem einer der drei Hersteller hervorragende Arbeit geleistet. Ausgerechnet von diesem könnte ein vierter im Bunde profitieren, der erst zur kommenden Saison an Bord geht und sein Comeback auf der großen Bühne feiert: Honda.
© Honda
Inwiefern wird Honda von den aktuellen Mercedes-Daten bei McLaren profitieren? Zoom Download
2015 wird der japanische Automobilkonzern zunächst wohl als exklusiver Motorenpartner von McLaren in die Formel 1 zurückkehren. Interessant wird dabei vor allem werden, ob Honda mit ähnlichen Startschwierigkeiten zu kämpfen hat wie die Konkurrenz in diesem Jahr. Zumindest kann man auf ein Jahr Erfahrung zurückgreifen - zumal McLaren in diesem Jahr noch Kunde von Klassenprimus Mercedes ist und möglicherweise gewisse Daten für die Entwicklung nach Japan übermitteln könnte.
"Ich bin überzeugt, dass McLaren lernt und sich im Rahmen dessen, was möglich ist, mit Honda austauscht", so Mercedes-Sportchef Toto Wolff gegenüber 'auto motor und sport'. Zwar beteuert McLaren-Renndirektor Eric Boullier, dass "gar nichts" mit Honda ausgetauscht werde, ein leichtes Schmunzeln kann sich der Franzose aber nicht verkneifen.
Fotostrecke: Brackley-Präsentationen seit 1999
1999: Was heute das Werksteam von Mercedes ist, fing einst als BAR-Rennstall an, der kurz vor der Jahrtausendwende aus Tyrrell hervorgegangen ist. Beim Launch 1999 verblüfft das Team: Die beiden Boliden von Jacques Villeneuve und Ricardo Zonta sehen komplett unterschiedlich aus. Die FIA schiebt einen Riegel vor und BAR lässt einfach beide Autos im Reißverschluss-Design verschmelzen. Fotostrecke
Ohnehin kann sich der Mercedes-Sportchef vorstellen, dass der große Vorsprung, den die "Silberpfeile" in dieser Saison genießen, im nächsten Jahr weitestgehend egalisiert sein könnte: "Die Konzepte sind sehr unterschiedlich. Aber die anderen werden sicher noch einiges aufholen, weil sie natürlich viel von uns sehen. Sie haben Daten darüber, wie sich unser Motor fährt und wie er sich wo fährt. Im kommenden Jahr wird das Feld dann automatisch näher zusammenrücken."