• 30. April 2014 · 08:11 Uhr

20 Jahre danach: Ratzenberger bleibt unvergessen

Roland Ratzenbergers Karriere in der Formel 1 war von kurzer Dauer - In den Herzen der Fans lebt der Österreicher auch 20 Jahre nach seinem Tod weiter

(Motorsport-Total.com) - Es war eine kurze Zeit, die Roland Ratzenberger in der Formel 1 verbringen durfte. Doch im Gegensatz zu vielen seiner Rennfahrerkollegen vor und nach ihm hatte es der Österreicher bis in die Königsklasse geschafft.

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Der gebürtige Salzburger Roland Ratzenberger wurde 33 Jahre alt Zoom Download

Geboren am 4. Juli 1960 in Salzburg, begann Ratzenberger seine Karriere wie so viele Rennfahrer jener Generation in der Formel Ford. Nachdem er 1985 den Titel im Heimatland gewonnen hatte, zog es den jungen Österreicher auf die Britische Insel. Mit seinem Sieg beim prestigeträchtigen Formel-Ford-Festival in Brands Hatch löste er 1986 das Ticket für den Aufstieg in die Formel 3. Drei Jahre später war er in der Britischen Formel 3000 angekommen und beendete seine Rookie-Saison als Gesamtdritter.

Doch Ratzenbergers Karriere beschränkte sich nicht allein auf den Formelsport. Ende der 1980er-Jahre trat er sporadisch bei Tourenwagen-Rennen an. Auch bei den legendären 24 Stunden von Le Mans war der Österreicher am Start. Als beste Platzierung an der Sarthe steht Platz fünf bei der 1993er-Auflage des Rennens in den Rekordbüchern. Mit dem Italiener Mauro Martini und dem Japaner Naoki Nagasaka teilte sich Ratzenberger damals einen Toyota.

A propos Japaner: Als Ratzenberger im Jahr 1993 letztmalig in Le Mans antrat, hatte er seinen sportlichen und privaten Lebensmittelpunkt längst ins Land der aufgehenden Sonne verlagert. Dort fuhr er in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre sowohl Langstrecken-Rennen als auch Tourenwagen-Rennen als auch Formel-Rennen.


Fotostrecke: Die Karriere von Roland Ratzenberger

Im Frühjahr 1994 wurde Ratzenbergers Jugendtraum dann wahr: Beim Formel-1-Neueinsteiger Simtek unterzeichnete der Österreicher einen Vertrag als Stammfahrer. Als Teamkollegen wusste er den jungen Australier David Brabham an seiner Seite. Beim Saisonauftakt in Sao Paulo scheiterte Ratzenberger noch an der Qualifikationshürde, doch drei Wochen später beim Pazifik-Grand-Prix in Aida meisterte er auch diese Herausforderung: Ratzenberger stellte den Simtek-Ford S941 auf Startplatz 26.

Tags darauf behielt der Formel-1-Neuling kühlen Kopf. In einem von 15 Ausfällen gekennzeichneten Rennen kam Ratzenberger als Elfter ins Ziel. Damit hatte er seinen ersten Grand Prix auf Anhieb zu Ende gefahren. Es sollte sein letzter bleiben (Formel-1-Datenbank: Die kurze Karriere von Roland Ratzenberger). Am 30. April, im Qualifying zum Grand Prix von San Marino, brach auf der Anfahrt zur Tosa-Kurve bei mehr als 300 km/h der Frontfügel seines Simtek.

Als das Schicksal doppelt zuschlug

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Der Imola-Freitag 1994: Ayrton Senna im Williams vor Roland Ratzenberger im Simtek Zoom Download

Ratzenberger, der rund dreieinhalb Monate jünger als Ayrton Senna war, hatte keine Überlebenschance. Am Imola-Wochenende 1994 sollte sich das Schicksal der beiden auf grausame Art und Weise decken. Senna hatte am Rennsonntag eine österreichische Flagge im Cockpit seines Williams dabei. Zur vorgesehenen Ehrung Ratzenbergers auf der Auslaufrunde sollte es aber nicht kommen...

"Roland wird leider gerne vergessen. Ich erwähne sie beide immer in einem Atemzug, wenn mich Leute nach dem Imola-Wochenende fragen", wird Johnny Herbert von 'auto motor und sport' zitiert. Herbert, in der Horror-Saison 1994 für Lotus am Start, gehörte zusammen mit Gerhard Berger und Karl Wendlinger zu denjenigen Kollegen Ratzenbergers, die ihm bei der Beisetzung die letzte Ehre erwiesen. Auch der damalige FIA-Präsident Max Mosley war in Salzburg vor Ort. In den Herzen der Fans rund um den Globus lebt Ratzenberger genau wie Senna weiter.

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