Grosjean trotzig: Melbourne ist "keine Testsession"

Trotz des Testdebakels versucht Lotus-Pilot Romain Grosjean positiv zu denken und will um Punkte kämpfen - Ein Rennen mit halber Power kommt nicht in Frage

von Timo Pape · 07.03.2014 14:18

(Motorsport-Total.com) - Lotus hat derzeit nicht viel zu lachen. Nachdem der Rennstall aus Enstone bereits als einziges Team bei den ersten Testfahrten in Jerez hatte passen müssen, lief es auch in Bahrain alles andere als rund. So steht Lotus vor dem Saisonauftakt in Australien nicht nur als langsamstes Team da, sondern hat gleichzeitig auch noch die wenigsten Runden absolviert. Trotz alledem will sich Fahrer Romain Grosjean im ersten Rennen nicht mit der Opferrolle zufriedengeben.

Romain Grosjean will von weiteren Testkilometern im Albert Park nichts wissen

"Das ist keine Testsession - wir müssen es versuchen und Punkte holen", meint der Franzose gegenüber 'Autosport'. "Nur anzureisen, um teilzunehmen, ist vielleicht nett, aber das wollen wir nicht. Wir sind definitiv in keiner schönen Situation, aber das heißt nicht, dass bereits alles vorbei ist. Wenn wir zu Saisonbeginn schon so viele Punkte wie möglich sammeln können, dann werden wir uns auch erholen", ist sich Grosjean sicher.

Im vergangenen Jahr bescherte Kimi Räikkönen Lotus noch einen Sieg zum Auftakt - der scheint für Grosjean und seinen neuen Teamkollegen Pastor Maldonado jedoch in weiter Ferne. Mit weniger Power zu fahren, um das Auto zumindest ins Ziel zu bringen, sei keine Option: "Es hängt nicht damit zusammen, mit wie viel Power wir fahren. Außerdem will niemand mit halber elektrischer Kraft fahren, denn dann bist du fünf Sekunden pro Runde langsamer", hadert Grosjean.

Eine Lösung für die Probleme habe Lotus jedoch noch nicht entdeckt, gibt der 27-Jährige zu: "Nein, bisher konnten wir noch nichts finden. Der Australien-Grand-Prix wird kein Zuckerschlecken, aber das ist nun mal die Situation, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Wir können jetzt nur unser Bestes versuchen, bevor wir zum Grand Prix kommen und herausfinden müssen, wie es ist, bei 300 km/h mit 100 Kilogramm Sprit Rennen zu fahren."