• 11. Februar 2014 · 09:07 Uhr

John Surtees, der "Sohn des Windes" wird 80 Jahre alt

Der Brite John Surtees ist als einziger Rennfahrer Weltmeister in der Formel 1 und auf dem Motorrad geworden - Am Dienstag wird "Big John" 80 Jahre alt

(Motorsport-Total.com) - Alles begann in einer Motorrad-Werkstatt. In Forest Hill, im Südosten Londons - vor einer halben Ewigkeit. Als Kind schraubte John Surtees an Maschinen herum, das Geschäft gehörte seinem Vater Jack. Niemand konnte damals ahnen, dass sich da eine künftige Legende die Hände schmutzig machte. Als einziger Rennfahrer ist der Brite Weltmeister in der Formel 1 und auf dem Motorrad geworden. Am Dienstag wird der "Sohn des Windes" 80 Jahre alt.

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John Surtees ist eine Legende des Motorsports Zoom Download

Im kleinen Örtchen Tatsfield in der Grafschaft Surrey, rund 30 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, wurde Surtees 1934 geboren. Schnell teilte er die Leidenschaft des Vaters, der Seitenwagen-Motorräder fuhr. Gleich im ersten gemeinsamen Rennen gelang dem Team Surtees in Cockfosters ein Sieg, doch das Duo wurde disqualifiziert. John, das älteste der drei Surtees-Kinder, war erst 14 - und damit zu jung.

Es war eine der wenigen Enttäuschungen für den Ehrgeizling. Schon ein Jahr später (1949) fuhr der Junge, der in der Schule wegen seiner Schnelligkeit auf dem Fußballplatz "das Geschoss" genannt wurde, mit einer 500er auf einer Grasbahn sein erstes Solorennen. Danach folgte der steile Aufstieg des ausgebildeten Mechanikers. 1955 kam Surtees in einem Werksteam unter und schlug Weltmeister Geoff Duke gleich zweimal, dann folgten die Titel. Viermal gewann er auf der Straße die 500ccm-WM (1956, 1958-1960), parallel dazu gelang ihm dies dreimal mit der 350er (1958-1960).

Einziger Weltmeister auf dem Motorrad und in der Formel 1

Surtees, auch "Big John" genannt, war immer ein Eigenbrötler. Sehr auf sich selbst konzentriert und auf die Sache. "Manchmal stand mir mein Enthusiasmus schon im Wege", hat Surtees einmal zugegeben: "Ich habe mich immer voll in ein Projekt hineingekniet." Etwas "verrückt" sei er wohl gewesen. Heute gibt er seine Erfahrungen als Botschafter einer Organisation, die junge Rennfahrer unterstützt, an den Nachwuchs weiter.


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Der Träger des britischen Verdienstordens, ausgezeichnet im Jahr 2008 wegen seines Engagements für den Motorsport und im Charity-Bereich, hat viel zu erzählen. Von seinen Erlebnissen auf zwei Rädern und natürlich auch von denen auf vier. Im Jahr 1960 bekam Surtees eine Chance in der Formel 1 und kletterte in einen Lotus. Er nutzte sie, auch im Cockpit war er gleich schnell unterwegs.

Den ersten Grand Prix gewann Surtees drei Jahre später auf dem Nürburgring im Ferrari, sein Team bezeichnete ihn ehrfürchtig als "Figlio del Vento" (Sohn des Windes). Im Gegensatz zu seiner Motorrad-Karriere schaffte er es in der Königsklasse der Autos nur einmal (1964) auf den WM-Thron - weil Konkurrent Jim Clark in der letzten Runde des letzten Saisonrennens der Motor hochging.

Tod von Sohn Henry ein schwerer Schicksalschlag

1965 überlebte Surtees nur knapp einen schweren Unfall, 1970 gründete er seinen eigenen Rennstall, 1972 beendete er seine Karriere. Wie sein Vater Jack hat auch John Surtees die Leidenschaft weitergeben. Sein einziger Sohn Henry wurde ebenfalls Rennfahrer. Der talentierte Pilot verunglückte 2009 tödlich, als ihn in der Formel 2 das abgerissene Rad eines anderen Wagens in Brands Hatch am Kopf traf.

Ein schwerer Schicksalsschlag für Surtees, der mit seiner Frau Jane schnell entschied, die Organe des damals 18-Jährigen zu spenden. In seiner Trauer dachte Surtees, Vater zweier Töchter (Leonora und Edwina), auch an andere: "Henry hat fünf Menschen das Leben gerettet."

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