• 05. Februar 2014 · 13:55 Uhr

Wolff: Verbrauch "komplexestes Problem, das es zu lösen gilt"

Toto Wolff sieht das Benzinlimit von 100 Kilogramm im Rennen in diesem Jahr als größte Herausforderung an - Neuer Sound gefällt, Nasen eher nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, in denen die Formel-1-Motoren so viel Benzin "schlucken" durften, wie sie wollten, sind ab 2014 vorbei. Da der Automobilweltverband FIA mit der Einführung des neuen Technischen Reglements ganz auf das Thema Nachhaltigkeit setzt, wurde auch der Benzinverbrauch eingeschränkt. In dieser Saison dürfen die neuen Antriebseinheiten im Rennen nicht mehr als 100 Kilogramm (rund 135 Liter) verbrauchen - rund ein Drittel weniger als bisher.

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In diesem Jahr müssen die Fahrer mit weniger Benzin über die Runden kommen Zoom Download

Skeptiker erwarten daher Bilder wie in den 1980er-Jahren, als die Turbo-Fahrzeuge immer wieder am Ende des Rennens mit leerem Benzintank ausrollten. Das will Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff auch bei seinem Team nicht kategorisch ausschließen. "Ja - das kann auch einem Mercedes passieren", sagt Wolff im Interview mit 'Auto Bild motorsport'. (Jetzt abonnieren!) Vor allem diese Regeländerung bereite den Ingenieuren in Brackley und Brixworth einiges Kopfzerbrechen.

"Das Verbrauchsthema ist das komplexeste Problem, das es zu lösen gilt", sagt Wolff. "In diesem Jahr wird es darum gehen, die Fehlerquote zu minimieren und einen Fehler nicht zweimal zu machen. Trotzdem werden wir sicher den ein oder anderen Moment haben, in dem wir Lehrgeld zahlen", so der Herr der Silberpfeile. Wolff geht allerdings davon aus, dass die Teams diese Problematik recht schnell in den Griff bekommen werden.

Mercedes will an jedem Wochenende Spitze sein

"Die Ingenieure werden den Benzinverbrauch so optimieren, dass das Thema nach ein paar Grands Prix in den Hintergrund rückt. An den Rennen wird sich deshalb nichts groß ändern", erwartet der Österreicher. "Ab und zu wird es vielleicht eine Info dazu geben, dass jemand etwas mehr Sprit sparen muss."


Fotostrecke: Die Nasen der Formel 2014

2014 soll Mercedes nach Vorstellung des Motorsportchef während der gesamten Saison um die Spitzenpositionen kämpfen. Einen Rückfall in der zweiten Saisonhälfte, wie er in den vergangenen Jahren beim Team immer wieder zu beobachten war, möchte Wolff unter allen Umständen vermeiden. "Unser Anspruch mit dem neuen Auto ist es, Wochenende für Wochenende das Maximum abzurufen."

Die Voraussetzungen dafür sieht Wolff gegeben, nachdem der neue F1 W05 beim ersten Test in Jerez zu den zuverlässigsten Autos gehörte. Die Tatsache, dass Mercedes sowohl Chassis als auch Motor konstruiert, sei bei der Entwicklung des neuen Autos sei es ein Vorteil gewesen. "Die Integration des Motors in das Chassis hat bei uns sicher gut funktioniert, weil beide Werke so nah beieinander sind."

Red Bull für Wolff weiterhin Top-Favorit

Trotz der massiven Probleme beim Test in Jerez sieht Wolff weiterhin Red Bull als das Team an, das es zu schlagen gilt. "Erstens haben sie einen herausragenden Fahrer. Zweitens haben sie eine Gruppe von Leuten zusammengestellt, die gut funktioniert. Und drittens haben sie auch die Ressourcen vom Mutterkonzern", zählt Wolff auf. "Es spricht also nichts dagegen, dass Red Bull wieder das Maß aller Dinge sein wird."

"Das ist ein spektakulärer, moderner Sound."Toto Wolff
Die Kritik am Sound der neuen Turbomotoren kann der Österreicher nicht nachvollziehen. "Das Ding hört sich super an auf der Geraden. Vor allem, weil man sogar den zischenden Turbo hört", so Wolff. "Mir gefällt's und auch die Kritiker werden sich an das neue Geräusch gewöhnen. Das ist ein spektakulärer, moderner Sound."

Weniger überzeugt ist der Motorsportchef allerdings von den Nasen der neuen Formel-1-Autos. "Um ehrlich zu sein, gefällt mir keine einzige Nase wirklich gut. Auch unsere nicht, obwohl wir einen eher klassischen Ansatz haben", so Wolff, der aber nicht ausschließen will, dass sich die Nase des F1 W05 im Saisonverlauf noch ein wenig verändern wird. "Das heißt aber nicht, dass wir im Windkanal nicht immer noch alle möglichen anderen Varianten prüfen. Unser Grundkonzept wird sich aber nicht mehr ändern."

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