Neuer Motorensound: Alles eine Frage der Gewöhnung?

Ex-Formel-1-Pilot Karl Wendlinger erwartet, dass sich Fans und Beobachter an den Sound der neuen Formel-1-Motoren rasch gewöhnen werden

von Markus Lüttgens · 05.02.2014 10:10

(Motorsport-Total.com) - Neben den - sagen wir ungewöhnlichen - Nasen stand beim ersten Formel-1-Test des Jahres in der vergangenen Woche in Jerez vor allem der Sound der neuen Antriebe im Mittelpunkt des Interesses. Dass die Geräuschentwicklung des V6-Turbomotors deutlich anders sein würde, als die der bisher verwendeten Saugmotoren, war zwar im Vorfeld klar, doch erst in der vergangenen Woche konnte man die neuen Aggregate in freier Wildbahn hören.

Der Sound der "neuen" Formel 1 überzeugt nicht alle Beobachter

Die Meinungen über den Klang der "neuen" Formel 1 gingen auseinander, nicht wenige waren von dem deutlich leiseren Geräusch allerdings enttäuscht. Doch das muss nach Ansicht von Karl Wendlinger nicht nur ein Nachteil sein. "Man sitzt im Auto drin und hat die Ohren so gut wie möglich geschützt, da die V8-Saugmotoren die letzten Jahre sehr laut waren. Der Turbomotor ist jetzt ein wenig leiser. Das ist für den Fahrer vielleicht jetzt so besser und angenehmer", sagt der Ex-Formel-1-Pilot bei 'ServusTV'.

Mit dieser Vermutung liegt der Österreicher durchaus richtig. So erklärte unter anderem Fernando Alonso, dass er seinen Renningenieur am Boxenfunk nun besser verstehen würde. Doch sind die neuen Antriebe mit ihrem durch den Turbolader gedämpften Sound, dessen Lautstärke von den Motoren der GP2 deutlich übertroffen wird, der Königsklasse des Motorsports überhaupt noch würdig?

"Es geht bei der Diskussion um den Sound auch ein bisschen um die Show. Bernie Ecclestone sagt, es ist alles so leise, wir brauchen keine Turbomotoren, die Saugmotoren waren viel besser, für das Spektakel und für die Show", fasst Wendlinger die Argumente des Formel-1-Bosses zusammen. Der 45-Jährige glaubt allerdings, dass die Diskussionen über den Sound schon bald abebben werden. "Ich würde sagen, das ist auch wieder etwas, woran man sich gewöhnt. Die Rennen sollen spannend werden und das werden sie in diesem Jahr auch sicher wieder. Und das ist das Wichtigste."