• 29. Januar 2014 · 17:40 Uhr

Tote Hose in Jerez - Für Pirelli halb so wild

Weil die Teams bisher kaum Zeit auf der Strecke verbracht haben, sind auch die Daten für Reifenhersteller Pirelli dünn - Paul Hembery sieht das jedoch gelassen

(Motorsport-Total.com) - Viele technische Defekte sorgen in diesen Tagen dafür, dass bei den Wintertestfahrten in Jerez nur wenig Zeit auf der eigentlichen Strecke verbracht wird. Eine schwierige Situation nicht nur für die Teams, sondern auch für alle involvierten Partner - möchte man meinen. Auf Seiten von Reifenhersteller Pirelli nimmt man den überschaubaren Betrieb auf dem Kurs aber mit Gelassenheit. Etwas anderes sei doch eigentlich auch nicht zu erwarten gewesen.

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Paul Hembery erwartet erst in Bahrain wertvolle Daten für Pirelli Zoom Download

"In Wahrheit wussten wir bereits im Vorhinein, dass dieser erste Test die Teams mit enormen Herausforderungen konfrontiert und dass er nicht wirklich repräsentativ sein wird", gibt Pirellis Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu. Natürlich seien die vorsaisonalen Tests für die gesamte Formel 1 wichtig: "Es haben alle - uns eingeschlossen - eine Menge Simulationen durchgeführt, aber die vollen Auswirkungen der veränderten Technologie verstehen wir erst, wenn wir auf die Strecke gehen."

Um die gewünschten Erkenntnisse zu gewinnen, schielt Hembery allerdings eher an den Persischen Golf: "Wir wussten, dass der Fokus auf Bahrain liegt. Dort werden wir die ganze Wahrheit sehen, dieser Test hier ist eher eine Art Shakedown für die Teams. Das Tempo der Autos ist noch weit vom möglichen Potenzial entfernt. Das bedeutet auch, dass die Reifen nicht in der beabsichtigten Weise verwendet werden." Die Formel 1 wird im kommenden Monat in zwei Etappen in Manama testen: zunächst vom 19. bis 22. Februar, dann vom 27. Februar bis zum 2. März.

In Bahrain zählt's

Hembery geht davon aus, dass die Autos in drei Wochen bereits so ausgereift sein werden, dass auch der Reifenlieferant daraus Profit schlagen kann. "Das muss wohl so sein, denn der zweite Bahrain-Test folgt sehr rasch nach dem ersten (lacht; Anm. d. Red.). Und das erste Rennen folgt dann wenige Wochen später. Es handelt sich um die Formel 1, wir haben hier großartige Ingenieure, die große Herausforderungen bewältigen können, und die sich an neue Technologien anpassen und mit ihnen arbeiten können. Wir haben derzeit alles genau im Auge, damit wir die Informationen erhalten, die wir benötigen."

"Wir haben schon eine Idee davon, welche die richtige Herangehensweise für Melbourne sein wird."Paul Hembery
Eine gewisse Vorstellung der Reifensituation beim Saisonauftakt am 16. März hat Pirelli aber bereits: "Wir haben schon eine Idee davon, welche die richtige Herangehensweise für Melbourne sein wird, aber derzeit sind wir aufmerksam, damit wir eine Ahnung haben, wie sich diese neuen Autos bei den hohen Temperaturen in Bahrain verhalten werden", meint Hembery. Eine endgültige Entscheidung über die Reifenauswahl für Australien wolle Pirelli beim ersten Bahrain-Test treffen.
"Wir würden von Änderungen während der Saison gerne absehen - aus den logischen Gründen."Paul Hembery
Vergangene Saison war Pirelli stets ein Thema in den Medien, weil sich immer wieder einzelne Teams über die Performance der Reifen beschwerten. Nach diversen Reifenplatzern änderten die Italiener im Juli sogar noch die Konstruktion der Pneus. Ähnliches möchte Pirelli 2014 natürlich vermeiden: "Wir würden von Änderungen während der Saison gerne absehen - aus den logischen Gründen", so Hembery.

Testfahrten in Jerez - Mittwoch

Dennoch würde sich der Gummilieferant im Zweifelsfall nicht querstellen: "Wenn uns Dinge auffallen, dann haben wir nun mit der Strategiegruppe eine entsprechende Struktur, die einige Teams, die FIA und den Promoter beinhaltet. Wenn wir also um Änderungen gebeten werden, dann werden wir etwas ändern. Realistisch gesehen stehen wir vor einer Saison mit vielen Fragezeichen. Im Laufe des Jahres wird es dann aber Antworten geben - da bin ich mir sicher."

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