• 27. Januar 2014 · 19:30 Uhr

Tost: "Müssen weiter nach vorn kommen"

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost schildert anlässlich der Vorstellung des STR9 ausführlich seine Gedanken zur wegweisenden Formel-1-Saison 2014

(Motorsport-Total.com) - Anlässlich der Präsentation des mit Delfin-Nase daherkommenden STR9 schildert Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost seine Eindrücke im Vorfeld eines wegweisenden Jahres für die Königsklasse. "Die Saison 2014 stellt für alle Formel-1-Teams eine interessante Herausforderung dar. Schließlich haben wir es mit den am weitesten reichenden Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte zu tun. Wir bei Toro Rosso sehen die kommenden Monate und die 19 Grands Prix als fantastische Gelegenheit an, um einen Schritt nach vorn zu machen", so der Chef des zweiten im Besitz von Red Bull befindlichen Teams im Starterfeld.

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Teamchef Tost setzt große Hoffnugnen in seine beiden Fahrer Kwjat und Vergne Zoom Download

"Wenn man Fortschritte erzielen möchte, ist Kontinuität einer der Schlüsselfaktoren", weiß Tost und stellt heraus: "Das gilt für den Geldfluss wie für die technische Seite des Unternehmens gleichermaßen. Ich bin froh, dass uns unsere langjährigen Sponsoren Red Bull, Cepsa und Nova Chemicals weiterhin die Treue halten. Darüber hinaus freue ich mich, einen neuen Sponsor begrüßen zu dürfen - die Investment-Gruppe Sapinda. Wir bei Toro Rosso danken all diesen Firmen für ihre Unterstützung und das in uns gesetzte Vertrauen."

Die neuen technischen Regeln verlangen einen komplett neuen Design-Ansatz. Wie ist man bei Toro Rosso an diese Aufgabe herangegangen? "Wir haben mit einem weißen Blatt Papier begonnen. Nachdem wir im Verlauf der zurückliegenden Jahre in neues Personal und neue Fabrikgebäude investiert haben, ist es uns gelungen, den STR9 in einer Gruppe von Ingenieuren und Designern, die seit Tag eins für dieses Projekt tätig sind und nun von James Key geführt werden, zu entwickeln. Diese Stabilität war ein großer Vorteil", so Tost.

Renault hat sich mit mehreren WM-Titeln empfohlen

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Der STR9 ist der erste Toro Rosso, der von einem Renault-Motor befeuert wird Zoom Download

"Gleichzeitig hoffen wir mit Blick auf andere Bereiche, dass sich die vorgenommenen Veränderungen in einem Performance-Schritt nach vorn niederschlagen", fährt der Teamchef fort und geht auf die Veränderungen im Hause Toro Rosso ein: "Im Zuge des Wechsels auf einen 1,6-Liter-Turbo-Motor haben wir es nicht nur mit einer neuen Bauart des Triebwerks sowie zwei neuen Energierückgewinnungs-Systemen zu tun. In Form von Renault begrüßen wir bei Toro Rosso auch einen neuen Motorenlieferanten."

"Mit vier WM-Titeln aus den vier vergangenen Jahren ist das Empfehlungsschreiben des französischen Unternehmens makellos. Wir haben schon jetzt eine ausgezeichnete Verbindung zu den Ingenieuren aufgebaut, da die Zusammenarbeit bereits am Rande des Monaco-Grand-Prix 2013 bekanntgegeben wurde. Die Zusammenarbeit mit Renault bedeutet für uns auch, dass wir innerhalb der zulässigen Grenzen des Reglements weiterhin mit unseren Kollegen von Red Bull zusammenarbeiten und Synergien mit diesen teilen können", so Tost.

Kwjat tritt Nachfolge von Ricciardo an

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Daniil Kwjat (links) geht mit Toro Rosso in seine erste Formel-1-Saison Zoom Download

Daniel Ricciardo ist Ende des vergangenen Jahres ins Red-Bull-Team aufgestiegen. "Wir bei Toro Rosso freuen uns, ab sofort Daniil Kwjat neben Jean-Eric Vergne ins Rennen zu schicken", sagt Tost und formuliert seine Erwartungen an den Franzosen: "Er geht in sein drittes Jahr mit uns. Von ihm wird erwartet, dass er das Team mit Hilfe seiner Erfahrung nach vorn bringt."

Auf der anderen Seite ist der Rookie aus Russland, der amtierender GP3-Champion ist, nach Aussage des Toro-Rosso-Teamchefs "augenscheinlich sehr talentiert". So erwartet Tost schon bald ein enges Duell zwischen seinen beiden Stammfahrern: "Ich glaube, es wird nicht lange dauern, bis es sich unsere beiden Fahrer gegenseitig richtig geben werden."

Hinsichtlich der Zusammenstellung des Teams bekommt Vergne in Person von Xevi Pujolar einen neuen Renningenieur, der seit Beginn des Jahres für Toro Rosso arbeitet. Kwjat arbeitet mit Marco Matassa zusammen, der im vergangenen Jahr für Ricciardo zuständig war. "Zudem haben wir uns während der zurückliegenden Monate mit weiteren Ingenieuren verstärkt und unsere Organisationsstruktur dadurch weiter verfeinert", erklärt Tost.


Fotos: Präsentation des Toro Rosso STR9


Die neuen technischen Regeln sorgen für eine neue Optik der Autos. "Im Zusammenspiel mit den neuen sportlichen Regeln werden die Rennen ein neues Gesicht bekommen", ist der Toro-Rosso-Teamchef überzeugt und führt an: "Beschränkungen hinsichtlich der im Rennen mitgeführten Benzinmenge und hinsichtlich der Geschwindigkeit, mit der das Benzin dem Motor zugeführt werden darf, stellen die Strategen vor eine neue Herausforderung. Es geht um die richtige Balance zwischen Performance und Spritverbrauch. Man muss entscheiden, wann man die Energierückgewinnungs-Systeme, die deutlich mehr Leistung abgeben als in der Vergangenheit, in welchem Umfang nutzt."

"Hinzu kommt: Das höhere Drehmoment und die veränderten Charakteristika des Motors haben einen Einfluss auf die Reifen und deren Verschleiß. Auch diese Parameter sind bei der Ausarbeitung der richtigen Rennstrategie für Sonntagnachmittag von entscheidender Bedeutung", weiß der Österreicher.

Mehrwert für die Zuschauer?

"Die Zukunft unseres Sports hängt letztlich von einer guten Show für den Endverbraucher ab."Franz Tost
"Die Besonderheiten der Energierückgewinnungs-Systeme und des Turboladers haben zur Folge, dass dem Thema Kühlung eine noch größere Bedeutung zukommt. Was die Zuverlässigkeit betrifft, spielen auch die neuen Einschränkungen hinsichtlich der maximal verwendbaren Motoren und Getriebe eine wichtige Rolle. Gerade im ersten Teil der Saison wird das Thema Zuverlässigkeit ganz oben auf der Prioritätenliste stehen", sagt Tost.

Doch warum wurden die neuen Regeln überhaupt eingeführt? "Sinn und Zweck dieser weitreichenden Regeländerungen ist es, die Formel 1 umweltfreundlicher zu machen und dabei Technologien einzusetzen, die im Hinblick auf den Straßenverkehr der Zukunft eine gewichtige Rolle spielen. Die Zukunft unseres Sports hängt letztlich aber von einer guten Show für den Endverbraucher - die Zuschauer an der Strecke und vor den Fernsehgeräten - ab. Die Fans wollen einfach spannenden Rennsport sehen. Hoffentlich können wir ihnen diesen in der Saison 2014 bieten", so Tost.

Mit einer Vorhersage, was die Performance des eigenen Teams betrifft, hält sich der Toro-Rosso-Teamchef noch zurück. "Welche Rolle wir spielen werden, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Vorhersagen zu treffen, fällt in diesem Jahr schwerer denn je. Alles, was ich sagen kann, ist, dass wir besser abschneiden müssen als 2013. Wir müssen weiter nach vorn kommen."

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