Schumacher zu risikobereit? Berger: "Kompletter Blödsinn"

Gerhard Berger erklärt sich Michael Schumachers Skiunfall mit Schicksal, nicht mit einer erhöhten Risikobereitschaft von Rennfahrern - Er selbst hat ähnliches erlebt

von Timo Pape · 10.01.2014 14:54

(Motorsport-Total.com) - Einige Jahre haben Gerhard Berger und Michael Schumacher gemeinsam in der Formel 1 - ziemlich erfolgreich - hinter sich gebracht. Mit der Gefahr im Motorsport hat der Österreicher genauso leben müssen wie sein deutscher Kollege - und beide haben sie überlebt. Nun zieht sich Schumacher bei einer vergleichsweise "normalen" Tätigkeit schwerste Kopfverletzungen zu, kämpft weiterhin um sein Leben. Den Skiunfall mit seinen Rennfahrergenen in Relation zu setzen, hält Berger für falsch.

Berger und Schumacher standen bereits 1994 gemeinsam auf dem Podium

"Das ist Schicksal, nichts anderes", meint der 54-Jährige gegenüber 'auto motor und sport'. Der Unfall hat in Bergers Augen absolut nichts mit etwaigen Spekulationen zu tun, Rennfahrer könnten womöglich risikobereiter als andere Menschen sein: "Kompletter Blödsinn. Wenn Michael Schumacher mit dem Motorrad auf einer Rennstrecke fährt, dann könnte man davon sprechen. Wenn er mit seiner Familie zum Skifahren geht, dann kann das jedem passieren."

Eine ähnlich schicksalhafte Situation hat auch Berger bereits erlebt: "Ich hatte einen Verkehrsunfall, erlitt einen Genickbruch und hatte das wahnsinnige Glück, dass im Auto hinter mir zwei Notfallärzte aus Deutschland mit der vollständigen Überlebensausrüstung im Auto saßen", erinnert er sich. "Sie sind zufällig auf diese Straße eingebogen, weil sie essen gehen wollten. Das hat mir mein Leben gerettet."

Fotostrecke: Michael Schumachers Hobbys

"Genauso kannst du nicht verhindern, dass du beim Skifahren mit dem Kopf auf einen Stein fällst und dabei schwerste Verletzungen erleidest. Es gibt Sachen, die man nicht beeinflussen kann", resümiert Berger und tut etwaige Spekulationen damit ab. Nun bleibt zu hoffen, dass "Schumi" ähnliches Glück haben wird wie sein mehrjähriger Weggefährte seinerzeit.