Mehr Seile, weniger Leute: Mehr Sicherheit für die Marshalls

Nach dem tödlichen Unfall eines Streckenpostens beim Kanada-Grand-Prix will die FIA die Sicherheit beim Bergen verunfallter Autos erhöhen

von Norman Fischer · 10.01.2014 15:51

(Motorsport-Total.com) - Seit 1994 kommt die Formel 1 ohne tödliche Unfälle aus, zumindest was die Fahrerseite betrifft. Seit Ayrton Senna musste kein Pilot mehr in der Königsklasse sein Leben lassen, doch dass die Gefahr noch nicht aus allen Bereichen gebannt ist, haben einige Vorfälle in den vergangenen Jahren gezeigt. In diesem Jahrtausend starben drei Streckenposten bei Unfällen, der letzte in der vergangenen Saison.

Die Unfallautos sollen bald besser stabilisiert werden

Beim Abtransport von Esteban Gutierrez' verunfalltem Sauber in Montreal wurde Marshall Mark Robinson von einem Bergungsfahrzeug erfasst und tödlich verletzt. Damit sich so etwas in Zukunft nicht wiederholt, bastelt die FIA weiter an Maßnahmen, um die Sicherheit zu verbessern. "Der Unfall in Kanada war furchtbar unglücklich. Die Dinge werden sich in dieser Hinsicht verändern", kündigt der FIA-Sicherheitsbeauftragte Charlie Whiting bei 'Autosport' an.

Zunächst habe man nach dem Unfall alle Beteiligten gebrieft, dass man nicht vor einem Bergungsfahrzeug herlaufen sollte, wenn dieses ein Auto abschleppt. "Aber das versteht sich von selbst", merkt Whiting an. In Zukunft soll das Auto aber mittels eines Systems befestigt werden, das den Boliden durch zwei Seile waagerecht hält und es vom Hin- und Herschaukeln abhält. "Dann braucht man keine Leute mehr, um es zu stabilisieren."

"Wir versuchen jeden auf diese Art Systeme aufmerksam zu machen, um die Anzahl der Leute zu reduzieren, die für die Bergung eines Autos notwendig sind", erklärt Whiting weiter. "Das ist der Schlüssel." Denn dass es mit guten Worten nicht immer getan ist, habe das Beispiel Südkorea nur wenige Monate später gezeigt, als die Marshalls ebenfalls im Weg standen, als der Traktor Mark Webbers Boliden abschleppen wollte. "Und dann rennen sie, das ist echt lächerlich."