• 31. Dezember 2013 · 11:15 Uhr

Schumacher weiter in Lebensgefahr, Zustand aber verbessert

Erster Hoffnungsschimmer aus Grenoble: Nach einem weiteren Eingriff ist Michael Schumachers Zustand heute immerhin etwas besser als gestern

(Motorsport-Total.com) - Erste positive Nachrichten aus Grenoble: Michael Schumachers Zustand hat sich nach einer zweiten Operation am Montagabend leicht verbessert. Das gaben seine behandelnden Ärzte am Dienstagvormittag auf einer Pressekonferenz im Universitätsklinikum Grenoble bekannt, wo Schumacher seit Sonntag wegen eines schweren Schädel-Hirn-Traumas, welches er sich bei einem Skiunfall zugezogen hatte, behandelt wird. Der ehemalige Formel-1-Pilot schwebt allerdings weiter in Lebensgefahr und liegt auf der Intensivstation des Universitätsklinikums Grenoble künstlichen Koma.

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Michael Schumachers Zustand hat sich in den vergangenen 24 Stunden gebessert Zoom Download

Am späten Montagnachmittag habe ich Schumachers Zustand zur Überraschung der Mediziner leicht verbessert, der Hirndruck sei gesunken, teilte Jean-Francois Payen, Chefarzt der Anästhesie, mit. Dadurch habe sich ein Zeitfenster für eine Untersuchung im Computertomografen (CT) geöffnet. Nach dieser entschieden die Ärzte, einen weiteren operativen Eingriff vorzunehmen, der zunächst nicht vorgesehen war. "Es war eine schwierige Entscheidung, vor der wir mit der Familie gesprochen haben", sagte Emmanuel Gay, der den rund zweistündigen Eingriff gegen 22 Uhr vornahm. Auch der mit Schumacher befreundete Prof. Gerard Saillant und sein Leibarzt Johannes Peil seien in die Entscheidung mit einbezogen worden.

Bei der Operation wurde ein Hämatom an der linken Seite des Gehirns entfernt und die Schädeldecke weiter geöffnet, um den Gehirndruck zu senken. Der Eingriff sei zufriedenstellend verlaufen, bei einer weiteren CT-Untersuchung am Dienstagmorgen habe es keine Anzeichen für eine Verschlechterung des Zustands gegeben. "Die Situation ist besser unter Kontrolle als gestern", sagte Payen. Dennoch sei man noch weit davon entfernt, Entwarnung zu geben. "Er ist noch nicht außer Lebensgefahr, aber wir haben weitere Zeit gewonnen." Auch Saillant mahnte: "Der Kampf ist noch nicht gewonnen."

Weitere Verletzungen im Gehirn

Bei der Operation und den CT-Untersuchungen stellten die Ärzte zudem weitere Verletzungen in Schumachers Gehirn fest. Einige davon seien aber nicht zugänglich. Daher müsse man die Situation weiter beobachten. "Es liegt noch ein langer Weg vor ihm", erklärte Gay. Schumachers Körpertemperatur wird weiter leicht abgesenkt, um das Gehirn zu entlasten. Eine dritte Operation ist derzeit nach Angaben der Ärzte nicht geplant.


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Die weitere Entwicklung müssen man abwarten. "In der Intensivmedizin ändern sich die Dinge sehr schnell", sagte Payen. Schumacher werde stündlich gründlich untersucht. "Jede Stunde, die er stabil ist, ist wichtig." Weitere Pressekonferenzen oder Erklärungen werde es nur geben, wenn es Neuigkeiten zu berichten gibt.

Medienberichte, nach denen Schumachers Helm beim Aufprall auf den Felsen zerbrochen sei, wollten die Ärzte nicht bestätigen. Neurochirurg Stephan Chabardes erklärte jedoch, dass Schumacher mit einer offenen Kopfverletzung in die Klinik eingeliefert wurde.

Auch Bruder Ralf im Krankenhaus

Schumachers Ehefrau Corinna, seine Kinder und sein Bruder Ralf sind weiterhin bei ihm. "Der Familie geht es nicht sehr gut. Sie sind geschockt", ließ Schumachers Managerin Sabine Kehm am Dienstagvormittag verlautbaren.

Saillant, der im Rahmen der Pressekonferenz im Namen der Familie den behandelnden Ärzten dankte, forderte die Medienvertreter vor diesem Hintergrund zur Zurückhaltung auf. "Wir haben beschlossen, über objektive Anzeichen zu sprechen, über das, was man sieht. Es wäre nicht aufrichtig, über die Zukunft zu spekulieren. Ich bitte sie aufrichtig, hier keine voreiligen Schlüsse zu ziehen", so Saillant.

Schumacher war am Sonntag um 11.07 Uhr im Skigebiet Meribel gestürzt und dabei mir der rechten Seite des Kopfes gegen einen Felsen geprallt. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde er zunächst in ein Krankenhaus nach Moutiers gebracht, von dort aber umgehend in die Universitätsklinik Grenoble verlegt, die über eines der führenden Trauma-Zentren in Frankreich verfügt.

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