Die Verlierer der "Silly Season"
Im turbulenten Wechselkarussell der Saison 2013 hat nicht jeder Pilot seinen Wunschplatz bekommen - David Coulthard kann die Gründe dafür nachvollziehen
(Motorsport-Total.com) - "Silly Season" ist ein Begriff, der im Laufe der zurückliegenden Saison aufkam und sich etabliert hat, um die teils waghalsigen Spekulationen auf dem Transfermarkt 2013 zu beschreiben. Ein Fernando Alonso hätte demnach zu Red Bull oder McLaren wechseln können, ein Michael Schumacher stand kurz vor seinem nächsten Formel-1-Comeback - kaum eine Personalie wurde in diesem Jahr nicht diskutiert. Kurz vor Weihnachten nimmt die Reise nach Jerusalem allmählich etwas Tempo raus, denn mit Marussia und Caterham sind letztlich nur noch zwei Teampaarungen für 2014 offen.
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Nicht alle Fahrer der Saison 2013 sind mit ihrer persönlichen Zukunft zufrieden Zoom Download
Neben einigen Gewinnern, wie beispielsweise Daniel Ricciardo oder Kimi Räikkönen, blieben in der "Silly Season" auch einige Piloten auf der Strecke oder erhielten am Ende zumindest nicht das, was sie womöglich verdient gehabt hätten. Für den ehemaligen Formel-1-Fahrer David Coulthard ist Nico Hülkenberg so ein Fall: "Hülkenberg hat in der zweiten Saisonhälfte ein paar wirklich brillante Rennen abgeliefert, aber zu dem Zeitpunkt hatte sich Ferrari schon entschieden, Kimi Räikkönen zurückzuholen", beschreibt der Schotte in seiner Kolumne für die 'BBC'.
"Hülk" hatte somit bereits relativ früh eine Absage von Ferrari erhalten, anschließend ruhten die Hoffnungen des Deutschen für lange Zeit auf einem Wechsel zu Lotus. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des Teams sowie dubioser Sponsorenpartner, die den Deal eigentlich hätten stemmen sollen, entschied sich der 26-Jährige für eine Rückkehr zu Force India. Statt für Hülkenberg entschied sich Lotus für folglich Pastor Maldonado, der etliche Millionen aus Venezuela mit ins Team bringt.
Kein Glück für Hülkenberg
McLaren hatte eine Verpflichtung Hülkenbergs indes ausgeschlossen, weil der Emmericher mit seinen Körpermaßen von 1,84 Meter schlichtweg zu groß war. "An der Oberfläche klingt das erstmal lächerlich. Aber die Teams machen genaue Analysen und wissen um die eigenen Schwierigkeiten bei der Entwicklung des neuen Autos", erklärt Coulthard. Sowohl Kevin Magnussen (ab der kommenden Saison bei McLaren) als auch Valtteri Bottas hatten dem Ex-Piloten gegenüber kürzlich bestätigt, dass sie angehalten sind, bis zum Saisonbeginn abzunehmen.
Allrounder sind gefragt...
Fotostrecke: Die Motorhomes der Formel 1
Red Bull verleiht ja bekanntlich Flügel. Und die "Energy Station" ist gewissermaßen der Airbus A380 unter den Motorhomes im Fahrerlager der Formel 1. Gleich für zwei Teams ist es die erste Anlaufstelle: Hier logieren sowohl Sebastian Vettel und Mark Webber von Red Bull, aber auch Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne von Toro Rosso. Und das auf drei Etagen, Dachterrasse inklusive. Über 20 Helfer brauchen rund zwei Tage, um das Motorhome-Monstrum aufzubauen. Angeliefert wird es auf neun Trucks. Die klare Nummer eins im Fahrerlager! Fotostrecke
"Bei diesen Mittelfeldteams bist du schnell drin aber auch schnell wieder draußen", weiß Coulthard, "und andererseits wirst du so als potenzieller junger Star leicht übersehen." Zudem habe der 42-Jährige vage Gerüchte aufgeschnappt, di Resta sei im Team nicht ganz so beliebt gewesen wie gewisse andere Fahrer. "Letztendlich ist er ein gutes Beispiel für die Tatsache, dass es nicht reicht, ein guter Fahrer zu sein. Dir muss klar sein, dass du ein professioneller Rennfahrer bist, in diesem Sinne musst du auch dein Verhalten gegenüber Team und Sponsoren handhaben. Außerhalb des Autos betreibst du permanente PR, das ist hart, und viele Fahrer verstehen das nicht." Silly Times irgendwie...