Die Geschichte des Punktesystems

(Motorsport-Total.com) - Die neuste Veränderung des Punktesystems der Formel 1, die erst kürzlich von der FIA beschlossen wurde, ist derzeit in aller Munde - obwohl sie voraussichtlich nur ein Rennen betrifft. Demnach sollen beim WM-Finale in Abu Dhabi doppelte Punkte vergeben werden, um die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten. Somit werden die Top-10 beim Dämmerrennen am Persischen Golf folgendermaßen belohnt: 50-36-30-24-20-16-12-8-4-2.

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Das Punktesystem der Formel 1 hat seit 1950 viele Veränderungen durchlebt Zoom Download

Eine Änderung des Punktesystems ist für die Formel 1 nichts Neues, denn in der über 60-jährigen Geschichte kam es immer wieder zu Modifizierungen oder neuen Konzepten. Zum Auftakt 1950 war die Verteilung noch relativ überschaubar: Nur die ersten fünf Piloten in einem Rennen wurden belohnt, ein Grand-Prix-Sieger erhielt gerade einmal acht Zähler (8-6-4-3-2). Nach zehn Jahren wurde der erlesene Kreis um den Sechsplatzierten erweitert, der künftig ebenfalls einen Punkt erhalten sollte, zudem wurde 1961 erstmals der Sieg aufgewertet (fortan neun Punkte).

Bis einschließlich 1990 blieb diese Punkteverteilung an sich unberührt, dann wurde erneut die Punktezahl für einen Grand-Prix-Sieg erhöht - diesmal auf zehn. Die nächste Änderung folgte im Jahr 2003, durch die künftig die besten acht Fahrer eines Rennens Punkte sammeln sollten. Es ergab sich die Verteilung 10-8-6-5-4-3-2-1, die anschließend sieben Jahre lang unverändert blieb. Dann kam es zur wohl größten Veränderung des Punktesystems: Seit 2010 (bis heute) werden deutlich mehr Punkte vergeben, außerdem werden nun die besten zehn Fahrer entlohnt (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1).

Die Zeit der Streichergebnisse

Die ersten 40 Jahre der Formel 1 waren gekennzeichnet von sogenannten Streichergebnissen, die in unterschiedlichen Varianten zum Tragen kamen. So fiel eine variierende Anzahl von Ergebnissen am Saisonende aus der Wertung, Ausrutscher spielten demnach eine kleinere Rolle. Bis 1953 wurden lediglich die vier besten Ergebnisse aus insgesamt sieben bis neun Rennen gewertet. Die Anzahl der Streichergebnisse veränderte sich in der Folge immer wieder mit der Länge des Rennkalenders. Allein zwischen 1981 und 1990 ergab sich eine gleichbleibende Regelung, nach der jeweils die besten elf Resultate aus 15 beziehungsweise 16 Rennen zählten.

So kam es 1988 zur kuriosen Situation, dass Ayrton Senna seine erste Weltmeisterschaft gewann (90:87 gegen Alain Prost), obwohl sich ohne Streichresultate ein Endstand von 105 zu 94 ergeben hätte - für Prost. Zwischen 1967 und 1978 wurde die jeweilige Saison sogar in zwei Hälften separiert. Danach fiel aus beiden Hälften die gleiche Anzahl Ergebnisse aus der Wertung. Erst 1990 wurde die Regelung der Streichergebnisse endgültig abgeschafft. In den ersten zehn Jahren ab 1950 beeinflussten zudem schnellste Rennrunden das Punktesystem. Demnach erhielt der schnellste Pilot eines Grand Prix einen zusätzlichen WM-Punkt.

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Seit Jahren spricht sich Formel-1-Boss Bernie Ecclestone darüber hinaus für eine Art Medaillensystem aus. Danach würde zunächst allein die Anzahl der Siege in einem Jahr über den Weltmeister entscheiden (wie Goldmedaillen bei Olympia). Bisher biss der 83-Jährige mit diesem Vorschlag jedoch auf Granit. Stattdessen kommt es nun offenbar zur Punkteverdoppelung im Finalrennen, allerdings könnte auch diese Regelung im Januar noch gekippt werden, wie Ecclestone kürzlich verraten hatte.