• 10. Dezember 2013 · 08:22 Uhr

Button: Wie alles begann - Aufstieg im Formelsport

Im zweiten Teil unseres Rückblicks auf die Anfangsphase der Karriere von Jenson Button blicken wir auf seinen rasanten Aufstieg im Formelsport zurück

(Motorsport-Total.com) - Vom Playboy der Formel 1 über das ewige Talent bis hin zum Überraschungsweltmeister und schließlich Elder Statesman der Königsklasse - die Formel-1-Karriere von Jenson Button, die mittlerweile schon 14 Saison andauert, war ein ständiges auf und ab. Doch wie wurde aus dem Jungen aus dem englischen Städtchen Frome eigentlich einer der besten Formel-1-Piloten der Gegenwart?

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Schon in der Formel Ford erwies sich Jenson Button als Regenspezialist Zoom Download

Die Antwort darauf liefert unser dreiteiliger Rückblick auf die Anfangsjahre der Karriere des Jenson Button. Im ersten Teil erfahren Sie, wie Jenson Button in der Formel Ford und Formel 3 rasch in die Erfolgsspur fuhr, und wie ein Telefonanruf sein Leben für immer verändern sollte.

Button hatte im Kart die besten der Welt geschlagen, aber um seinen Traum, eines Tages Formel-1-Weltmeister zu werden, weiter zu verfolgen, musste er in den Formelsport aufsteigen. Doch nun drohte seine Karriere ins Stocken zu geraten, bis er jemanden fand, der seine kostspielige Reise unterstütze.

90.000 Pfund für den Formel-Ford-Einstieg

Der Retter erschien in Person des Rennsport-besessenen Geschäftsmanns David Robertson und seiner rechten Hand Harald Huysman. Ihre Rennsport-Kenntnisse und ihr Gespür für ein sportliches Talent veranlassten sie dazu, Jenson mit 90.000 Britischen Pfund den Aufstieg in die Formel Ford zu ermöglichen. Im Gegenzug erhielten sie einen Anteil an den zukünftigen Einnahmen des Youngsters.

"Die ersten Runden im Qualifying zum ersten Rennen wurden zu einem Alptraum."Jenson Button
Es war ein Wagnis, doch Robertson und Huysman waren von Buttons Erfolgen im Kartsport und seinem selbstbewussten, lockeren Auftreten beeindruckt und brachten ihn bei Jim Warrens Haywood-Racing-Team in der Formel Ford 1600 unter. Obwohl Button in Pembrey auch ein Formel-3-Auto des Teams von Trevor Carlin getestet hatte, waren seine neuen Manager der Meinung, dass der Schritt in die Formel 3 zu diesem Zeitpunkt zu groß sei. So trat Button 1998 in der Formel Ford an, wo er einige seiner Gegner aus Kart-Zeiten wiedertraf, darunter den im Vorfeld der Saison als Favoriten gehandelten Dan Wheldon.

Jenson fuhr das Mygale-Chassis (welches in diesem Jahr durch den neuen Van Diemen einen starken Konkurrenten bekam) und bestimmte in seiner ersten Saison nach dem Aufstieg aus dem Kart auf Anhieb das Tempo. Sein exzellenter Ruf sorgte bei der Saisoneröffnung in Thruxton für einige Aufregung.

Pole-Position beim ersten Rennen

"Ich war bei den Tests recht schnell gewesen, doch die ersten Runden im Qualifying zum ersten Rennen wurden zu einem Alptraum. In jeder Runde bremsten die anderen Leute ab und versuchten mir dann zu folgen und meine Linie zu studieren. Dadurch wurde auch ich eingebremst", erinnert sich Button. "Ich kam nach zehn Minuten rein und sagte der Crew dass es sinnlos sein rauszufahren, da ich keine gute Runde hinbekäme. Ich habe dann bis fünf Minuten vor Ende der Session gewartet und ging dann aufs Ganze."

Die Kombination aus seinem natürlichen Talent mit einem ruhigen Kopf bewirkte Wunder: Jenson Button qualifizierte sich bei seinem allerersten Autorennen für die Pole-Position und verpasste dabei den Rundenrekord nur um eine Zehntelsekunde.


Jenson Button in der Formel Ford

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Er beendete sein erstes Rennwochenende mit einem Podiumsresultat und wurde dadurch in seiner Debüt-Saison zu einem der Meisterschafts-Favoriten. Die Formel 1 immer im Blick, organisierten seine Manager mit Hilfe des bekannten Motorsport-Fotografen Keith Sutton im Mai 1998 eine Reise zum Grand Prix von Spanien. Button betrat erstmals die geheiligten Hallen des Formel-1-Fahrerlagers und traf einflussreiche Persönlichkeiten wie Frank Williams und Bernie Ecclestone.

Button fährt auf Anhieb zum Meistertitel

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Gleich im ersten Formel-Ford-Jahr gewann Jenson Button den Titel Zoom Download

Während sein Traum von der Formel 1 zum Greifen nah erschien, musste Button jedoch mit seinen jungen Füßen auf dem Boden bleiben und seine Arbeit erledigen: Seine erste Meisterschaft im Automobilsport gewinnen. Das gelang ihm schließlich locker, mit neun Siegen setzte er sich die Krone der Formel Ford 1600 auf.

"Viele Leute haben mir gesagt, im ersten Jahr zu gewinnen sei unmöglich, aber ich habe ihnen das Gegenteil bewiesen", sagte Button seinerzeit. "Wegen der engen Rennen ist die Formel Ford ein ideales Training für die höheren Kategorien. Aber nach den Rennen im Kart war es schon ein gewaltiger Unterschied. Wann immer man in der Formel Ford versucht, jemanden zu überholen, blockt dieser einen ab. Ich wollte nicht wahrhaben, dass die Offiziellen nicht mehr dagegen unternehmen. Ich kann einen anderen nicht blockieren, und mein Team hat mich auch nie dazu gedrängt. Meine Meinung war immer: Wenn ich schnell genug bin, habe ich so etwas nicht nötig."

Beim prestigeträchtigen Formel-Ford-Festival in Brands Hatch fand der finale Showdown der Saison statt. Button kämpfte im Finale gegen Marcos Ambrose um den Sieg, als beide sich berührten. Ein weiteres Beispiel für das von Button erwähnte Blockieren? "Er ließ die Türe weit geöffnet, ich stieß in die Lücke und dann lenkte er ein", bewertete Button seinerzeit den Zwischenfall. "Aber beim Formel-Ford-Festival möchtest du nicht Zweiter werden, daher hat Ambrose alles richtig gemacht. In diesem Rennen geht es nur um den Sieg."

Erfolge auch in der Formel 3

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In der Formel 3 ging Jenson Button mit Renault-Power an den Start Zoom Download

Die Erfolge in der Formel Ford führte zu einer ersten Partnerschaft mit McLaren. Button gewann den prestigeträchtigen "McLaren Autosport BRDC Young Driver of the Year"-Award. Kurz vor Weihnachten erhielt er im Grosvenor House Hotel einen Scheck über 50.000 Britische Pfund und ein Geschenk, von dem er immer geträumt hatte - einen Test in einem Formel-1-Auto von McLaren.

Der nächste Schritt in der Nachwuchsschule eines jeden Rennfahrers ist die Formel 3, und so schloss sich Button 1999 dem Team Promatecme an. Nachdem er für Serge Saulniers Team im Winter in Magny-Cours getestet hatte, erhielt er beim mit Renault-Motoren fahrenden Team einen Vertrag für die Britische Formel 3.

Durch sein natürliches Talent bei nassen Bedingungen, welches schon bei seinem ersten Kartrennen im Alter von acht Jahren zu sehen war, überraschte Button die Konkurrenz und stellte seinen Dallara im strömenden Regen von Donington Park auf die Pole-Position des Auftaktrennens. Es war der Beginn einer weiteren starken Meisterschafts-Saison, in der Button drei Siege gelangen (in Thruxton, Pembery und Silverstone), obwohl er nicht über das stärkste Auto im Feld verfügte. Er überzeugte aber durch seine konstante und sichere Fahrweise.

Ein Anruf im Pub

Der logische Schritt wäre ein zweites Jahr in der Formel 3 gewesen, aber im Laufe seiner Karriere wollte sich Button schon immer in der nächsthöheren Kategorie versuchen. Daher testete er in Jerez für zwei Formel-3000-Teams und warf ein Auge auf die damalige Nachwuchsserie der Formel 1. Dann wurde er vom Formel-1-Team von Alain Prost zu einem Test eingeladen, und nachdem er im Vergleich zu Stammfahrer Jean Alesi durch seinen schnellen und sanften Fahrstil auffiel, wurden einige einflussreiche Figuren aus der Formel 1 auf den Rennfahrer aus Somerset aufmerksam.

Am Ende eines langen Jahres kehrte Button in seine Heimatstadt Frome zurück und genehmigte sich in einem Pub mit einigen Freunden ein paar Drinks, als plötzlich sein Mobiltelefon klingelte. Zuerst dachte Button an eine Scherz, aber der Anrufer meinte es todernst. Button hörte aufmerksam zu, denn nun sollte sich sein Leben für immer verändern.

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