Ecclestone: Alonso hat ein wenig aufgegeben

Bernie Ecclestone zeigt sich von Fernando Alonso enttäuscht, adelt Sebastian Vettel und bescheinigt dem umstrittenen Reifenlieferanten Pirelli einen "wunderbaren Job"

von Markus Lüttgens · 02.12.2013 15:00

(Motorsport-Total.com) - Wie so oft in den vergangenen Jahren, war auch in der Formel-1-Saison 2013 Fernando Alonso der einzige Pilot, der Sebastian Vettel zumindest zeitweise das Wasser reichen konnte. Doch während die beiden 2010 und 2012 bis zum Saisonfinale um den Titel kämpften, war ähnlich wie 2011 auch in der abgelaufenen Saison das Titelduell frühzeitig zu Gunsten des Red-Bull-Piloten entschieden. Daran war laut Bernie Ecclestone nicht nur die Überlegenheit des Red Bull, sondern auch die Schwäche von Alonso Schuld.

Bernie Ecclestone hatte sich von Fernando Alonso in der Saison 2013 mehr erwartet

Vom Ferrari-Piloten hatte sich der Formel-1-Boss in diesem Jahr mehr erwartet. "Ich bin ein wenig von Fernando enttäuscht, denn ich bin ein großer Unterstützer von ihm und Ferrari", schreibt Ecclestone im Vorwort des offiziellen Jahresrückblicks der Formel 1. Der 83-Jährige meint, dass Alonso zu früh die Waffen gestreckt hat und glaubt auch den Grund dafür zu kennen. "Ich denke, er hat ein wenig aufgegeben, was ein Beweis dafür ist, dass er sich nach einem anderen Team umgesehen hat."

In der Beziehung zwischen Alonso und Ferrari hatte es in der zweiten Saisonhälfte gekriselt. Nachdem klar wurde, dass der Spanier auch im vierten Jahr in Folge bei Ferrari den WM-Titel verpassen wird, wurde über einen möglichen Wechsel zu McLaren spekuliert. Auch die Verpflichtung von Kimi Räikkönen dürfte nicht nach dem Geschmack des Spaniers gewesen sein.

Die schwache Vorstellung von Ferrari, die hinter Red Bull und Mercedes nur Dritte der Konstrukteurswertung wurden, gibt Ecclestone Rätsel auf. "Ich weiß nicht, warum sein Team nicht konkurrenzfähig ist, ob es an ihm liegt oder ob die Leute, die das Team führen, ihre Arbeit nicht erledigt kriegen." Voll des Lobes ist der Formel-1-Boss aber über Weltmeister Vettel, dem er eine Art Ritterschlag erteilt. "Er ist vielleicht die Nummer eins unter allen Fahrern, die ich erlebt habe", sagt Ecclestone.

Und auch für den in dieser Saison gebeutelten Reifenlieferanten Pirelli hat Ecclestone warme Worte übrig. Der Brite betont, dass die Italiener genau das Produkt geliefert hätten, welches er bestellt habe. "Pirelli hat einen wunderbaren Job für uns gemacht. Ich sagte ihnen, dass wir keine Reifen möchten, die das ganze Rennen halten. Wir möchten Reifen, von denen niemand weiß, wie lange sie halten", so Ecclestone.