• 21. November 2013 · 13:08 Uhr

Nur 19 Rennen: Unterschied "geht in die Millionen"

Saisonfinale in Abu Dhabi, dazu drei Rennen und einige Millionen weniger für die Teams: Der Formel-1-Kalender 2014 nimmt langsam Formen an

(Motorsport-Total.com) - Am 27. September hat der FIA-Motorsport-Weltrat einen 22 Rennen umfassenden Formel-1-Kalender für 2014 abgesegnet. Tatsächlich werden es aber wohl nur 19 Rennen werden, denn Südkorea (zu schlechte Bezahlung), New Jersey (Finanzierung nicht gesichert) und Mexiko (Zeit für Sanierungsarbeiten zu knapp) fallen weg. Darüber hat Bernie Ecclestone die Teamchefs am vergangenen Wochenende in Austin informiert.

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Bernie Ecclestone hat bisher "nur" 19 Rennen für die Saison 2014 beisammen Zoom Download

Der Saisonauftakt wird demnach wie geplant am 16. März in Australien stattfinden, das zweite Rennen am 30. März in Malaysia. Zwar regten einige Teamchefs an, Malaysia aus logistischen Gründen um eine Woche vorzuverlegen und das Rennen "back to back" mit Australien auszutragen, doch dieser Plan wurde abgelehnt.

Durch die Absage von New Jersey entfällt das logistisch fast unmöglich zu stemmende Dreierpaket mit Monaco, New Jersey und Kanada; zwischen Monaco und Kanada liegen nun zwei Wochen. Österreich folgt am 22. Juni, Deutschland (Hockenheim) am 20. Juli. Nach dem 27. Juli (Ungarn) geht es wie schon dieses Jahr in eine vierwöchige Sommerpause.

Saisonfinale wie schon 2009/10 in Abu Dhabi

Das Saisonfinale war ursprünglich für 30. November in Brasilien vorgesehen, wird nun aber am 16. November in Abu Dhabi stattfinden. Brasilien wurde auf den 2. November vorverlegt. Hintergrund ist, dass die Teams so nach dem letzten Rennen direkt in Abu Dhabi bleiben können, um zu testen, was Reise- und Transportkosten spart. Denn durch die drei Rennen, die wegfallen, entgeht den Teams ohnehin eine Menge Geld.

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Das Saisonfinale wird im nächsten Jahr wohl doch nicht in Brasilien stattfinden Zoom Download

Unter den elf Teams werden die Gesamteinnahmen der Formel 1, in die zum Beispiel auch die Grand-Prix-Gebühren und die Bandenwerbung fließen, nach einem auf dem Konstrukteurs-WM-Ergebnis basierenden Schlüssel aufgeteilt. Bezahlt zum Beispiel ein Grand Prix wie Malaysia umgerechnet rund 35 Millionen Euro für den Event, so werden davon mehr als 20 Millionen unter den elf Teams aufgeteilt - wobei die großen deutlich mehr bekommen als die kleinen.

Wie viel das ausmacht, kann keiner so genau sagen, aber: "In der Theorie sollte es ein Zwanzigstel sein", meint Mercedes-Sportchef Toto Wolff auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Es wirkt sich natürlich aus, wenn man mit 22 kalkuliert und es dann am Ende nur 19 sind. Das macht einen Unterschied. Was das in Geld bedeutet? Schwer zu sagen. Aber es geht definitiv in die Millionen."

Kaltenborn kann Einnahmenentgang schwierig einschätzen

Auch Monisha Kaltenborn tut sich mit dieser Rechnung schwer: "Ich glaube, das ist im Moment für uns als Team sehr schwierig abzuschätzen, weil es unterschiedliche Einnahmequellen gibt", erklärt sie gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Es sind nicht nur die Promoter-Gebühren, es sind auch Werbeverträge und so weiter." Aber ihrer Meinung nach müsse man realistisch sein und sich mit den Kalender-Einnahmen zufrieden geben, die die Teams momentan haben.

"Grundsätzlich glaube ich - und das sage ich auch schon länger -, dass es für den kommerziellen Rechteinhaber sehr schwierig wird, dieses Level aufrechtzuerhalten. Das sollten wir alle nicht unterschätzen. Bernie hat bislang eine wirklich sehr gute Arbeit geleistet, das Niveau aufrechtzuerhalten. Und die Anzahl der Rennen ist ja nicht jetzt plötzlich um fünf, sechs gestiegen in den letzten Jahren. Deswegen ist es umso wichtiger, an den Kosten zu arbeiten und die runterzubringen", fordert die Sauber-Teamchefin.

20 Rennen gelten weiterhin als der kritische Punkt

Und man darf nicht vergessen: Es gibt einen Punkt, an dem mehr Rennen nicht automatisch mehr Geld für die Teams bedeuten, weil beispielsweise Personal aufgestockt werden muss. "Den Punkt kann es sicherlich geben, wobei man dazusagen muss, dass sich das System ja in den letzten Jahren verändert hat", sagt Kaltenborn. "Wir hatten vor vielen Jahren noch das System, wo es danach ging, wenn man jetzt noch ein Rennen mehr hatte, bedeutete das so viel mehr für ein Team. Das hat sich ja verändert."


Fotostrecke: F1 Backstage: Austin

"Es geht jetzt alles in einen Topf rein und dann wird entsprechend verteilt. Aber da geht ja alles rein, nicht nur die Gebühren. Ich glaube, es ist schwierig", meint sie. "Aber natürlich erreicht man irgendwann einen Punkt, wenn man auch über die Zahl 20 hinausgeht, wo man sich dann überlegen muss: Rentieren sich die zusätzlichen Kosten, die man mit Personal, Material und all dem hat, noch gegenüber dem, was die Mehreinnahme wäre?"

Übrigens: Ecclestone hat in Austin keine fertigen Kalender an die Teamchefs verteilt, sondern sie nur mündlich über die Änderungen informiert. Endgültig abgesegnet wird der Kalender erst am 6. Dezember vom FIA-Motorsport-Weltrat.

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