Notenvergabe bei Ferrari: Wie di Montezemolo Alonso bewertet
Vor 2013 war Fernando Alonso Ferraris Musterschüler, doch zuletzt gab es Streit mit Boss Luca di Montezemolo - Kein Wunder, dass ihm dieser nicht die Bestnote gibt
(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr hatte Fernando Alonso sich und dem Ferrari-Rennstall zehn von zehn Punkten für die Saison gegeben, in der man im letzten Saisonrennen den Titel verlor. Dieses Jahr sieht das Bild weit weniger harmonisch aus: Intern kam es bei der "Scuderia" zu Reibereien, weil der Spanier sein Team kritisierte, zudem blieb Alonso nicht wie im Vorjahr fahrerisch fehlerlos.
Vor allem an Ferrari-Boss Luca di Montezemolo ging die Kritik Alonsos nicht spurlos vorüber, eine Zeitlang sah es tatsächlich nach einem Abschied des zweifachen Weltmeisters aus. Umso spannender ist die Frage, wie der Italiener dieses Jahr Alonsos Saison bewerten würde. "Gute acht von zehn", meint di Montezemolo gegenüber 'CNN'.
Di Montezemolo will nicht alles auf die Reifen schieben
Inzwischen dürfte der Streit beigelegt sein, denn der 66-Jährige ist voll des Lobes über Alonso: "Ich habe ja schon mit Fahrern wie Niki Lauda, Alain Prost und Michael Schumacher gearbeitet - die waren fantastisch. Aber Alonso ist in den Rennen wirklich fantastisch. Alonso war auch sehr gut darin, in den Rennen zu verstehen, wann er pushen muss und wann es nötig ist, ruhig zu bleiben und die Reifen zu schonen." Er hält seinen Superstar für einen "wirklich sehr, sehr guten Fahrer."
Dennoch tragen die Reifen seiner Meinung nach nicht die Schuld an der enttäuschenden zweiten Saisonhälfte: "Ich will nie Entschuldigungen finden. Im bin nicht glücklich mit diesem Jahr, weil wir das Auto nach einem guten Saisonstart nicht weiterentwickelt haben - das war unser Problem."
Neues Reglement: di Montezemolo sieht es positiv
Di Montezemolo erweist sich - unberührt von jeglichen Spekulationen - als Verfechter des neuen Reglements: "Ich bin glücklich, dass die Regeln geändert werden, denn ich mag es nicht, wenn die Aerodynamik 90 Prozent der Performance ausmacht. Wir bauen doch keine Flugzeuge oder Satteliten, sondern Autos. Motor, Getriebe, Aufhängungen - auch diese Elemente sind entscheidend, vor allem für uns, denn wir wollen unsere Erfahrung in der Formel 1 zu einem Technologietransfer für die Serienproduktion nutzen."