Verschobene Prioritäten für 2014
Sowohl die Fahrer als auch die Teams müssen sich für die kommende Saison auf verschiedene neue Herausforderungen einstellen - Nico Rosberg freut sich darauf
(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison wird vieles anders in der Formel 1. Durch die grundlegenden Änderungen im Reglement steht besonders der Antrieb im Fokus und verlangt ein teilweise verändertes Verhalten von Fahrern und Teams. So wird beispielsweise der Beitrag der Piloten noch deutlich größer werden. "Ja, besonders am Anfang. Davon bin ich überzeugt", meint Mercedes-Fahrer Nico Rosberg. "Ich sehe das als eine meiner Stärken, deswegen freue ich mich auf diese Herausforderung."
"Man muss jetzt schon so mit Köpfchen fahren - wegen der Reifen. Das kann man sich von außen gar nicht vorstellen, was das für eine Wissenschaft ist", so der 28-Jährige. Bereits in diesem Jahr sei es schwierig, das Beste rauszuholen: "Es ist nicht einsteigen und Gas geben, wie es manchmal in der Vergangenheit war. Es ist etwas komplett Anderes. Das verändert sich jedes Mal, und wenn du es mal nicht erwischt, bist du richtig hinten."
2014 werden die aktuellen V8-Motoren durch V6-Turbo-Hybrid-Aggregate ersetzt, zudem fällt beispielsweise der Coanda-Auspuff weg. "Wir haben dann viel Drehmoment, aber weniger Grip am Kurvenausgang. Das ist der größte Unterschied", prophezeit Rosberg. Darüber hinaus werden in der kommenden Saison aber noch weitere Faktoren eine Rolle spielen, so etwa die neuen Reifen oder die Vorgabe, Benzin zu sparen: "Da geht viel Arbeit rein, sich die Rennen richtig einzuteilen. Schon dieses Jahr hat man ja am Funk bereits oft gehört, dass Benzin gespart werden muss."
Die Rolle des Fahrers
Zunächst wird es aber an den Teams liegen, die neuen Regelvorgaben richtig umzusetzen: "Wenn der Fahrer Drehmoment verlangt, also auf das Gaspedal tritt, dann liegt es an uns, wie viel Drehmoment vom Motor und wie viel vom Elektromotor kommt. Das wird auch in Zusammenhang mit der Strategie und mit dem Fahrstil stehen", erklärt Marmorini. Die Fahrerpaarung Fernando Alonso/Kimi Räikkönen dürfte der Scuderia deshalb in die Karten spielen: "Es wird dem Team mit Sicherheit helfen, dass wir sehr erfahrene Piloten haben."
Herausforderung aber kein Hexenwerk
Wichtige Anhaltspunkte wird die "Remote-Garage" im Werk in Maranello liefern: "Viel Arbeit findet dort am Wochenende in Simulationen statt - wir werden ständig auf den neuesten Stand gebracht. Wir entwickeln unsere Strategien jetzt schon dort. Wir untersuchen dort aber auch Strategien für das Triebwerk und wie wir es verbessern können", erklärt Fry.
Auch er sieht die neuen Regeln zum Benzinverbrauch als Hürde: "Der Unterschied zwischen den Autos in Qualifyingabstimmung und im Rennen, bei dem die Spritmenge limitiert ist, wird im Hinblick auf das Tempo groß sein. Wir müssen entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist, um Vollgas zu fahren und wann man Sprit sparen sollte. Das könnte also ein Strategiespiel werden - mehr als bisher. Das blüht allen, und jeder will cleverer sein als der andere."