• 17. November 2013 · 09:47 Uhr

Verschobene Prioritäten für 2014

Sowohl die Fahrer als auch die Teams müssen sich für die kommende Saison auf verschiedene neue Herausforderungen einstellen - Nico Rosberg freut sich darauf

(Motorsport-Total.com) - In der kommenden Saison wird vieles anders in der Formel 1. Durch die grundlegenden Änderungen im Reglement steht besonders der Antrieb im Fokus und verlangt ein teilweise verändertes Verhalten von Fahrern und Teams. So wird beispielsweise der Beitrag der Piloten noch deutlich größer werden. "Ja, besonders am Anfang. Davon bin ich überzeugt", meint Mercedes-Fahrer Nico Rosberg. "Ich sehe das als eine meiner Stärken, deswegen freue ich mich auf diese Herausforderung."

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2014 wird für Fahrer und Teams viele Herausforderung bereithalten Zoom Download

"Man muss jetzt schon so mit Köpfchen fahren - wegen der Reifen. Das kann man sich von außen gar nicht vorstellen, was das für eine Wissenschaft ist", so der 28-Jährige. Bereits in diesem Jahr sei es schwierig, das Beste rauszuholen: "Es ist nicht einsteigen und Gas geben, wie es manchmal in der Vergangenheit war. Es ist etwas komplett Anderes. Das verändert sich jedes Mal, und wenn du es mal nicht erwischt, bist du richtig hinten."

2014 werden die aktuellen V8-Motoren durch V6-Turbo-Hybrid-Aggregate ersetzt, zudem fällt beispielsweise der Coanda-Auspuff weg. "Wir haben dann viel Drehmoment, aber weniger Grip am Kurvenausgang. Das ist der größte Unterschied", prophezeit Rosberg. Darüber hinaus werden in der kommenden Saison aber noch weitere Faktoren eine Rolle spielen, so etwa die neuen Reifen oder die Vorgabe, Benzin zu sparen: "Da geht viel Arbeit rein, sich die Rennen richtig einzuteilen. Schon dieses Jahr hat man ja am Funk bereits oft gehört, dass Benzin gespart werden muss."

Die Rolle des Fahrers

"Der Beitrag des Fahrers wird also sehr wichtig sein."Luca Marmorini
"Der Beitrag des Fahrers wird also sehr wichtig sein", ist sich auch Ferraris Motorenchef Luca Marmorini sicher: "Es wird aber eine Mischung daraus sein, was der Fahrer entscheidet und was das Team ihm während des Rennens zur Verfügung stellt. Wir können ihn alle drei Sekunden darum bitten, eine Einstellung zu ändern." Auch das neue KERS wird seine Rolle spielen: "Es gibt viel mehr Möglichkeiten - er (der Fahrer; Anm. d. Red.) kann zum Beispiel KERS viel länger einsetzen. Dieses Jahr kann er KERS sechs Sekunden lang einsetzen, kommende Saison bis zu 33 Sekunden."

Zunächst wird es aber an den Teams liegen, die neuen Regelvorgaben richtig umzusetzen: "Wenn der Fahrer Drehmoment verlangt, also auf das Gaspedal tritt, dann liegt es an uns, wie viel Drehmoment vom Motor und wie viel vom Elektromotor kommt. Das wird auch in Zusammenhang mit der Strategie und mit dem Fahrstil stehen", erklärt Marmorini. Die Fahrerpaarung Fernando Alonso/Kimi Räikkönen dürfte der Scuderia deshalb in die Karten spielen: "Es wird dem Team mit Sicherheit helfen, dass wir sehr erfahrene Piloten haben."

"Es bedarf enormer Vorbereitungen vor dem Rennwochenende und auch am Rennwochenende."Pat Fry
Auch Ferraris Technischer Direktor Pat Fry weiß um die Herausforderungen aus Ingenieurssicht: "Als Team muss 2014 alles viel besser ineinandergreifen. Es bedarf enormer Vorbereitungen vor dem Rennwochenende und auch am Rennwochenende. Es wird sehr wichtig, das dieses Jahr schon hinzukriegen, damit wir vorbereitet sind. In Wahrheit müssen wir ab Dezember im Simulator herausfinden, wie wir alles am besten optimieren, wie wir die Fahrer auf dem Laufenden halten."

Herausforderung aber kein Hexenwerk

Wichtige Anhaltspunkte wird die "Remote-Garage" im Werk in Maranello liefern: "Viel Arbeit findet dort am Wochenende in Simulationen statt - wir werden ständig auf den neuesten Stand gebracht. Wir entwickeln unsere Strategien jetzt schon dort. Wir untersuchen dort aber auch Strategien für das Triebwerk und wie wir es verbessern können", erklärt Fry.

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Der neue V6-Turbomotor (hier Renault) stellt die Formel 1 vor diverse Veränderungen Zoom Download

Auch er sieht die neuen Regeln zum Benzinverbrauch als Hürde: "Der Unterschied zwischen den Autos in Qualifyingabstimmung und im Rennen, bei dem die Spritmenge limitiert ist, wird im Hinblick auf das Tempo groß sein. Wir müssen entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist, um Vollgas zu fahren und wann man Sprit sparen sollte. Das könnte also ein Strategiespiel werden - mehr als bisher. Das blüht allen, und jeder will cleverer sein als der andere."

"Ich mache mir keine Sorgen und denke, es wird nicht so schwierig."Nico Rosberg
Trotz all dieser Neuerungen und Aufgaben für die Teams wird am Ende noch immer der Pilot das entscheidende Element sein. "Der Fahrer wird weiterhin die Kontrolle über das Auto haben", stellt Marmorini klar. Und auch, wenn es viele Neuerungen geben wird, will Rosberg die Veränderungen für einen Piloten nicht überbewerten: "Es ist wie damals mit der Traktionskontrolle, als alle Panik geschoben haben, aber dann war es halb so wild. Ich mache mir keine Sorgen und denke, es wird nicht so schwierig."
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