• 17. November 2013 · 00:15 Uhr

Formel 1 in den USA: Neue Heimat Austin

Die Formel 1 hat offenbar endlich fest ein Bein auf dem US-Boden: Zuschauerzahlen in Austin beeindruckend - Fans, Fahrer und Teams glücklich

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat seit ihrem Bestehen immer wieder Versuche unternommen, sich in den USA erfolgreich zu etablieren. Man fuhr Rennen auf traditionsreichen Anlagen wie Indianapolis, Sebring oder Watkins Glen, man experimentierte auf einem Parkplatz in Las Vegas und in den Straßen von Detroit, Phoenix oder Long Beach - doch nichts konnte die Amerikaner bislang nachhaltig von der Königsklasse überzeugen. Erst in Austin scheint die Formel 1 ein Zuhause gefunden zu haben.

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Die Formel 1 scheint in den USA endlich heimisch zu werden Zoom Download

118.000 Fans waren am Renntag des vergangenen Jahres live vor Ort. Der große Erfolg wurde gefeiert, aber auch skeptisch betrachtet. Kritiker waren sich sicher, dass das volle Haus in Texas eine Eintagsfliege bleiben würde - und werden aktuell eines Besseren belehrt. Am Freitag waren 58.276 Fans in Austin, am Samstag schauten Sebastian Vettel 78.886 Zuschauer bei seiner Fahrt auf die Pole-Position zu. Das Formel-1-Fieber hält in Austin auch im zweiten Jahr an.

"Im zweiten Jahr ist alles einfacher für uns. Wir konnten uns darauf konzentrieren, den Event für die Fans möglichst schön zu gestalten. Das war im Vorlauf des Debüts 2012 nicht so", erklärt Austin-Macher Bobby Epstein im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. Der Amerikaner rechnet mit nur leichten Rückgängen beim Ticketverkauf. "Wir gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent weniger Fans am Renntag hier sein werden als im Vorjahr. Ursprünglich waren wir von einem Rückgang um 20 Prozent ausgegangen. Es klingt seltsam, wenn man einen Rückgang als Erfolg wertet, aber wir sind zufrieden."

Nur leichter Zuschauerrückgang 2013

"Es werden über 100.000 Menschen kommen. Davon gehen wir aus", ist sich Epstein sicher. Zum Vergleich: 2012 kamen am Renntag in Hockenheim 59.000 Fans - kaum mehr also als am Trainingstag in Austin. Dabei haben die US-Fans keinen Lokalhelden, dem sie zujubeln können. In Hockenheim 2012 fieberten die Fans jedoch mit Mercedes und fünf Landsleuten in den Rennautos, darunter Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Die Zahlen aus Texas belegen, dass die Königsklasse durchaus ihren Claim in den USA abstecken kann.

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Viva Mexico: Die Nähe zum Nachbarland spielt Texas in die Karten Zoom Download

"Es ist großartig", freut sich Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti, der als Repräsentant des Circuit on The Americas (CoTA) auftritt. "Im vergangenen Jahr waren wir zum ersten Mal hier und es ist großartig, wie groß der Boom hier vor dem Event bereits einige Monate zuvor war. Wir genießen hier ein weiteres herausragendes Wochenende, größer und besser als vergangenes Jahr. Es ist am Wachsen und es ist ein großartiger Event."

"Das hier ist der Beweis, dass die Amerikaner die Formel 1 lieben", freut sich auch Alexander Rossi, der am Freitag als Testfahrer von Caterham wenigstens einige Runden in Austin drehen durfte. "Ich glaube, in den USA gibt es genug Platz für mehr als ein Rennen. Vielleicht braucht es auch einen amerikanischen Fahrer und ein amerikanisches Team. Ich hoffe, dass ich dabei eine Rolle spielen werde." Die Pläne für einen zweiten US-Grand-Prix treibt Bernie Ecclestone schon längst voran, nur an der Finanzierung des New-Jersey-Rennens hapert es.

Soll es ein zweites US-Rennen geben?

"Ich weiß nicht, ob das Land das braucht. Es wäre aber sicherlich gut. Ich denke, der eine Grand Prix würde dem anderen gut tun. Ich denke, das Land ist groß genug, um definitiv zwei Grands Prix austragen zu können", sieht Andretti durchaus Chancen für ein zweites Formel-1-Fähnchen auf der großen Landkarte. "Die Formel 1 wird sich insgesamt deutlich intensiver in den USA engagieren und darstellen. Jetzt haben sie gemerkt, dass sie bei uns ein echtes Zuhause gefunden haben", meint Epstein.


Fotos: Großer Preis der USA


Den in der Königsklasse engagierten Herstellern kann dies nur recht sein. Sie hatten jahrelang laut nach einem US-Grand-Prix gerufen, um sich in einem der weltgrößten Automobil-Absatzmärkte zeigen zu können. "Dieser Grand Prix kann einen Beitrag leisten, nicht nur für uns, denn unsere Bekanntheit ist bei den Leuten hier sehr groß. Dieser Grand Prix ist aber für den Wert der Formel 1 wichtig", sagt Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

"Hier in Austin ist es wichtig, dass wir die Formel 1 zum Thema machen, denn das ist der einzige Weg, wie die Formel 1 hier in diesem fantastischen Land populär werden kann. Für uns ist es eine weitere Gelegenheit, um sicherzustellen, dass der Wert unserer Marke, der hier sehr hoch ist, noch mehr ansteigt", so der Italiener. "Das gilt auch für unsere Sponsoren, nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auf der ganzen Welt. Man kann von den Firmen nicht erwarten, dass sie in uns Geld investieren, ohne etwas zurückzubekommen."

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