• 16. November 2013 · 22:53 Uhr

Williams weist Sabotage-Anklage zurück: "Würden wir nie tun"

Teamchefin Claire Williams hat die Benachteiligungs-Vorwürfe von Pastor Maldonado strikt zurückgewiesen, kann die Emotionen des Venezolaners aber nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Partystimmung und dicke Luft, das gibt es heute nur bei Williams. Das Traditionsteam aus Grove hatte es heute mit einem ungewöhnlichen Qualifying zu tun. Während Valtteri Bottas fast sensationell unter die Top 10 fuhr, dampfte Teamkollege Pastor Maldonado nach seinem Aus in Q1. Mehr als 1,5 Sekunden fehlten ihm auf seinen Stallgefährten, der den ersten Qualifying-Abschnitt als Erster abschloss.

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Claire Williams betont, dass es in ihrem Team nie Sabotage geben würde Zoom Download

So viel Abstand war auch für Maldonado unerklärlich: Der Venezolaner witterte eine Verschwörung gegen ihn und sagte indirekt, dass ihn das Team sabotieren würde. Er ist froh, wenn er nach dem Rennen in Brasilien das Team verlassen kann. Seinem Team dürften die Aussagen ganz und gar nicht gefallen haben, doch Teamchefin Claire Williams stellt sich trotz aller Querelen vor ihren Fahrer: "Ich denke, im Qualifying fließt immer viel Adrenalin durch die Fahrer. Ich bin nicht überrascht", erklärt sie gegenüber 'Sky Sports F1'.

Solche Aussagen seien unter solchen Bedingungen völlig normal. "Wir müssen zu den Ingenieuren gehen und schauen, was da passiert ist", versucht die Britin zu schlichten. Die Vorwürfe der Sabotage weist Williams allerdings deutlich zurück: "Niemals in unserer Geschichte würden wir so etwas tun", betont sie. Auch wenn Pastor Maldonado stets offen bekundet, sich auf seinen Abschied zu freuen, habe man bei Williams selbst keine Probleme mit dem Venezolaner.

Keine Probleme mit Maldonado

"Hinter verschlossenen Türen ist der Ton nicht so rau. Diese Atmosphäre gibt es bei uns im Team nicht", wundert sich die Tochter von Frank Williams über die rauen Worte ihres Schützlings, der dem Team 2012 in Barcelona den ersten Sieg seit acht Jahren bescherte. Ein Problem sieht sie in seinen Aussagen allerdings nicht: "Nach dem Qualifying wird man nun einmal emotional, das ist in Ordnung", betont sie. Auch dass der Venezolaner gesagt hat, dass er gerne bei einem anderen Team fahren möchte, geht für sie vollkommen in Ordnung: "Fahrer machen das. Das ist die Formel 1."

Doch für das Team gab es am heutigen Qualifying-Samstag auch positive Schlagzeilen: Valtteri Bottas sicherte sich nach Kanada seinen zweiten Top-10-Startplatz und zeigte besonders in den ersten beiden Abschnitten groß auf. "Q1 und Q2 waren sehr gut, wir waren sehr konkurrenzfähig", berichtet der Finne. "In Q3 denke ich, dass ich noch ein oder zwei Zehntel besser hätte sein können. Das ist nicht schön, aber am Ende hat das vielleicht überhaupt keine Position ausgemacht - oder maximal eine."

Doch auch wenn Bottas die zuvor gezeigten Leistungen in Q3 nicht ganz bestätigen konnte, ist man mit der Leistung des Rookies am heutigen Tag hochzufrieden: "Er hat einen wirklich guten Job gemacht", lobt Williams, die endlich einmal wieder Spaß an einem Qualifying hatte: "Man hat es gesehen und bekommt so viel Adrenalin", erzählt sie aufgeregt. "Es zeigt, dass Williams wieder am Wettbewerb teilnimmt. Es fühlt sich einfach großartig an."

Angst vor der Roten Laterne

Für die Truppe aus Grove ist der heutige neunte Platz eine Genugtuung in dieser schwierigen Saison. Denn mit Platz neun bei den Konstrukteuren ist man natürlich alles andere als zufrieden. Lediglich ein einziger Punkt trennt den Rennstall von Caterham und Marussia, die mit einem einzigen Chaosrennen Williams theoretisch sogar auf den letzten Platz verdrängen könnten. "Wir wollen natürlich nicht weiter zurückfallen. Wir hatten Gespräche im Team, um uns dagegen in den letzten beiden Rennen zu schützen", so Claire Williams.

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Wenigstens einer: Valtteri Bottas sorgte heute für lachende Gesichter im Team Zoom Download

Helfen könnte da schon ein sauberes Rennen und eine gute Punktplatzierung von Bottas am morgigen Sonntag. In den Punkterängen fährt der 24-Jährige ja zumindest schon los. "Er ist einen Schritt näher dran, indem er sich auf Rang neun qualifiziert hat", drückt die Teamchefin die Daumen. "Ich hoffe wirklich, dass er das schaffen kann. Es ist für jeden, der so hart in diesem Jahr gearbeitet hat und durch diese schwere Zeit gegangen ist. Eine Belohnung zu bekommen, wäre großartig."

Für den Finnen wären es im 18. Rennen die allerersten Formel-1-Punkte seiner Karriere. "Wir müssen alles perfekt hinkriegen. Hoffentlich reicht das dann für Punkte", will Bottas morgen für Beruhigung beim Team sorgen - wenn es die nach der Maldonado-Kritik überhaupt gibt. Den Rookie lässt das Thema auf jeden Fall kalt: "Ich habe nichts bemerkt. Alles ist immer noch gleich, die Autos sind immer noch gleich. Ich gebe einfach mein Bestes. Das ist alles."

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