• 03. November 2013 · 15:10 Uhr

Prost rät Vettel: Lass den Finger sein...

Alain Prost überlegt, warum Sebastian Vettel so unbeliebt ist, und kommt dabei auch auf sein Markenzeichen - Die Anfeindungen habe der Red-Bull-Pilot aber nicht verdient

(Motorsport-Total.com) - Zwei Fahrer weiß Sebastian Vettel in Sachen Anzahl WM-Titel noch vor sich, mit einer anderen Größe befindet er sich aber nach seinem Titel auf Augenhöhe: Alain Prost. Der Franzose ist auch an diesem Wochenende in der Red-Bull-Box zu finden gewesen und hat die Karriere des Heppenheimers genau verfolgt. Theoretisch könnte er sich ja ärgern, dass ihm jemand seinen ewigen dritten Platz streitig macht, doch laut Prost habe Vettel alle seine Erfolge verdient. "Ich habe viel Respekt vor ihm", erklärt er im Gespräch mit 'Sky'.

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Sebastian Vettels Markenzeichen - der Finger - ist nicht überall beliebt Zoom Download

"Ich wurde häufig gefragt, ob es einen Fahrer gibt, der mir in Sachen Arbeitsweise ähnlich ist. Wenn es einen in dieser neuen Generation gibt, dann ist es Sebastian", lobt der als "Professor" bekannte Ex-Weltmeister den Deutschen. Besonders die Art und Weise, wie Vettel seinen vierten WM-Titel eingefahren hat, hat Prost beeindruckt. "Dieses Jahr war meiner Meinung nach seine beste Saison. Man konnte sehen, dass er alles unter Kontrolle hatte."

Doch abseits der Strecke gab es für den Red-Bull-Piloten auch ein paar schwere Momente. Häufig blies dem 26-Jährigen starker Gegenwind seitens der Fans entgegen. Nach seinen Siegen in Monza oder Singapur musste sich der Heppenheimer einem gellenden Pfeifkonzert ausgesetzt sehen. "Zuerst einmal muss man sagen, dass er das natürlich nicht verdient", nimmt Prost Vettel in Schutz. "Das darf man nicht akzeptieren."

Der 58-Jährige weiß wovon er redet: Während seiner aktiven Zeit sah sich der Vierfachweltmeister ebenfalls häufiger Anfeindungen ausgesetzt. Besonders seine Zeit gegen Rene Arnoux 1982 oder seine legendären Duelle mit Ayrton Senna sind ihm dabei noch gut im Gedächtnis. "Das größte Problem hatte ich eigentlich in Frankreich. Man kann sich also vorstellen, dass das nicht sonderlich objektiv ist", meint er.

Doch woran liegt es, dass Vettel in der Öffentlichkeit nicht sonderlich beliebt scheint? "Das ist eine sehr schwierige Frage", holt Prost aus. Da sei zum einen seine Dominanz, die das Publikum langsam langweilig findet. "Natürlich hat er auch das beste Team und das beste Auto - aber er verdient, was er hat", betont der Franzose zu jenem Thema. Zuletzt hatte er sich ja noch dahingegen geäußert, dass der Heppenheimer nicht nur das Team wechseln solle, nur damit er dann mehr Anerkennung bekommt.


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Ein weiteres Thema habe sich der Deutsche aber selbst zuzuschreiben: "Wir hatten zu Beginn des Jahres das Problem in Malaysia. Vielleicht hat das einen kleinen Effekt", überlegt er, wie die Fans das Ignorieren der Teamorder gegen Mark Webber aufgefasst haben könnten. "Ich habe nur einen Rat für ihn", ergänzt er. "Vielleicht sollte er mit seinem Zeichen aufhören." Gemeint ist der bekannte Vettel-Finger, den der Heppenheimer der Welt nach jedem Sieg entgegenschleudert.

"Es könnte als aggressives Zeichen verstanden werden", ist Prost kein Freund des rechten Zeigefingers des Red-Bull-Piloten. Letzten Endes mache es aber das Gesamtpaket, wie ein Fahrer von seiner Persönlichkeit herüberkommt. Doch manchmal genügen auch nur Kleinigkeiten, um das Publikum gegen sich aufzubringen: "Es können sehr kleine Details sein", meint Prost und betont zum Abschluss noch einmal: "Das Wichtigste ist, dass er nicht verdient, was ihm entgegengeworfen wird."

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