• 27. Oktober 2013 · 15:30 Uhr

Red Bull in Feierlaune: "Wir sind überglücklich"

Emotionen im Überschwang: Was die Red-Bull-Verantwortlichen zum vierten WM-Titelgewinn von Sebastian Vettel sagen und wie den Triumph feiern wollen

(Motorsport-Total.com) - "Unglaublich." Das ist vermutlich das meistgebrauchte Wort an diesem Sonntagabend in Indien. Denn fast jeder bei Red Bull benutzt es, um die starke Leistung des nun viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel zu würdigen. Der 26-Jährige hat sich durch seinen Sieg beim Großen Preis in Neu-Delhi zum vierten Mal in Folge den Titel gesichert und schreibt damit wieder mal die Rekordbücher um.

Foto zur News: Red Bull in Feierlaune: "Wir sind überglücklich"

Der Moment des Triumphes: Sebastian Vettel fährt in Indien als Sieger ins Ziel Zoom Download

All dies zu realisieren, fällt selbst Teamchef Christian Horner schwer. "Ein unglaubliches Jahr, ein unglaublicher Lauf", sagt er bei 'RTL'. "Jetzt zählt Sebastian wirklich zu den Großen. Das erreicht zu haben, ist wirklich gewaltig. Und auch noch so, wie es an diesem Wochenende gelaufen ist, mit der Bestzeit in jeder Session, der Pole-Position und so weiter. Das ist", so Horner, "wirklich unglaublich."

Adrian Newey stimmt zu. Der geistige Vater des Red Bull RB9, den Vettel nicht nur in Indien zum Sieg gefahren hat, ist restlos begeistert: "Wir hatten ja schon vor diesem Wochenende gewusst, dass es eine Chance geben würde. Es ist dann aber doch ein Unterschied, ob man es nur weiß oder ob man es auch in die Tat umzusetzen. Wie es gelungen ist, ist einfach" - Sie ahnen es schon - "unglaublich."

Vettel lässt die Red-Bull-Crew zittern

Vor allem, weil es vor dem entscheidenden Punktegewinn auf dem Buddh International Circuit noch einige "ganz, ganz bange Minuten" gab, wie Red-Bull-Konsulent Helmut Marko bei 'RTL' gesteht. Nach dem durch eine defekte Lichtmaschine bedingten Ausfall von Mark Webber habe man um Vettels Auto gezittert. "Wir haben 15 Runden lang wirklich geschwitzt", berichtet Ex-Rennfahrer Marko.


Fotos: Vettel-Fanklub-Party


Vettel selbst war es egal. Wieder einmal. "Er hat zwischendurch noch die schnellste Runde drehen müssen", sagt Marko. Und ein bisschen Unverständnis schwingt in seinen Worten mit. Doch dank des Happyends in Indien ist diese kleine Fleißübung von Vettel schon wieder vergessen: "Jetzt sind wir einfach überglücklich", meint Marko. "Das zeigt, welch ein Enthusiasmus in diesem Rennstall steckt."

Der Erfolg in der Formel 1 sei für Red Bull alles andere als eine Selbstverständlichkeit. "Wir freuen uns darüber, wollen aber auch die nächsten drei Rennen gewinnen", so der Red-Bull-Berater. Eine kleine Feier gibt es in Neu-Delhi aber sehr wohl: "In unserem Hotel ist ein Raum reserviert", erklärt Marko. In den Morgenstunden fliegt das Team jedoch schon weiter, direkt nach Abu Dhabi.

Auch "Oberbulle" Mateschitz ist begeistert

Dort werden dann die WM-Titel in Fahrer- und Konstrukteurswertung gefeiert, ehe nach dem Ende der Saison auch die Belegschaft in Großbritannien und Österreich ihre Partys bekommen. "Erst einmal wollen wir es aber in großem Stil zu Ende bringen", sagt Horner bei 'RTL'. "Natürlich wird danach dann auch in Milton Keynes groß gefeiert, genauso wie schon heute Abend in Salzburg bei Red Bull."


Fotostrecke: Der Weltmeister ganz persönlich

Denn Red-Bull-Oberhaupt Dietrich Mateschitz war es, der das Team einst auf den Weg gebracht und damit den Grundstein für die jüngsten Erfolge gelegt hat, wie Marko erklärt. "Auch der 'Oberbulle' ist natürlich überwältigt", meint er. "Letztendlich war es Herr Mateschitz, der die Entscheidungen getragen hat." Er habe stets an Vettel geglaubt und werde nun für dieses Vertrauen belohnt.

"Wir haben es bewiesen und wir werden es wieder beweisen", sagt Marko. "Das ist halt unsere Linie: Wir geben jungen Piloten eine Chance und wir riskieren auch etwas." Mit Vettel ging diese Taktik auf, zum vierten Mal binnen vier Jahren. "Wir können das Ganze aber noch gar nicht realisieren", meint Marko. Dergleichen habe man weder von Vettel noch vom Team erwartet. Und doch hat es geklappt.

Ein ganz cooler 26-Jähriger

Mit einer Ruhe und Gelassenheit, die selbst Horner überrascht hat. "Sebastian hat sich im gesamten Saisonverlauf nie den Tabellenstand angesehen", erklärt der Red-Bull-Teamchef bei 'Sky Sports F1'. "So geht er an die Sache heran. Deshalb, so glaube ich, wird es auch etwas Zeit brauchen, bis ihm wirklich bewusst ist, was er erreicht hat. Vielleicht realisiert er es heute Abend, vielleicht in einem Jahr."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Indien


"Er ist ja gerade einmal 26 Jahre alt. Und er wird immer noch besser und besser", meint Horner. Und da ist er wieder, dieser besondere Ausdruck für Vettels Leistung: "Einfach unglaublich." Das gilt laut Newey auch für die Art und Weise, wie Vettel arbeitet. "Er ist sehr bescheiden, hat sich den Erfolg nicht zu Kopfe steigen lassen", sagt der Chefdesigner. "Er ist immer fröhlich, lernt immer mehr dazu."

Macht ihn das, wie es Horner ausdrückt, zu einem der ganz Großen? Newey weicht aus: "Es wäre nicht fair, Sebastian mit anderen Fahrern zu vergleichen, mit denen ich bereits gearbeitet habe. Was ihnen aber allen gemein ist: Sie können während des Fahrens nachdenken und sich an jedes noch so kleine Detail erinnern. Wie, das weiß ich nicht. Doch das zeichnet die wirklich großen Fahrer aus."

Viermal Weltmeister, aber der Junge von nebenan

Dass es in erster Linie auf das Auto ankomme, will Newey aber auf keinen Fall so stehenlassen. "Dieser Sport besteht aus Mensch und Maschine", erklärt er bei 'Sky Sports F1'. "Und ohne einen großartigen Fahrer kannst du auch keine Meisterschaften gewinnen. So viel steht fest." Dieser Respekt gebühre jedoch nicht nur dem Rennfahrer Vettel, sondern auch dem Menschen Vettel.

"Sebastian ist zufrieden, wenn er in den Spiegel schaut", meint Horner bei 'RTL'. "Und er hat sich auch nicht verändert, seitdem er in die Formel 1 gekommen ist. Er ist immer der Gleiche geblieben. Er kommt aus einer tollen Familie. Das muss man sagen. Sebastian ist gut erzogen worden und hat die richtigen Werte. Er ist sich selbst treu geblieben. Und was er erreicht hat, hat er sich auch verdient."

Was Vettel auch in vollen Zügen zu genießen scheint. "Das, was am meisten beeindruckt, ist diese unbändige Freude am Sieg, dieser unbändige Wille, sich nach vorn zu bewegen", sagt Marko. Und das wird Vettel auch in der Saison 2014 anspornen, seinen Titel ein weiteres Mal zu verteidigen. Was hier und heute aber noch Zukunftsmusik ist. Jetzt zählt laut Horner nur eines: "Dieser unglaubliche Tag."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Samstag
Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Freitag

Foto zur News: 30 Jahre später: Formel-1-Piloten gedenken Senna und Ratzenberger
30 Jahre später: Formel-1-Piloten gedenken Senna und Ratzenberger

Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Pre-Events

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2026
Die Formel-1-Fahrer 2026
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das neue Hockenheim: Ist die Formel 1 Teil der Vision?
Das neue Hockenheim: Ist die Formel 1 Teil der Vision?
Foto zur News: McLaren schneller als Red Bull, stimmt das? I Datenanalyse F1 Miami
McLaren schneller als Red Bull, stimmt das? I Datenanalyse F1 Miami

Foto zur News: Gänsehaut: Ratzenberger-Vater spricht über Imola
Gänsehaut: Ratzenberger-Vater spricht über Imola

Foto zur News: Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Nicki Thiim
DTM - Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Nicki Thiim

Foto zur News: Mick Schumacher zieht Bilanz: Auftakt für Alpine "war ziemlich reibungslos"
WEC - Mick Schumacher zieht Bilanz: Auftakt für Alpine "war ziemlich reibungslos"

Foto zur News: Auto rast in Zuschauermenge: Sieben Tote bei Rennunfall in Sri Lanka
Sonst - Auto rast in Zuschauermenge: Sieben Tote bei Rennunfall in Sri Lanka

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Monaco
Monte Carlo
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Kanada
Montreal
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Spanien
Barcelona
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Formel 1 App