Maldonado schließt Teamwechsel nicht aus

Pastor Maldonados Abschied von Williams zeichnet sich immer deutlicher ab - Sergei Sirotkin bei Sauber nicht als Stammfahrer für 2014 gesetzt

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado ist bitter enttäuscht über die sportliche Situation seines Williams-Teams, das derzeit nur an neunter Position der Konstrukteurs-WM liegt, und denkt offenbar ernsthaft über einen Tapetenwechsel nach. Im Vorfeld des Grand Prix von Indien nehmen derartige Gerüchte an Fahrt auf, weil Felipe Massa bestätigt hat, mit Williams zu verhandeln - und, so die brasilianischen Medien, Massa würde nicht Valtteri Bottas', sondern Maldonados Cockpit übernehmen.

Pastor Maldonado könnte 2014 für ein anderes Team als Williams fahren

"Wir werden sehen", bemüht sich der Venezolaner um Ruhe. "Es gibt derzeit sehr viele Gerüchte aus allen Ecken. Klar ist: Wir hatten bisher eine ziemlich harte Saison für mich und für das Team." Und darüber sollen er und seine Familie genauso unglücklich sein wie der venezolanische Erdöl-Sponsor PDVSA. Der prüft momentan offenbar Möglichkeiten, aus dem bis Ende 2015 laufenden Williams-Vertrag auszusteigen und Maldonado zu einem anderen Team zu folgen.

Die Situation mit PDVSA sei "schwierig", räumt Maldonado ein, "PDVSA ist aber schon seit geraumer Zeit ein Unterstützer meiner Karriere. Ich denke, sie wollen in der Formel 1 bleiben. Das ist der Plan. Sie wollen die Formel 1 nutzen, um das Image des Unternehmens und unseres Landes zu bewerben." Er selbst habe "großes Interesse daran, bald bestätigt zu werden. Ich will meine Situation für 2014 bekannt geben - und das so bald wie möglich."

"Ich habe einen Vertrag mit Williams für 2014. Du weißt aber nie. Bislang habe ich keine Entscheidung getroffen", sagt der 28-Jährige. "Ich habe noch nie in meinem Leben derart hart gearbeitet. In all meinen Jahren bei Williams habe ich auch noch nie gesehen, dass das Team so hart gearbeitet hat. Sie versuchen wirklich alles. Manchmal ist es aber halt so in der Formel 1. Manchmal läuft es gut, manchmal nicht. Derzeit befinden wir uns in keiner guten Situation."

Interessantes Detail am Rande der Maldonado/Massa-Gerüchte: Beide werden vom gleichen Manager betreut, nämlich Nicolas Todt. "Felipe ist ein sehr guter Freund von mir", sagt Maldonado. "Ich wünsche ihm natürlich nur das Beste und dass er in der Formel 1 weitermachen kann. Ich werde auf jeden Fall weiter in der Formel 1 aktiv sein. Ob das nun bei Williams geschieht oder irgendwo anders, ich werde dabeibleiben. Hoffentlich auch Felipe."

Fotostrecke: Formcheck: GP Indien

Attraktive freie Cockpits gibt es noch bei Lotus, Force India und Sauber - Sauber auch deshalb, weil Sergei Sirotkin nun offenbar doch nicht im nächstjährigen C33 sitzen wird. Sein Vater hat zwar für einen kurzen Test im 2009er-Ferrari und eine Demofahrt im Sauber in Sotschi 4,5 Millionen Euro nach Hinwil überwiesen, wie in der Fachpresse berichtet wird, aber das scheint nicht genug zu sein, um das 2014er-Stammcockpit abzusichern, das man Sirotkin in Aussicht gestellt hatte.

Sauber hatte bisher stets betont, man werde alles unternehmen, um Sirotkin auf die Formel-1-Saison 2014 vorzubereiten. Allerdings gibt es "eine gewisse Flexibilität bei unseren Aktivitäten mit ihm", wie Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber 'auto motor und sport' erklärt. Sollte der Russe in Melbourne tatsächlich nicht im Auto sitzen, könnten Fahrer wie Maldonado oder auch Witali Petrow an seine Stelle treten - möglicherweise mit mehr Sponsorengeld im Gepäck...