• 23. Oktober 2013 · 19:12 Uhr

Warum Ferrari jahrelang an Massa festgehalten hat

Teamchef Stefano Domenicali erklärt, warum Ferrari auch nach Felipe Massas Karriere-Einschnitt in Form des Ungarn-Crashs nicht das Vertrauen verloren hat

(Motorsport-Total.com) - Im Winter 2005/2006 trat Felipe Massa bei Ferrari die Nachfolge seines brasilianischen Landsmanns Rubens Barrichello an. Im Verlauf von drei Jahren errang Massa an der Seite von Michael Schumacher und Kimi Räikkönen elf Grand-Prix-Siege und verpasste den WM-Titel 2008 beim Saisonfinale in Interlagos erst in allerletzter Sekunde.

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Felipe Massa genoss insgesamt acht Jahre lang das Vertrauen von Ferrari Zoom Download

Bis einschließlich des Großen Preises von Deutschland 2009 holte Massa 28 Podestplätze, doch der schwere Unfall im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn, bei dem der Brasilianer mit viel Glück ohne bleibende Schäden davonkam, markierte einen Einschnitt in den Leistungen.

Zwar ging Massa nach erfolgreicher Genesung ab 2010 wieder für den Rennstall mit dem springenden Pferd an den Start und fährt dort noch heute, doch an die Leistungen aus seiner ersten Ferrari-Karriere kam er nicht mehr heran. Drei zweite und fünf dritte Plätze stellen die Massa-Highlights im Zeitraum 2010 bis 2013 dar.


Fotostrecke: Felipe Massa bei Ferrari

Trotz dieser Zahlen sieht man sich bei Ferrari in der Entscheidung bestätigt, Massa jahrelang die Treue gehalten zu haben und ihn erst nach seiner insgesamt achten Saison zu ersetzen. "Es gibt zwei Gründe", sagt Teamchef Stefano Domenicali und erklärt diese näher: "Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Beleg, dass der Unfall irgendwelche bleibenden Schäden wie etwa Seh- oder Reflexprobleme hinterlassen hat."

"Für mich ist er ein Weltmeister."Stefano Domenicali über Felipe Massa
"Zum zweiten haben wir den Anspruch, einem Fahrer, der nicht viel Glück hatte, eine zweite Chance zu geben. Er soll zeigen können, dass er es verdient, weiter für uns zu fahren", so Domenicali. Der Italiener räumt ein, dass Massas Leistungen in der zweiten Ferrari-Zeit nicht immer den Erwartungen des Teams entsprachen, sieht die Schuld dafür aber nicht beim Fahrer: "Wenn Felipe nicht in der Lage war, die erhoffte Performance zu bringen, dann lag das hauptsächlich in einem im Heckbereich überempflindlichen Auto begründet."

Im Bemühen, die positiven Aspekte hervorzuheben, muss der Teamchef zwangsläufig auf Massas erste Ferrari-Karriere zurückblicken. "In der Saison 2008 wurde er beinahe Weltmeister. Für mich ist er ein Weltmeister", stellt Domenicali klar. Dennoch: Mit Ablauf der Saison 2013 geht die Ferrari-Geduld in Bezug auf Massa zu Ende. Für die kommende Saison übernimmt Räikkönen, der bis heute letzte Ferrari-Weltmeister, das Cockpit des Brasilianers. "Wir haben uns für Räikkönen entschieden, weil wir mehr wollten", räumt Domenicali ein. Wie es mit Massa weitergeht, ist nach wie vor offen.

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