Formel-1-Frauen trauern um verstorbene Kollegin
Monisha Kaltenborn und Susie Wolff bedauern den Tod ihrer ehemaligen Kollegin Maria de Villota - "Sie hatte noch so viele Pläne für die Zukunft"
(Motorsport-Total.com) - Der unerwartete Tod von Maria de Villota schockt die Formel 1. Sauber-Teamcheffin Monisha Kaltenborn engagierte sich gemeinsam mit der am Freitag verstorbenen Spanierin in der FIA-Kommission "Frauen im Motorsport": "Als ich sie zum ersten Mal traf, was noch gar nicht so lange her ist, sind wir zu FIA-Botschaftern ernannt worden und verbrachten diese anderthalb Tage zusammen in Paris. Sie war so lebensfroh und voller Vorfreude auf diesen Test, den sie später absolvieren sollte. Sie sagte: 'Ich kann nicht glauben, dass ich diese Chance bekomme', und dann ging alles so schrecklich schief", erinnert sich die geborene Inderin.
Testpiloten de Villota hatte im Juli 2012 Geradeaus-Testfahrten für ihr Marussia-Team absolviert und war verunglückt; die Spanierin erlitt schwere Kopfverletzungen und verlor ihr rechtes Auge. Anschließend kämpfte sie sich zurück ins Leben, ließ sich sogar im Fahrerlager wieder blicken. "Sie hat uns eine Röntgenaufnahme gezeigt, die deutlich machte, was ihrem Kopf wirklich zugestoßen war. Ich konnte nicht glauben, wie schnell ihre Schwester sagte, sie wolle bald wieder da sein und dies und jenes anpacken."
"Sie war nach ihrem Unfall immer noch genauso leidenschaftlich bei der Sache wie zuvor und wollte immer einen Unterschied machen; ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie einmal kein Lächeln im Gesicht hatte", denkt Kaltenborn zurück. Obwohl de Villota nie auf jene Weise in der Formel 1 gefahren sei, die sie sich immer erträumt hatte, habe sie ihre Passion nicht aufgegeben. "Wir können sie nur als Vorbild für alle Mädchen da draußen nehmen, dass es hier jemanden gab, der einen hoffnungsvollen Unterschied gemacht hat", so die mächtigste Frau der Königsklasse.
Fotostrecke: Die Karriere von Maria de Villota
Maria de Villota Comba, wie sie mit vollem Namen heißt, wird am 13. Januar 1980 in Madrid geboren. Das Motorsport-Gen hat sie in die Wiege gelegt bekommen: Sie ist die Tochter von Emilio de Villota, eines spanischen Rennfahrers, der in den 1970er-Jahren an zwei Formel-1-Grands-Prix teilgenommen hat. Und die junge Maria tritt alsbald in die Fußstapfen des Herrn Papa, indem sie schon früh Kartsport betreibt und im Teenager-Alter ins Formelauto wechselt. Fotostrecke
Mit Susie Wolff meldet sich eine zweite wichtige Frau aus der Formel 1 zu Wort: "Ich fühle mich ihr gegenüber verpflichtet, etwas zu sagen, denn sie war im Paddock und im ganzen Motorsport ein unglaublicher Charakter, eine echte Kämpfernatur", bescheinigt die Williams-Testfahrerin gegenüber 'Reuters'. "Sie stand nach ihrem Unfall so sehr hinter mir und hatte einfach so eine Lebenslust. Sie war sehr glücklich, ihren Unfall überlebt zu haben und hatte noch so viele Pläne für die Zukunft."