Sutil: Force India langsam und ohne Balance
Adrian Sutil sieht in den Unfällen von Paul di Resta den Beweis, wie schwierig das Auto seit den Reifenänderungen zu fahren sei - Entschuldigung an Mark Webber
(Motorsport-Total.com) - Die Enttäuschung nach dem Doppel-Aus von Südkorea ist verdaut. Mit neuem Mut reist Force India nach Japan, wo Adrian Sutil einst im Spyker seinen ersten WM-Punkt (und den einzigen für das Team) einfahren konnte. Allerdings war dieser Glanzpunkt auf der Strecke von Fuji passiert. In Suzuka herrscht bei Sutil noch eine große, runde Null, was das Punktekonto angeht. Noch nie konnte der Deutsche auf der Traditionsstrecke punkten, und ob das in diesem Jahr gelingt, da ist er doch etwas skeptisch.
© xpbimages.com
Adrian Sutil weiß im Moment nicht so recht, wie er die Probleme in den Griff bekommt Zoom Download
"Ich erwarte eine ähnliche Pace wie in Südkorea. Ich glaube, wir sind im Bereich der Top 10, aber wir brauchen schon ein perfektes Wochenende, um Punkte holen zu können", erzählt er. Denn der VJM06 macht seit einigen Rennen nicht immer das, was die Fahrer von ihm verlangen. Anhand der vier Unfälle von Teamkollege Paul di Resta könne man sehen, dass das Auto derzeit alles andere als leicht zu fahren sei. "Wir stehen normalerweise für konstante Rennen, aber jetzt ist es ziemlich schwierig, das perfekte Wochenende zu haben", meint der Deutsche.
"Wir haben Probleme mit der Balance und Paul hatte nun einige Ausfälle in Folge, was nicht wirklich üblich ist - und ich habe in Südkorea einen Fehler beim Anbremsen gemacht. Man weiß nie, was herauskommt." Und in der Formel 1 gelte wie immer eine übliche Regel: "Je schneller das Auto ist, desto weniger Probleme bekommt man und desto einfacher ist das Fahren." Ein Sebastian Vettel, der an der Spitze allein seine Kreise dreht, bekommt für gewöhnlich weniger Probleme mit dem Auto, als jemand im Hinterfeld, der mehr mit seinem eigenen Auto zu kämpfen hat.
Schuld daran haben die Reifen, die seit dem Großen Preis von Deutschland verändert wurden. Dies habe aber nicht die anderen Autos schneller gemacht, meint der 30-Jährige: "Nein, ich denke, wir sind langsamer geworden", so seine Analyse. "Die Konstruktion hat sich verändert und mit ihr unsere Balance. Da wir keine Updates mehr an die Strecke bringen, ist es eben die Balance, die wir gerade haben. Man hat immer Über- oder Untersteuern. Es ist niemals in der Mitte, wo man sagen kann, dass man fast das perfekte Auto hätte."
Fotostrecke: Formcheck: GP Japan
Nico Hülkenberg (Chancen: *): Auch wenn der Sauber C32 noch immer keine Offenbarung ist, spricht einiges für den Deutschen. Erstens kommt er mit dem Selbstvertrauen des sensationell erkämpften vierten Platzes von Südkorea nach Japan. Zweitens möchte er sich für 2014 bei einem besseren Team empfehlen. Drittens sicherte sich Sauber 2012 in Suzuka die Startpositionen vier und sechs und brachte Lokalmatador Kamui Kobayashi im Rennen sogar aufs Podium. Viertens zählt die aerodynamische Nutzung der Auspuffgase zu den Sauber-Stärken - und das könnte in den schnellen S-Kurven von Suzuka zum Tragen kommen. Fotostrecke
"Es wird sehr, sehr schwer, das Beste herauszuholen", weiß Sutil. "Aber so ist es nun mal, wir müssen das lösen und es gibt natürlich keine Entschuldigungen für die Fehler. Jetzt sind wir hier und müssen das Beste aus der Situation machen und versuchen, das Auto in den Griff zu bekommen und auf der Strecke zu bleiben." In Südkorea drehte sich der Deutsche zuletzt beim Anbremsen von Kurve drei nach der Safety-Car-Phase. Dadurch kollidierte der Force-India-Pilot mit Mark Webber, dessen Red Bull daraufhin Feuer fing.
Doch trotz, dass er einem anderen Fahrer das Rennen versaut hat, kam der Gräfelfinger ohne Strafe davon - zurecht, wie er findet: "Ich denke nicht, dass es da etwas gab, was man mit den Stewards hätte bereden müssen. Ich habe das Auto verloren, es war keine Absicht. Es war einfach fast außer Kontrolle." Er habe weder später gebremst, noch ein dummes Manöver versucht. "Ich denke, es war die richtige Entscheidung", nickt er. Bei Mark Webber habe er sich aber für den Vorfall entschuldigt: "Mehr kann ich nicht tun. Fehler passieren", meint er. "Ich wurde auch schon häufiger aus dem Rennen genommen. Mark kann mit meiner Entschuldigung gut leben. Jetzt sehen wir nach vorne."