Hembery: Testdilemma auf Paranoia der Teams zurückzuführen
Pirelli ist mit der aktuellen Testsituation in der Formel 1 unzufrieden und sieht auch die Teamchefs in der Verantwortung, um Änderungen für 2014 zu erzielen
(Motorsport-Total.com) - Pirellis Motorsportchef Paul Hembery hadert weiterhin mit der aktuellen Testsituation in der Formel 1: "Es ist noch ein weiter Weg. Wir versuchen, Wege zum Testen zu finden. Manchmal bekommt man ein okay und geht einen Schritt nach vorne, dann aber wieder zwei zurück", bedauert der Brite. "Es ist wirklich auf die Paranoia von den Teams zurückzuführen. Wir können keine Lösung finden, aber die Lösung muss gefunden werden."
Weiterhin bemühe sich Pirelli, zumindest für die kommende Saison Änderungen im Regelwerk zu bewirken: "Das versuchen wir. Aber einige Vorschläge von uns wurden nicht akzeptiert. Wie gesagt, das ist leider die Paranoia. Was wir brauchen, um unseren Job zu erledigen, ist vielleicht nicht das, was die Teams gerne machen würden." Zudem kritisiert Hembery die Rennställe: "Es gibt keine Vorschläge von den Teams. Tests während der Saison, bei denen jedes Auto die gleichen Dinge testet, ist eine Zeit- und Geldverschwendung für den ganzen Sport. Es ist wie eine Zwickmühle und unglücklicherweise gibt es noch keine Lösung."
Der Reifenhersteller habe deshalb zunächst versucht, zumindest Kompromisslösungen zu finden - leider auch vergeblich: "Wir müssen wohl auf andere Ebenen gehen. Wir werden vermutlich versuchen, durch die Arbeitsgruppen zu gehen und wollen etwas finden, das für beide Seiten umsetzbar ist. Dazu brauchen wir die Teamchefs", spricht Hembery Christian Horner, Martin Whitmarsh und Co. an.
Da Pirelli Testdaten für das kommende Jahr sammelt, in dem sich die Autos aufgrund der bedeutenden Regeländerungen vermutlich erheblich von den aktuellen Boliden unterscheiden werden, ist man nicht gerade glücklich, auf Fahrzeuge aus dem Jahr 2011 zurückgreifen zu müssen: "Natürlich wäre es ideal, zu diesem Zeitpunkt mit einem Auto für 2014 zu testen, aber diese Limitierung hatten wir schon in den vergangenen drei Jahren", so Hembery.