Hülkenberg: 21 Rennen "nah an der Belastungsgrenze"

Für Nico Hülkenberg sind 21 Rennen pro Saison vor allem für die Mechaniker sehr belastend - Scheitert die Erweiterung am Motorenreglement?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2014 könnte die längste der Geschichte werden. Der erste Entwurf des Kalenders sieht 21 Rennen vor, nachdem mit den Grands Prix von Österreich, Russland und Mexiko gleich drei neue Rennen aufgenommen wurden. Sollte wieder Erwarten der Grand Prix in New Jersey doch noch zu Stande kommen, könnte der Kalender sogar auf 22 Rennen anschwellen. Ein solches Szenario wollte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone am Wochenende gegenüber italienischen Medien jedenfalls nicht ausschließen.

Für Nico Hülkenberg sind 21 Rennen fast schon zu viel des Guten

Wie viele seiner Kollegen sieht auch Nico Hülkenberg die Zahl von 21 Rennen bereits als kritische Grenze an - vor allem mit Blick auf die Mitarbeiter der Teams. "Ich denke, für uns Fahrer ist es machbar und von allen, die involviert sind, wahrscheinlich noch am komfortabelsten", sagt Hülkenberg im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Für die Mechaniker ist das aber, glaube ich, schon ziemlich nah an der Belastungsgrenze."

Möglicherweise macht aber das bestehende Motorenreglement den Ecclestone'schen Expansionsplänen einen Strich durch die Rechnung. Dieses geht nämlich von einem Kalender von 20 Rennen aus und erlaubt den Fahrern ab 2014 die Verwendung von fünf Motoren pro Saison. Jedes der neuen 1,6-Liter-V6-Turboaggregate muss somit vier Rennwocheneden überstehen und wurde von den Herstellern auch auf diese Laufleistung hin entwickelt. Ein fünftes Rennen könnte die neuen Motoren überfordern.


Fotos: Nico Hülkenberg, Großer Preis von Italien


Nach Informationen des Fachmagazins 'Autosport' hat sich bereits ein Motorenhersteller nach Bekanntwerden des Kalenderentwurfs an die FIA gewandt und diesbezüglich Bedenken geäußert. Theoretisch wäre es noch möglich, das Reglement zu ändern und den Gebrauch eines sechsten Motors zuzulassen, allerdings drängt hier die Zeit. Ein entsprechender Vorschlag könnte bei der nächsten Sitzung des Motorsport-Weltrates der FIA am 27. September eingebracht werden, müsste dann aber innerhalb weniger Tage durchgeboxt werden.

Denn am 21. Oktober beginnt die Einschreibefrist für die Formel-1-Weltmeisterschaft, und gemäß Artikel 199c des International Sporting Code dürfen die Sportlichen Regeln 20 Tage vor Beginn der Einschreibung nicht mehr verändert werden. Das Reglement muss also am 1. Oktober stehen, andernfalls sind Änderungen nur noch möglich, wenn sie einstimmig beschlossen werden. Daran verschwendete Hülkenberg jedoch keinen Gedanken: "Das ist eine Sache, die liegt eh nicht in meiner Hand. Das habe ich nicht zu entscheiden. Das machen Bernie (Ecclestone; Anm. d. Red.) und die FOM."