• 15. August 2013 · 15:02 Uhr

Team des Jahres 2012: Red-Bull-Serie geht weiter

Kolumne: Warum Red Bull verdientes Team des Jahres 2012 und Sebastian Vettel bei Saisonhalbzeit auf dem besten Weg zum WM-Titel 2013 ist

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser,

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Christian Horner nimmt den Award für das Team des Jahres 2012 in Empfang Zoom Download

nach der ersten Saisonhälfte 2013 ist eines fix: Das "ewige Kind" Sebastian Vettel ist zum Mann geworden. Genau vor drei Jahren schien der Druck der Formel 1 für den damals 23-Jährigen viel zu groß, er ließ sich von den Psychotricks der Konkurrenz nervös machen, drohte, sich in einer Negativspirale zu verlieren, und war alles andere als fehlerlos. Martin Whitmarsh verschmähte ihn nach dem Belgien-Grand-Prix 2010 gar als "Crash-Kid".

Der Sebastian Vettel, den die Formel 1 heute erlebt, ist ein anderer: Er scheint immun gegen negative Einflüsse, fährt absolut makellos und ist in einer turbulenten Saison, die abermals von den unberechenbaren Pirelli-Reifen geprägt wird, die einzige Konstante. Vettel liegt im WM-Klassement 38 Punkte vor seinem ersten Verfolger Kimi Räikkönen - wäre er in Silverstone nicht durch einen Getriebeschaden um den Sieg gebracht worden, wäre ihm der Titel wohl kaum noch zu nehmen.

Rückstand auf Alonso aufgeholt

All das beweist die unglaubliche Konsequenz Vettels, die ihn schneller reifen lässt als seine Rivalen: In den vergangenen Jahren hieß es noch, dem Red-Bull-Piloten würden auf Fernando Alonsos Klasse und Reife nur die sechs Jahre fehlen, die er jünger ist. Wir behaupten, dass der WM-Leader diese sechs Jahre längst aufgeholt hat.

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Die "Multi-21"-Kontroverse von Malaysia: Sebastian Vettel klaut Webber den Sieg Zoom Download

Der Red Bull war bislang in dieser Saison kein überlegenes Auto, aber Vettel ließ keine Gelegenheit aus, um das Maximum herauszuholen, während der von vielen als perfekt gepriesene Alonso in Malaysia gleich zwei Fehler in einem Grand Prix machte. Zudem bügelte er die letzten Schönheitsfehler in seiner Bilanz aus: Er triumphierte erstmals bei seinem Heimrennen und beendete damit auch den Sieg-Fluch im Juli.

Die rasante Entwicklung Vettels hat aber auch eine Schattenseite: Der Sympathieträger mit dem Schalk im Nacken, der einst als zu nett für die Formel 1 galt, ist endgültig Geschichte. Auf dem Sepang International Circuit hat ihn Vettel mit seinem Foul gegen Teamkollege Mark Webber selbst verscheucht.

180-Grad-Wendung nach Malaysia

Und man spürte, dass Vettel dabei mit sich selbst rang und dem erfolgssüchtigen Ehrgeizler nicht ohne Widerstand das Feld überlassen wollte. Zunächst entschuldigte er sich in der Pressekonferenz bei Webber, gestand seinen Fehler ein, doch beim folgenden Rennen wollte er sich dann nur noch bei seinem Team entschuldigt haben und meinte, er würde den Nichtangriffspakt in der gleichen Situation wieder missachten. Eine 180-Grad-Wendung.

"Vettel hat den Kredit verspielt, trotz seiner enormen Erfolge kein Drecksack zu sein."Sven Haidinger
Derzeit deutet alles darauf hin, dass die sieben WM-Punkte, die Vettel durch sein unfaires Manöver gegen Webber gewann, im Titelrennen nicht den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben werden - zu klar scheinen die Fronten, zumal sich seine Rivalen gegenseitig die Punkte wegnehmen. Aber die Formel 1 war schon immer für überraschende Wendungen gut. Dann könnte die Sepang-Aktion zum Zünglein an der Waage werden.

Trotzdem finden wir: Der Imageschaden, den Vettel erlitten hat, wiegt schwerer als ein möglicher vierter Titel. Er hat den Kredit verspielt, trotz seiner enormen Erfolge kein Drecksack zu sein. Denn wie hat der verlorene sympathische Junge so oft selbst betont: Es kommt vor allem darauf an, wie man gewinnt.

Horner freut sich über Motorsport-Total.com-Award

Gewonnen hat Vettel bisher viermal, in Malaysia, Bahrain, Kanada und Deutschland. "Es war bisher eine gute Saison", sagt Teamchef Christian Horner im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben vier Rennen gewonnen und führen sowohl die Konstrukteurs- als auch die Fahrer-Meisterschaft an. Es ist aber noch ein langer Weg, auf dem sich die Dinge schnell verändern können."

"Eine Auszeichnung zu erhalten, bei der die Öffentlichkeit abstimmen kann, ist immer etwas Besonderes."Christian Horner
Einen Titel hat Red Bull auf jeden Fall schon in der Tasche, nämlich den als Team des Jahres 2012. Mit 35,62 Prozent der Stimmen heimste der österreichisch-britische Rennstall den Motorsport-Total.com-Award in dieser Kategorie ein, gefolgt von Sauber (20,98), Lotus (16,16), Ferrari (14,81) und McLaren (4,06). Unsere Leser wählten Red Bull außerdem zum sympathischsten Team des Jahres und Christian Horner zum Teamchef des Jahres - mit 36,82 Prozent der Stimmen, überlegen vor Monisha Kaltenborn (Sauber) mit 19,39 Prozent.

Passend also, dass wir den Award für das Team am Hungaroring an Horner übergeben haben. "Es ist immer ein Privileg, eine Auszeichnung zu erhalten, aber eine, bei der die Öffentlichkeit abstimmen kann, ist immer etwas Besonderes", freut sich der Brite. "In den vergangenen Jahren haben wir einige Auszeichnungen eingeheimst, aber jede einzelne bedeutet dem Team sehr viel. Sie werden alle in der Vitrine am Empfang unserer Fabrik ausgestellt."

Auszeichnungen für das Team besonders geschätzt

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Chefredakteur Christian Nimmervoll im Gespräch mit Christian Horner Zoom Download

Besonders freut er sich über Awards für das Team, "denn die Formel 1 ist der größte Mannschaftssport der Welt. Vor allem den Leuten hinter den Kulissen, welche die Öffentlichkeit nicht zu Gesicht bekommt, bedeutet es eine Menge, dass ihre Anstrengungen anerkannt werden. Sie arbeiten viele Stunden und sind lange von ihrer Familie und ihren Freunden getrennt. Das ist eine Bestätigung für ihre Arbeit."

Schwierigkeiten, genau diese Leute trotz all der eingefahrenen Erfolge der vergangenen Jahre bei Laune zu halten und keine Sättigung einkehren zu lassen, sieht Horner "überhaupt nicht. Die Angst vor dem Versagen ist Motivation genug. Jeder gibt alles dafür, die Erfolgsserie fortzusetzen. Das Team ist sehr motiviert und leidenschaftlich bei der Sache." Und auf dem besten Weg, auch dieses Jahr wieder beide WM-Titel und den 'Motorsport-Total.com'-Award zu gewinnen.

Ihr,

Sven Haidinger

Christian Nimmervoll

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