Wo Ferrari bei Bianchi noch Entwicklungspotenzial sieht

(Motorsport-Total.com) - Jules Bianchi galt in den Nachwuchsformeln eine Zeitlang als Überflieger, doch je näher er der Formel 1 kam, desto mehr litt sein Ruf. Der Franzose fiel immer wieder mit Zwischenfällen auf - in der GP2 gelang es ihm nicht, den Titel zu holen. Und auch beim Force-India-Shootout zog er gegen Routinier Adrian Sutil den Kürzeren und zerstörte kurz nach seiner ersten Ausfahrt im neuen Boliden die Nase.

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Jules Bianchi erfüllt bei Marussia die Pflicht und hat den Teamkollegen im Griff Zoom Download

Damit schien der Aufstieg in die Formel 1 ein weiteres Mal gescheitert, doch dann öffnete sich bei Marussia unerwartet eine Tür, weil der Brasilianer Luiz Razia die versprochene Mitgift nicht überweisen konnte. Und der von Ferrari unterstützte Franzose nutzte seine Chance, war auf Anhieb deutlich schneller als Teamkollege Max Chilton und sicherte seinem Team in Sepang den 13. Platz - dadurch liegt Marussia in der Konstrukteurs-WM weiterhin vor Caterham, obwohl die Rivalen zuletzt die bessere Figur abgaben.

Auch bei Ferrari zeigt man sich glücklich mit der Entwicklung des 24-Jährigen, der 2009 als erster Youngster in die Ferrari-Academy, das Förderprogramm der "Scuderia", aufgenommen wurde. "Jules hat den Wechsel in die Formel 1 ohne Probleme über die Bühne gebracht", stellt Academy-Leiter Luca Baldisserri Bianchi ein gutes Zeugnis aus. "Er ist in seiner Mannschaft die Messlatte und hat ihr Vertrauen gewonnen. Das ist für mich etwas Grundlegendes, vor allem in der Formel 1."

Derzeit ortet er im Bereich der Stressbewältigung bei Bianchi noch Verbesserungspotenzial: "Kürzlich haben wir uns in Maranello getroffen, um seine Lage zu bewerten. Wir werden uns weiterhin auf die Stressbewältigung konzentrieren. In diesem Bereich hat er bereits große Fortschritte gemacht, obwohl es immer noch Luft nach oben gibt."