Sotschi: Die Zeit drängt...

Platzt der Grand Prix von Russland 2014 wegen des Konflikts zwischen Omega-Gruppe und russischem Motorsportverband oder gelingt doch noch eine Einigung?

von Mario Fritzsche · 02.08.2013 12:23

(Motorsport-Total.com) - Ob der für Oktober 2014 in Sotschi geplante Grand Prix von Russland tatsächlich stattfinden wird, ist ungewiss. Die fristgerechte Nennung des Rennens beim Automobil-Weltverband (FIA) wurde jedenfalls verpasst. Grund dafür ist ein Kostenkonflikt zwischen Sotschi-Promoter JSC Center Omega und dem russischen Motorsportverband.

In Sotschi (Foto Anfang Mai) wird fieberhaft an der Fertigstellung der Strecke gearbeitet

Oleg Zabara, stellvertretender Chef der für die Organisation des Grand Prix verantwortlichen Omega-Gruppe, zeigt sich dennoch optimistisch und zählt auf die Kompromissbereitschaft des russischen Motorsportverbandes. "Im Jahr 2010 wurde in Anwesenheit von Wladimir Putin der Vertrag unterzeichnet und die Arbeiten laufen nach Plan. Uns geht es gut, alles verläuft nach Plan."

Mit dieser Argumentation kommt Zabara offenbar durch, denn nach einem E-Mail der FIA in Richtung des russischen Motorsportverbandes, wonach die Nennfrist "eingehalten werden muss, es sei denn, es handelt sich um höhere Gewalt", zeigt sich der russische Motorsportverband "bereit, den Grand Prix von Russland unter höherer Gewalt in den Kalender der FIA aufzunehmen. Vorausgesetzt, die FIA stimmt zu sobald der Promoter alle notwendigen Formalitäten erledigt hat".

Wie Igor Jermilin, Vize-Präsident des russischen Motorsportverbandes gegenüber 'f1news.ru' bestätigt, handelt es sich beim Verstreichen der Nennfrist "natürlich nicht um höhere Gewalt. Das ist unser internes Problem." Aber: "Das Wichtigste ist, dass es bei der Aufnahme des Grand Prix von Russland in den Kalender keine ernsthaften Schwierigkeiten gibt. Schließlich ist dieses Rennen für alle wichtig - angefangen bei der Regierung bis hin zu den Fans."

Mit Blick auf die Omega-Gruppe um Zabara spricht Jermilin davon, dass die Größe des Projekts womöglich unterschätzt wurde. "Wichtig ist jetzt, dass der Promoter versteht, den Grand Prix nicht in zwei Wochen organisieren zu können, denn es ist nun mal eine gewaltige Aufgabe. Ich bin aber mehr als optimistisch. Das einzige Problem ist, dass die Zeit davon läuft", sagt Jermilin und unterstreicht: "Stand heute hat der russische Automobilverband mit dem Grand Prix von Russland offiziell nichts zu tun."