• 02. August 2013 · 10:29 Uhr

Heidfeld: "Pirelli gewinnt jedes Rennen, hat aber keine Gegner"

Auch wenn die Sicherheit dank der neuen Pneus gewährleistet scheint, geht die Reifendiskussion weiter - vielleicht auch, weil Pirelli keine Konkurrenz hat

(Motorsport-Total.com) - Die Reifendiskussion zieht sich wie ein roter Faden durch die diesjährige Formel-1-Saison. Zu weich, zu hart, zu unsicher - irgendwas ist immer. Nachdem in Ungarn erneut neue Reifen eingeführt worden sind, durfte man hoffen, dass die Reifendiskussion endlich vom Tisch sein könnte. Nach dem Rennen begann dann aber Ferrari zu klagen, es geht also munter weiter. Ein Grund dafür liegt laut Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld in der Rolle Pirellis als einziger Hersteller.

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Vielleicht würde ein Konkurrent für Pirelli die Reifendiskussionen langfrsitig verringern Zoom Download

"Es ist eine undankbare Aufgabe, die Pirelli da hat. Die gewinnen zwar jedes Rennen, aber sie haben keinen Gegner, gegen den sie sich beweisen können oder müssen", gibt der Deutsche gegenüber 'ServusTV' zu bedenken. Zwar habe Pirelli das meiste richtig und nach Vorgabe gemacht, trotzdem stelle sich allmählich die Frage, "ob da jetzt Michelin zurückkommt oder nicht. Da sind wir alle sehr gespannt, was da passiert", so Heidfeld.

Auch der ehemalige österreichische Formel-1-Fahrer Karl Wendlinger ist der Meinung, dass die Reifen eine zu große Rolle in der Königsklasse spielen. Bei dem, was die Formel 1 von Pirelli erwarte, verstehe er nicht, warum Pirelli all dem zustimmt: "Es ist zwar ganz lustig anzuschauen, wenn du da so viele Überholmanöver siehst, und wenn jemand so viel Reifenverschleiß hat, dass bei ihm die Reifen zusammenbrechen. Aber die Formel 1 ist die Topmotorsportklasse, das schnellste Auto mit dem schnellsten Fahrer soll gewinnen."

"Da hat man nicht gewusst, ob die weichen Reifen vier oder fünf Runden lang halten. Das sind 20 Kilometer!"Karl Wendlinger
Eine Grenze ist überschritten, findet Wendlinger: "Man hört teilweise nach dem Qualifying: 'Da gibt es schnelle Downforce-Kurven (Kurven mit hohen Fliehkräften; Anm. d. Red.), die könnten wir voll fahren. Das machen wir aber nicht, weil einmal diese Kurve voll zu fahren den Reifen so belastet, dass er dann vielleicht nicht mehr funktioniert, wenn wir auf ihm starten müssen.'" So etwas dürfe es in den Augen des Österreichers nicht geben. Ein anderes Negativbeispiel sei der China-Grand-Prix gewesen: "Da hat man nicht gewusst, ob die weichen Reifen vier oder fünf Runden lang halten. Das sind 20 Kilometer!", hadert Wendlinger.

Fotos: Großer Preis von Ungarn


Immerhin habe sich aber die Sicherheitssituation nun anscheinend verbessert, freut sich der Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes, Hans-Joachim Stuck: "Gott sei Dank gab es keine Schwierigkeiten mehr. Die Teams haben sich an die Vorgaben gehalten, es wurde keine Laufrichtung gedreht, es wurden offensichtlich keine Versuche mit niedrigen Reifendrücken gefahren - also hat es mal gut gepasst. Ich bin froh, dass es so ist." Nun bleibt also abzuwarten, in welche Richtung sich die Reifendebatte weiterentwickelt und ob Pirelli vielleicht nicht doch bald einen Konkurrenten bekommen sollte.

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