Valsecchi: "Wie kann ich euch zeigen, dass ich es verdiene?"
Lotus-Testpilot Davide Valsecchi findet es schwierig, sich in diesem Jahr für die Formel 1 beweisen zu können: Fehlende Vergleichsmöglichkeiten bei Testfahrten
(Motorsport-Total.com) - Nach einem Einsatz bei den Wintertests war der heutige Tag erst der zweite Auftritt für Davide Valsecchi für das Lotus-Team in diesem Jahr. Mit 91 Runden und der viertschnellsten Zeit zog sich der aktuelle GP2-Champion dabei achtbar aus der Affäre. Natürlich spekuliert auch der Italiener auf das Lotus-Cockpit sollten Kimi Räikkönen oder Romain Grosjean im kommenden Jahr Platz machen. Doch angesichts der limitierten Tests ist es für den 26-Jährigen schwierig, sein Können in einem Formel-1-Boliden unter Beweis zu stellen. Die heutigen Testfahrten in Silverstone hält er zumindest für nicht aussagekräftig.
"Ich weiß nicht einmal, ob ich konkurrenzfähig war oder nicht", rätselt er. "Ich hatte keinen Kimi Räikkönen an meiner Seite, der eine Referenz gibt", hält Valsecchi Vergleiche für schwierig, auch wenn er selbst ein "großartiges Gefühl" hatte. Daher ist es auch schwer für den GP2-Meister, sich für ein Cockpit im kommenden Jahr zu empfehlen, denn er weiß, dass die Konkurrenz stark ist: "Wir haben Kimi Räikkönen - einer der besten, wenn nicht sogar der Beste im Moment. Und wir haben Romain Grosjean, der am Nürburgring ein fantastisches Resultat hatte."
"Es wird nicht einfach für mich", ist sich Valsecchi im Klaren. "Ich werde mein Maximum bis zum Ende der Saison geben und dann schauen wir mal." Doch wie will sich der Italiener überhaupt für ein Cockpit empfehlen, wenn er aktuell keine Rennen fährt und meistens aus der Lotus-Box zuschaut? "Es ist nicht einfach zu verstehen, ob ich es wirklich zu 100 Prozent verdiene. In meinem Kopf habe ich es Ende der vergangenen Saison mehr verdient, als ich GP2-Champion wurde und meine Reifen wirklich gut konserviert habe."
Den Testpiloten fuchst es, dass er gerade nicht zeigen kann, ob er einen Platz verdient: "Wie kann ich euch sagen, dass ich es heute verdient habe?", ärgert sich Valsecchi. "Scheiße man, wir haben keinen Räikkönen, wir haben niemanden. Wie können wir es also verstehen?", hält er eine Leistungseinschätzung für sinnlos. Er könne nur sein Maximum geben und abwarten, ob es am Ende reicht oder nicht. "Heute habe ich getan, was ich konnte, später werdet ihr meine Bosse fragen und dann die Antwort bekommen", sagt er in Richtung Journalisten. "Ich hoffe, sie ist positiv."
