Young-Driver-Test kommt für Abt noch zu früh

GP2-Pilot Daniel Abt weiß, dass es nach den durchwachsenen Leistungen bisher wohl keine Möglichkeiten für einen Einsatz in Silverstone gibt - außer das Geld fließt

von Norman Fischer · 12.07.2013 15:09

(Motorsport-Total.com) - Die GP2 als Unterhaus zur Formel 1 hat bisher bestens funktioniert. Elf der 22 Piloten waren vorher schon einmal in der 2005 gegründeten Serie unterwegs, und viele alte Hasen wie Fernando Alonso oder Jenson Button waren schon in der Formel 1, bevor die GP2 ins Leben gerufen wurde. Vor dieser Saison schafften gleich vier ehemalige GP2-Fahrer direkt den Sprung in ein Stammcockpit. Doch in diesem Jahr wird der Aufstieg ein wenig erschwert. Der Young-Driver-Test, der eben jene Nachwuchsfahrer an die Königsklasse führen soll, steht nach dem Reifenchaos von Silverstone allen Fahrern offen.

Daniel Abt erlebt derzeit eine schwierige Debütsaison in der GP2

Einige Teams nutzen daher die Möglichkeit und verzichten auf einen Einsatz der Nachwuchsfahrer. Andere wiederum geben den jungen Piloten dennoch eine Chance, doch die Plätze sind noch rarer als sonst und teilweise wirklich kostspielig. So soll der Japaner Kimiya Sato laut Informationen von 'Blick' 250.000 Euro für einen Testtag bei Sauber zahlen. Für den Deutschen Daniel Abt steht daher ein Einsatz in diesem Jahr außer Frage.

"So ein Test muss auch Sinn machen", erklärt der ART-Pilot gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) und fügt an: "Im Moment ist es nicht sinnvoll, dafür zum Beispiel auch noch Geld auszugeben." Wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, irgendwo umsonst zu fahren, dann hätte der Kemptener das Angebot natürlich angenommen, doch nach den durchwachsenen Leistungen in seiner ersten GP2-Saison habe erst einmal etwas anderes Priorität.

"Erst wenn die Ergebnisse besser werden, kann ich über die Formel 1 nachdenken", weiß der 20-Jährige. Derzeit stehen für den Deutschen gerade einmal drei Punkte auf dem Konto. Auch wenn es seine Rookie-Saison in der höchsten Nachwuchsklasse der Formel 1 ist, hatte sich der GP3-Vizemeister mehr erhofft. Trotzdem streckt Abt natürlich schon seine Fühler in Richtung Formel 1 aus: "Mit dem ein oder anderen Team bin ich schon in Kontakt", erklärt er. Der Young-Driver-Test in der kommenden Woche dürfte dennoch etwas zu früh für ihn kommen.