• 07. Juli 2013 · 12:01 Uhr

Brawn bei Mercedes: Das Superhirn und die Kritik

Mercedes-Teamchef Ross Brawn steht nach dem verzockten Qualifying von Nico Rosberg auf dem Nürburgring wieder einmal in der Kritik

(Motorsport-Total.com) - Ross Brawn hat viel erlebt in der Formel 1. Er gilt als Michael Schumachers Superhirn, das den Rekordchampion zu sieben Titeln führte. Doch am Samstag half all die Routine nicht, da blieb dem Mercedes-Teamchef nur ganz gewöhnliches Hoffen und Bangen. "Wir haben spät realisiert, dass wir ein Problem haben, und dann haben wir nur noch auf den Nägeln gekaut", sagt der 58-Jährige. Dem Werksteam unter Leitung Brawns war im Qualifying zum Grand Prix von Deutschland ein Anfängerfehler unterlaufen. Leidtragender war Nico Rosberg.

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Aus Ross Brawns Gesicht kann man schon lange keine Emotionen mehr ablesen Zoom Download

Völlig überraschend scheiterte dieser erstmals in der Saison im zweiten Qualifikationsabschnitt, Grund war die völlig falsche Strategie Brawns. "Zu sagen, dass wir gemischte Gefühle hatten, wäre leicht untertrieben", gesteht der Brite. Es ist nicht das erste Mal, dass Brawn in den vergangenen Monaten in die Kritik gerät.

Die Ereignisse vom Samstag sorgten nun vor allem bei Rosberg für sichtbare Verstimmung. Dessen Zeit, so hatte Brawn entschieden, würde reichen für das Q3, in dem die besten Zehn um die Pole-Position kämpfen. Also blieb der Silberpfeil in den letzten Minuten in der Garage, während die Konkurrenz noch Rundenzeiten jagte - und immer schneller wurde.

Rosberg rutschte auf Rang elf ab, eine große Enttäuschung - und der Wiesbadener zeigte sich auf der Suche nach den Schuldigen wenig diplomatisch: "So ein Tag ist als Sportler furchtbar, es dauert eine Weile, das zu verdauen", so Rosberg. "Das Team auf der Boxenmauer hat das letzte Wort, die gucken sich die Zeiten an und müssen dann entscheiden."

Auch für Experte Christian Danner war es "ein großer Strategiefehler von Mercedes". Brawn weiß das, und er nahm die Schuld auf sich: "Am Ende liegt die Entscheidung an der Boxenmauer, bei mir. Es ist klar, dass wir heute bessere Arbeit hätten leisten müssen."

An Kritik hat sich Brawn längst gewöhnt. An acht Fahrer-Titeln war er seit 1994 beteiligt, an acht Konstrukteurs-Meisterschaften. Aber er war eben stets auch streitbar. Oft ging es dabei um Grauzonen im Reglement, die Brawn für seine Teams fand und geschickt nutzte. Immer öfter ging es zuletzt aber auch um Fehlleistungen.

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Nico Rosberg ist momentan nicht allzu gut auf sein Team zu sprechen Zoom Download

Drei Jahre lang blieb Mercedes nach seiner Rückkehr als Werksteam 2010 erfolglos, öffentlich kritisiert wurde dabei vor allem Brawn. In diesem Jahr brachte der verbotene Reifentest mit Pirelli Mercedes zudem viele Negativschlagzeilen ein, Brawn hatte auch dafür die Verantwortung übernommen. Im Falle einer harten Strafe, so wurde spekuliert, hätte er gehen müssen. Diese Gerüchte wurden auch dadurch befeuert, dass sein potenzieller Nachfolger bereits unter demselben Dach arbeitet: Seit Anfang Juni gehört Stardesigner Paddy Lowe zum Team der Silberpfeile.

Doch sportlich geht es momentan deutlich aufwärts für Mercedes, und dass er selbst noch da ist, überrascht Brawn nicht: "Ich hatte noch nie Angst um meinen Job, das war noch nie ein Faktor meines Denkens", sagte er kürzlich der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Er habe ja stets gewusst, worauf er sich einlasse: "Dass das Leben in der Formel 1 ist wie eine Achterbahnfahrt."

Und da hilft manchmal eben nicht mal Routine...

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