• 09. Juni 2013 · 11:12 Uhr

Erfolg ohne Schlagzeilen: Rosberg in Zeiten der Reifen-Affäre

Nico Rosberg durchlebt die stärkste Phase seiner Karriere, doch angesichts der Reifen-Affäre fühlt es sich nicht danach an - Die Probleme sind auch hausgemacht

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg macht in diesen Tagen nicht immer einen glücklichen Eindruck. Selten sieht er aus wie einer, der gerade die erfolgreichste Phase seiner Karriere durchlebt. Der Mercedes-Pilot rollt mit den Augen, lächelt gequält, antwortet einsilbig - und flüchtet sich angesichts des Unausweichlichen in Ironie. "Können wir jetzt bitte auf das Reifenthema zu sprechen kommen?", fragte er gedehnt in die Runde, als die Journalisten im Rahmen des Großen Preises von Kanada pflichtbewusst einige wenige sportliche Fragen gestellt hatten.

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Nico Rosberg kann sich derzeit nicht im Glanz seines Erfolgs sonnen Zoom Download

Die möglicherweise illegalen Reifentests seines Rennstalls mit Einheitshersteller Pirelli und die anstehende Anhörung vor dem Tribunal des Weltverbandes FIA waren in Montreal das alles überstrahlende Thema. Es ist eigentlich nicht Rosbergs Kampf, eher einer des Managements, und es gäbe derzeit vieles, worüber der 27-Jährige lieber sprechen würde. Drei Pole-Positions in Folge hat er zuletzt gesammelt, in Monaco feierte er 30 Jahre nach seinem berühmten Vater Keke den prestigeträchtigen Sieg - doch das alles verblasst derzeit im Schatten der Reifen-Affäre.

Ungerechtfertigt findet man diese Berichterstattung bei Mercedes. "Natürlich. Aus welchem Grund auch immer, viele Leute suchen zur Zeit die Kontroverse", sagt Motorsportchef Toto Wolff: "Vielleicht, weil wir jetzt konkurrenzfähiger sind. Für uns ist es nicht erfreulich, dass das, was in den Medien rüberkommt, nicht die Leistung des Fahrers ist." Mehr möchte er jedoch nicht sagen zum Thema, Mercedes schweigt seit dem Wochenende zu den Testfahrten - es sei ja alles gesagt.

Der Skandal, da ist man sich bei den Schwaben sicher, ist gar keiner. Teamchef Ross Brawn glaubt zudem, dass man das bei der anstehenden Verhandlung auch beweisen könne. "Es gibt Fakten, die in diesem Gerichtsverfahren auf den Tisch kommen werden, die einiges klarstellen", sagte der Brite bei 'Sky Sports F1'. Alles kein Problem also? So einfach ist es wohl nicht. Den Entscheidern bei der FIA um Präsident Jean Todt reichte die Faktenlage, um den Fall vor das Internationale Tribunal zu bringen. Am 20. Juni wird das Verfahren beginnen.


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis von Kanada


Die Konkurrenz um Sebastian Vettels Team Red Bull wartet auf ein Urteil und besteht auf ihren Standpunkt - und der wird durch Artikel 22.1 der FIA-Regularien gestützt: Testfahrten während der Saison mit einem aktuellen Auto sind verboten. Das Recht Pirellis, die Teams unabhängig davon zu 1000-km-Tests einzuladen, gilt zudem nur dann, wenn allen Teams die gleiche Möglichkeit dazu geboten wird. Ein Teil der Konkurrenz beteuert aber: Wir wurden nicht gefragt.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bemängelt in diesem Zusammenhang immer wieder lautstark die mangelnde Transparenz. Und - ob illegal oder nicht - wäre alles von vornherein kommuniziert worden, stünden derzeit wohl in der Tat eher Rosbergs Leistungen im Mittelpunkt - und in den Schlagzeilen. Der Fahrer will sich davon aber nicht frustrieren lassen. "Wie wichtig ist denn, was andere sagen oder schreiben?", fragt er. So gut es geht, will er sich auf seinen Sport konzentrieren. Alles andere ist nicht sein Kampf.

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