Sutil & Hamilton: Ewig währt die Eiszeit

Der Deutsche glaubt, dass seine Formel-1-Auszeit ihm zu mehr Gelassenheit und mehr Spaß im Cockpit verholfen hat: "Formel 1 ist nur kleines Stück des Planeten"

von Dominik Sharaf · 08.06.2013 19:30

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil und Lewis Hamilton, das waren noch vor einigen Jahren dicke Freunde. Diese Tage sind seit dem Prozess gegen den Gräfelfinger, der nach dem Grand Prix in Schanghai 2011 Lotus-Mitbesitzer Eric Lux auf einer Party mit einem Sektglas geschlagen haben soll, gezählt. Eine Aussöhnung der beiden Piloten liegt in weiter Ferne: "Absolut nicht", erteilt Sutil im Gespräch mit 'Sky Sports F1' eine Absage. "Ich brauche meine Zeit nicht mit Leuten zu verschwenden, die nicht ehrlich zu mir sind."

Lange ist es her: Das Tischtuch zwischen Sutil und Hamilton ist zerschnitten

Seine unfreiwillige Auszeit, die er - wohl auch wegen der Affäre um die Körperverletzung und die verhängte Bewährungsstrafe - in der vergangenen Saison bei Force India nehmen musste, habe positive Nebenwirkungen gehabt. "Ich genieße es jetzt mehr, weil ich es nicht mehr so verbissen angehe", sagt Sutil über seine Einstellung zum Beruf, die ihm immerhin zwei Punktresultate in den sechs Saisonrennen 2013 eingebracht hat. Laissez-faire ist trotzdem nicht die Sache des 30-Jährigen.

"Ich meine nicht, dass ich nicht alles dafür tun würde, aber ich bin mir darüber im Klaren, dass es im Leben andere Dinge gibt", erklärt Sutil, der sein Wohlbefinden nicht mehr ausschließlich davon abhängig macht, wie es auf der Strecke läuft: "Die Formel 1 ist ein kleines Stück des Planeten und das Leben hat so viel mehr zu bieten als nur Motorsport", so der Force-India-Pilot, der darin kein Hindernis, sondern ein Kapital sieht. "Das sollte einem bewusst sein, dann ist man in seinem Sport auch erfolgreich."