• 12. April 2013 · 17:57 Uhr

Ferraris kölsche Göttin: Ein Hoch auf deutsche Technik

Nach dem Umbau des hauseigenen Windkanals in Maranello hilft sich Ferrari am alten Toyota-Standort aus - mit Erfolg: "Die deutsche Technik wird ihrem Ruf gerecht"

(Motorsport-Total.com) - Es gibt einfach Dinge, die sind für jedes Formel-1-Team verheerend. Zum Beispiel, wenn wichtige Sponsoren abspringen oder sich ein Starfahrer mal verletzen sollte - oder, in Ferraris Fall, wenn der hauseigene Windkanal falsche Daten ausspuckt. Weil die vom Windtunnel in Maranello ausgegebenen Parameter nicht mit den Eindrücken auf der Strecke übereinstimmten, wird in Maranello derzeit umgebaut. Ausweichend nutzt die Scuderia dafür den TMG-Windkanal in Köln, den zuvor das Toyota-Team für sein Formel-1-Abenteuer in Gebrauch hatte.

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Der Ferrari F138 wird derzeit ausschließlich in Köln weiterentwickelt Zoom Download

Besonders der F2012 litt im vergangenen Jahr zu Beginn an den Fehlinformationen aus Maranello. Dass man jetzt exklusiv den deutschen Tunnel nutzt, sieht Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali als Vorteil an. Er ist sich sicher, dass in diesem Jahr eine ordentliche Entwicklung des Boliden von statten geht. Dafür sieht er mehrere Gründe: "Erstens verlieren wir keine Zeit durch das ständige Hin und Her zwischen zwei verschiedenen Windkanälen. Das aktuelle Auto wird ausschließlich in Köln entwickelt", spielt der Italiener gegenüber 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) auf die letztjährige Situation an.

"Zweitens habe ich meine Leute ermutigt, kreativer zu sein und neue Ideen in das Konzept einzubringen." Doch nicht nur die alten Ingenieure sollen mit neuen Ideen glänzen, auch einige Neuzugänge sollen dem Team helfen: "Aerodynamik ist in der Formel 1 enorm wichtig. Deshalb versuchen wir frisches Blut in unsere Ingenieurgruppe zu bringen", so Domenicali. "Wir haben einige Techniker direkt von der Universität verpflichtet, einige aus anderen Branchen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von China


"Das Problem ist: Der Formel-1-Zirkus ist so klein, dass nicht jeder einen aktuellen Top-Ingenieur verpflichten kann", ergänzt der Teamchef. Doch immerhin besitze Ferrari jetzt einen funktionierenden Windkanal - auch wenn es nicht der eigene ist. Domenicali ist überzeugt, dass der Gang nach Köln der richtige Schritt war: "Das spüren wir jetzt schon. Die deutsche Technik wird ihrem Ruf gerecht", lacht der Italiener.

Nur einen kleinen Haken habe der Umzug: "Ein Nachteil ist natürlich die Logistik", weiß der Teamchef. "Immerhin müssen wir jede zweite Woche eine ganze Gruppe von Technikern nach Köln schicken. Das ist für uns jedes Mal wie ein kleiner Grand Prix von Deutschland." Wenigstens dürfte Ferrari dann ganz schön viel Erfahrung damit haben, wenn der echte Grand Prix am 7. Juli startet. Dann hat die Scuderia auf dem Nürburgring ein neues unerwartetes Heimspiel.

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