Red Bull: Universalauto als Schlüssel zum Erfolg?

In Barcelona schirmten die Red-Bull-Mechaniker das Auto gegen neugierige Blicke ab, doch hat das Team wirklich etwas Spektakuläres zu verbergen?

von · 20.02.2013 · 16:47 Uhr

(Motorsport-Total.com) - Bei der Vorstellung des neuen Red Bull RB9 in der Fabrik in Milton Kenyes gab es einige lange Gesichter. Denn wer eine spektakuläre neue Kreation von Designer Adrian Newey erwartet hatte, wurde enttäuscht. Das neue Auto glich seinem Vorgänger in vielen Bereichen, Unterschiede waren nur im Detail zu erkennen. Newey erklärte denn auch: "Der RB9 ist eine Evolution des Vorjahresautos." Doch bei den Testfahrten wurde die Konkurrenz misstrauisch. Vor allem in dieser Woche in Barcelona waren die Red-Bull-Mechaniker in der Boxengasse eifrig bemüht, den RB9 gegen neugierige Blicke abzuschirmen.

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Hat Red Bull also doch etwas zu verbergen? Motorsportchef Helmut Marko winkt ab: "Das neue Auto ist wirklich nur eine Evolution. Und Newey wird für dieses Jahr auch nicht mehr das Rad neu erfinden", wird der Österreicher von 'auto, motor und sport' zitiert. Doch genau diese Taktik könnte in diesem Jahr zum Erfolg führen. Durch die neuen, weicheren Pirelli-Pneus wird die Handhabung der Reifen in diesem Jahr wahrscheinlich noch entscheidender sein als im vergangenen Jahr.

Doch genau in diesem Bereich hatte Red Bull zu Beginn der Saison 2012 Schwächen. Erst spät im Jahr nach dem Upgrade in Singapur stand Sebastian Vettel und Mark Webber ein Auto zur Verfügung, welches zuverlässig im Arbeitsfenster der Reifen operierte. Diese erfolgreiche Basis wollte Newey nicht verändern, wie Marko bestätigt: "In dieser Saison ist es wichtig ein Auto zu haben, das auf allen Streckentypen gleich gut funktioniert und das pflegsam mit seinen Reifen umgeht." Die Abschirmmaßnahmen von Barcelona könnten demnach nur ein psychologischer Trick sein, um die Konkurrenz zu verwirren.