• 21. Januar 2013 · 21:33 Uhr

Zahl der Woche: 91

Für Jordan, Toyota und Virgin beziehungsweise Marussia brachte es Timo Glock auf 91 Grand-Prix-Starts - Weggefährten zeigen sich enttäuscht und hoffnungsvoll

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen bevor die Formel-1-Motoren erstmals im Jahr 2013 zu Testzwecken gezündet werden, gehen Marussia und Timo Glock getrennte Wege. Was sich am Sonntagabend ankündigte, wurde am Montag vom Team offiziell bestätigt. Damit stagniert Glocks Bilanz in der Königsklasse auch zum Zeitpunkt des Saisonauftakts in knapp zwei Monaten bei 91 Grands Prix.

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Nach 91 Grand-Prix-Starts ist für Timo Glock vorerst Schluss in der Formel 1 Zoom Download

Sein Formel-1-Debüt gab Glock am 13. Juni 2004 beim Grand Prix von Kanada. Mit dem knallgelben Jordan fuhr der Deutsche bei seinem ersten Formel-1-Start als Siebter auf Anhieb in die Punkteränge. Unterm Strich holte er bei 14 Rennen WM-Punkte. Mit Ausnahme der zwei Zähler aus Montreal beim Debüt im Jordan fuhr Glock seine WM-Punkte allesamt für Toyota ein. In drei Jahren für den Marussia-Rennstall, der zunächst als Virgin (2010) und später als Marussia/Virgin (2011) firmierte, war der zwölfte Platz beim Grand Prix von Singapur 2012 die beste Platzierung Glocks.

In Ergänzung zum Statement des Marussia-Teams, wonach die Trennung auf "beiderseitigem Einvernehmen" beruht, schiebt Neuzugang Max Chilton, der ursprünglich als Teamkollege für Glock vorgesehen war und nun einen anderen Fahrer an die Seite gestellt bekommt, via Twitter hinterher: "Auf persönlicher Ebene wünsche ich Timo für die Zukunft nur das Beste."

Umstände des Abschieds sorgen für Verstimmung

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Mark Webber ist einer von vielen Piloten, die Glocks Formel-1-Abschied bedauern Zoom Download

Die Tatsache, dass Glocks Marussia-Vertrag zu Gunsten eines Piloten mit dicker Brieftasche vorzeitig aufgelöst wurde, sorgt für weitreichende Verstimmung. "Nach Timos Abschied von Marussia kommt die Formel 1 wie ein Klub der reichen Jungs daher - einer der nur für Platin-Mitglieder bestimmt ist", twittert beispielsweise Ex-Formel-1-Pilot Taki Inoue und macht sich nicht nur um die Königsklasse Sorgen. "Die GP2 ist der Klub für die Gold-Mitglieder. Das Maß ist voll", so der Japaner.

Der langjährige Teammanager Peter Windsor sieht es ähnlich. "Es ist schade, dass Timo Glock den Dollars bei Marussia weichen musste. Es gibt zu viele gute Fahrer, die in diesem Jahr nicht in der Formel 1 fahren." McLaren-Pilot Jenson Button stimmt zu, macht dem inzwischen ehemaligen Marussia-Piloten aber Hoffnung: "Es ist eine Schande, dass Timo Glock in der Saison 2013 nicht in der Startaufstellung der Formel 1stehen wird. Es ist aber ausgeschlossen, dass wir ihn zum letzten Mal gesehen haben."

Red-Bull-Pilot Mark Webber bläst ins gleiche Horn. "Bei der Fahrerparade und bei den Fahrerbesprechungen werden wir dich vermissen Kumpel", zwitschert der Australier in Richtung Glock und wünscht ihm für seine neue Herausforderung alles Gute. Daraufhin meldet sich Glock umgehend selbst und lässt Webber und die gesamte Welt wissen: "Vielen Dank für diese Nachricht, die mir eine Menge bedeutet. Das ist der momentane Zustand der Formel 1. Ich hoffe, es wird sich bald wieder ändern, denn so hat das nichts mit Sport zu tun."

Formel-1-Abschied als neue Chance

Komplett mit der Formel-1-Gemeinde abgeschlossen hat Glock aber offenbar noch nicht. Einen ganz ähnlichen Tweet von McLaren-Neuzugang Sergio Perez, der den Deutschen "vor allem beim Abendessen der Fahrer vermissen" wird, kommentiert dieser mit den Worten: "Wenn du mich einlädst, komme ich."

Formel-1-Reporter Adam Cooper gehört ebenfalls zu denjenigen, die Glock schon jetzt vermissen. "Die Tatsache, dass er gegangen ist, um das Team zu retten, sagt alles", spielt der Brite auf die Umstände der vorzeitigen Auflösung des eigentlich noch bis zum Jahr 2014 geltenden Marussia-Vertrags an und lobt den Charakter des 91-fachen Grand-Prix-Starters.

Mit seinem Abschied teilt Glock das Schicksal seines ehemaligen Toyota-Teamkollegen Jarno Trulli. Der Italiener wurde kurz vor Beginn der Saison 2012 bei Caterham vor die Tür gesetzt. Am Saisonende erwischte es bei Sauber schließlich noch Kamui Kobayashi. Der Japaner hatte Glock bei den letzten beiden Rennen der Saison 2009 im Toyota-Cockpit vertreten, nachdem sich der Deutsche bei einem Unfall in Suzuka verletzt hatte. Inzwischen sitzen alle drei Fahrer der letzten Toyota-Saison auf der Straße.

DTM-Test steht bevor

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Noch in dieser Woche soll Glock einen DTM-Test für BMW absolvieren Zoom Download

Was Glock betrifft, so orientiert sich dieser bereits in Richtung DTM. Vieles deutet darauf hin, dass der frühere BMW-Sauber-Testfahrer seine Kontakte nach München nutzt. Wie 'Sport Bild' berichtet, soll Glock bereits am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche in Valencia den BMW M3 DTM testen. "Ich bin sehr gespannt darauf, das Auto zu testen. Und ich freue mich sehr, in Valencia einige bekannte Gesichter aus vergangenen Tagen bei BMW wiederzusehen", wird Glock zitiert. BMW hat für die neue DTM-Saison erst sieben von acht Cockpits offiziell besetzt.

Nach Ansicht von Ex-Formel-1-Pilot Luciano Burti, der inzwischen in der Brasilianischen Stock-Car-Meisterschaft an den Start geht und parallel dazu die Formel 1 für TV Globo kommentiert, muss ein Abschied von der Grand-Prix-Bühne ohnehin nicht zwangsläufig ein Abstieg sein.

"Es ist schade, dass wir dich nicht mehr im Fahrerlager sehen werden, aber das Leben kann außerhalb der Formel 1 erfreulicher sein. Ich wünsche dir alles Gute", so der Brasilianer.

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