Karthikeyan: Als Hinterbänkler kann man nicht gewinnen
Narain Karthikeyan spricht nach dem Ende des HRT-Teams über fehlende Chancengleichheit, Geldprobleme und das Comeback der Turbomotoren
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Aus von HRT steht die Zukunft von Narain Karthikeyan in den Sternen. Sein Teamkollege Pedro de la Rosa hat bei Ferrari ein neues Zuhause gefunden, doch noch ist unklar, wie die Rolle von Karthikeyan in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren aussehen wird. Zwar hatte der Inder in 46 Rennen die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen, doch mehr als eine einzige Punkteplatzierung (beim Skandal-Grand-Prix in Indianapolis 2005) sprang für den 36-Jährigen nicht heraus.
Natürlich ist diese Tatsache auch dem meist nicht konkurrenzfähigen Material von Jordan und HRT geschuldet. "Selbst die besten Fahrer können nicht auf einen Sieg oder Punkte hoffen, wenn sie in einem Hinterbänkler-Fahrzeug sitzen", verweist Karthikeyan bei 'sportstarsonnet.com' auf seine Chancenlosigkeit in der Königsklasse, in der das Auto wichtiger sei als der Fahrer. "In Nachwuchsklassen sind die Fahrzeuge fast gleich, da kann ein Fahrer noch den Unterschied machen. In jeder anderen Klasse habe ich gewonnen, denn wenn die Autos identisch sind, kommt es auf das Talent an", kontert der Inder Aussagen, er säße nur wegen seines Geldes in einem F1-Cockpit.
Natürlich hat auch er die Gegebenheiten in der Formel 1 akzeptiert: "Man kann aus ihr keine Einheitsserie machen. Dennoch glaube ich, dass man durch eine Regeloptimierung Kosten herabsetzen kann, damit auch kleinere Teams den Kampf aufnehmen können. Das können sie derzeit eindeutig nicht. Da müssen wir noch einige Zeit abwarten." Ein erster Schritt dazu sei das neue Reglement 2014 und die damit verbundene Rückkehr der Turbomotoren: "Es wird grüner, fortschrittlicher und relevanter für die Autoindustrie."
Jene schlechte Wirtschaft hat am Ende dem HRT-Team das Genick gebrochen. Dabei hätte Karthikeyan gerne ein weiteres Jahr bei HRT angehangen: "Es ist schade. Ich fühlte mich sehr wohl bei dem Team, wollte weiter mit ihnen arbeiten und Fortschritte machen - egal mit welchen Ressourcen." Doch so hart sei das Geschäft eben, erzählt der Inder weiter. "Wenn einmal das Geld für die Entwicklung und den Erhalt des Teams fehlt, dann geht alles bergab. Ohne Geld kommt man nicht weit."