Webber: "Lance Armstrong ist nicht mein Freund"
Mark Webber stellt sein Verhältnis zu Lance Armstrong klar und spricht über Cockpithauben, Turbomotoren und seinen Privatzoo
(Motorsport-Total.com) - Mark Webber ist einer der größten Fitness-Freaks im Fahrerlager der Formel 1. Das bevorzugte Sportgerät des Australiers ist das Fahrrad, auch für den Profi-Radsport interessiert sich der Red-Bull-Pilot sehr. Vor einigen Jahren trainierte Webber sogar gemeinsam mit Lance Armstrong, beide Sportler verband eine Freundschaft. Dieses ist aber im Laufe der Zeit, nicht zuletzt wegen der Doping-Enthüllungen über Armstrong, zerbrochen.
"Es ist gut, dass die versuchen der Radsport zu säubern, aber eines möchte ich klarstellen: Lance Armstrong ist nicht mein guter Freund und ich bin nicht seiner", sagt Webber gegenüber 'F1 Racing'. "Die Zeiten ändern sich. Ich habe vor Jahren einige Zeit mit ihm verbracht, das war interessant", so der Australier.
Im Gespräch mit dem Magazin blickt Webber auch auf eines seiner schwierigsten Rennen zurück. 2007 litt der Australier beim Grand Prix in Fuji unter einer Lebensmittelvergiftung. "Das Problem war, dass ich um 4.30 Uhr aufgewacht bin und mich sehr krank gefühlt habe. Ich konnte keine Nahrung bei mir behalten." Im Rennen sei das größte Problem gewesen, aufrecht sitzen zu müssen. "Wenn man krank ist, legt man sich meistens hin und sitzt nicht aufrecht. Das war wirklich das Schlimmste. Das sollte jeder einmal ausprobieren, wenn er das nächste Mal krank ist", rät Webber.
Webber ist ein Turbo-Fan
In die Diskussion um Cockpithauben, die in diesem Jahr nach dem Startunfall in Spa-Francorchamps wieder aufkam, möchte sich der 36-Jährige nicht einmischen. "Ich denke nicht, dass ich das während meiner Formel-1-Karriere noch erleben werde, daher mache ich mir darüber keine Sorgen", so Webber. "Wenn sie die Cockpits schließen sollten, werden sie sicherlich eine gute Lösung finden."
Webber stellt klar, dass er kein Anhänger dieser Lösung wäre, würde sich aber damit abfinden, wenn es aus Sicherheitsgründen notwendig wäre: "Wenn du mit den besten Autos auf den besten Strecken gegen die besten Fahrer kämpfen willst, musst du manchmal auch Dinge in Kauf nehmen, die dir nicht gefallen. Sollte das noch zu meiner Zeit kommen, werde ich deshalb nicht mit dem Rennfahren aufhören, aber ich denke nicht, dass es innerhalb der nächsten fünf Minuten geschieht."
Den Nachwuchs im Blick
Sorgen bereitet dem Australier auch der Sound der neuen Triebwerke: "Außerdem könnte das Motorengeräusch etwas leiser werden." Der Gedanke an die Turbomotoren weckt bei Webber Erinnerungen: "Ich erinnere mich noch an das Turbo-Zeitalter in den 1980er Jahren, als ich mit meinem Vater den australischen Grand Prix besucht habe. Damals war es sehr reizvoll, denn die Autos waren schwieriger zu fahren, da der Turbo sehr aggressiv war. Mit der heutigen Software wird das kein großes Problem werden."
Neben seinem Job bei Red Bull kümmert sich Webber auch um den Nachwuchs. Seit einigen Jahren fördert er den Neuseeländer Mitch Evans, der in diesem Jahr die GP3-Meisterschaft gewann. An die erste Begegnung mit Evans kann sich Webber noch gut erinnern: "Mitch hat sich irgendwie ins Fahrerlager geschmuggelt. Keine Ahnung, wie er das gemacht hat, vielleicht ist er über den Zaun geklettert. Zutrauen würde ich es ihm."
Privatzoo im Hause Webber
Schließlich outet sich Webber noch als Tierfreund, der zu Hause einen regelrechten Privatzoo betreibt: "Wir haben einen Esel, einige Hühner zwei Hunde und einige Alpakas. Die Hunde sind meine große Leidenschaft: Mein Weimaraner und mein Rhodesian Ridgeback." Das sei jedoch nichts Besonderes: "Viel Menschen haben Hunde, und ich liebe meine."